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Eifersucht, aber anders...

Eifersucht, aber anders...

spiky73

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Guten Morgen, Vielleicht habt ihr auch noch zu diesem Problemchen eine Idee... Wie es halt immer so ist, wenn's kommt, kommt's geballt... Wir haben doch seit Anfang Juli einen Hund... Hund ist noch jung, gerade ein Jahr alt geworden, von der Größe her ein Kleinpferd - und daher auch dementsprechend stürmisch und flegelhaft. Aber eigentlich ein absolut treuherziges, liebes Tier. Und nachdem ich jetzt wieder auf den Beinen bin, werde ich jetzt auch wieder das Kapitel "Erziehung" angehen, das lag ja temporär auf Eis. Der Hund kommt aus Rumänien, ist ein Tierschutzhund. Wir kannten ihn also nur von Bildern, ausgewählt haben ihn die Kinder. Ich muss gestehen, mein Herz hätte eigentlich für ein anderes Tier geschlagen, die Anschaffung war jedoch kein mütterlicher Alleingang, sondern wurde von allen begrüßt. Zumal die Kids beide einen Hund herbei gesehnt haben. Jetzt ist der Hund also Familienmitglied - und ich kenne Kind2 nicht mehr. Sie schlägt den Hund, tritt nach ihm, schreit ihn an, bedenkt ihn mit den übelsten Schimpfwörtern. Momentan ist sie generell extrem zickig, verweigert die Schule, hängt mir ständig am Rockzipfel, schläft nicht ohne Tamtam ein etc. Zunächst habe ich es auf meine OP geschoben, und die ganzen Nebengeräusche, die ich unten beschrieben habe, etc. Aber inzwischen habe ich den Eindruck, dass die Kurze eifersüchtig auf den Hund ist. Heute morgen habe ich sie danach gefragt - und schon kamen dicke Tränen gekullert, und ja, jeder liebt den Hund und niemand liebt sie usw. usf. Eigentlich sollte der Hund ja eine Bereicherung sein, ein neues Familienmitglied - und keine Konkurrenz! Und er hängt eigentlich auch furchtbar am Kind (und sie auch manchmal an ihm)... Aber ich bin jetzt doch recht ratlos. Hier gibt es doch andere Hundebesitzer... Wie geht ihr damit um? Habt ihr einen Rat? (Ich gestehe, mein Nervenkostüm bzgl. Kind/Hund ist aktuell schon sehr angekratzt) Kontakt zum Kindertherapeuten habe ich bereits aufgenommen... Dankeschön und liebe Grüße, M.


Holzkohle

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Antwort auf Beitrag von spiky73

Juhu, ich denke, der Hund ist da - in dem Alter - gerade austauschbar. Das kann genauso ein neuer Freund, ein Baby oder eine gute Freundin sein, der/das/die Deine Zeit in Anspruch nimmt. Vielleicht solltest Du ihr mal ganz bewußt deutlich machen, dass das, was Deine Tochter da macht, unter Tierquälerei fällt. Der Hund war im Familienrat beschlossen und von allen gewollt. So ein Hund braucht halt Zuneigung und Bewegung und ganz viel Liebe, gerade, wenn er einen nicht ganz einfachen Start im Leben hatte. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das ziemlich mitnimmt, was Du geschrieben hast mit dem Treten und Schlagen, das hat der Hund wahrscheinlich bereits hinter sich und braucht er nicht noch mal, nur, weil (sorry) ein pubertierendes Kind nicht damit klar kommt, dass es seine Liebe teilen muss!!! Wir reden hier von einem HUND, nicht von einem Baby (wo ich die Eifersucht sogar noch verstehen könnte...) Weg zum Kinderpsychologen finde ich völlig ok.


Möhrchen

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Antwort auf Beitrag von spiky73

Puh...schlagen, danach treten usw. finde ich sehr heftig - sie ist ja keine 2 mehr und...da ist der Kontakt zum Therapeuten der richtige Schritt - da spielt sicher einiges mit rein und das bekommst du alleine gar nicht sortiert geschweige denn gelöst. Auf den Fragebögen bzw. in den Vorgesprächen gibt es da meist auch einige Fragen zum Thema Haustiere...also ob das Kind schon einmal grob zu Tieren war / häufiger ist usw. Hast Du Dir schon mal für Dich eine therapeutische Unterstützung gesucht? Ich muss gestehen, dass ich die Überlegung "Hund" vor allem nach unserem Umzug auch schon hatte, aber ich habe mich nach reiflicher Überlegung erneut dagegen entschieden, da ich ihm vermutlich nicht gerecht werden könnte... bzw. mir die Verantwortung im Moment aus verschiedenen Gründen too much wäre. Wann schaffst du das alles - so rein zeitlich und organisatorisch?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von spiky73

What?! Sorry das finde ich sehr weit hergeholt das Kind eifersüchtig auf den Hund ist! Du hast ihr die Antwort ja irgendwie auch schon in den Mund gelegt. Ihr scheint es nicht gut zu gehen, das sie das so krass am Hund auslässt finde ich sauübel. Vor allem scheint sie ja kein Kleinkind mehr zu sein dem man Grundregeln bezüglich Gewalt (vor allem schwächeren gegenüber) beibringen muss... Aber du bist ja dabei der Sache auf den Grund zu gehen und ich würde jedesmal deutlich eingreifen wenn sie das macht!


taram

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Antwort auf Beitrag von spiky73

Ich würde versuchen, sie in die Erziehung des Hundes mit einzubeziehen. Geh mit ihr zusammen und lass sie Kommandos geben - übe mit ihr zusammen, damit sie merkt, wie toll so ein Hund sein kann, wenn er das Erlernte umsetzt und auf sie hört...wünsche euch, dass es wieder besser wird


Terkey235

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Hallo Martina, mir geht es wie Holzkohle. Ich kann das kaum ertragen und schließe mich ihr auch sonst an. Der Hund hat sicher schon einiges mitmachen müssen und das Verhalten deiner Tochter könnte ich persönlich nicht aushalten. Darum finde ich deinen Ansatz sehr gut und würde mir vielleicht zusätzlich Unterstützung durch Hundekenner vor Ort suchen. Alles Gute, terkey


Milia80

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Hallo, echt blöd gelaufen. Wie alt ist denn das Kind? Hatte sie vor dem Hund schon die "Macken" mit im Bett schlafen zu wollen, Schule verweigern etc? Ich kenne die Anhänglichkeit auch, mal mehr mal weniger und jetzt ist da noch ein Vierbeiner der Zeit braucht. Das ein Hund wünschen anders ist wie wenn er da ist wissen Kinder meist nicht. Und natürlich bekommt auch der Hund seine Streicheleinheiten, schläft evtl. auf Couch/Bett, Gassirunden etc. ab. Daher halte ich es nicht für so unwahrscheinlich dass eine Eifersucht auf den Hund da ist (die aber auch jeden anderen treffen könnte). Schlagen und treten, schreien geht natürlich gar nicht und weißt du ja auch. Vielleicht belastet deine Tochter auch was anderes? Je nach alter kann man vielleicht positives verbinden? Öfter Spielplatz weil Hund raus muss? Gemeinsam mit anderen Freunden/Kindern und deren Hund Gassi gehen? Hat Kind vielleicht gehofft den Hund führen zu dürfen und darf jetzt nicht weil zu stark? Wie siehst du das ganze denn? Wird dein Kind eben auch mal vertröstet weil Hund liegt jetzt neben dir oder braucht Streicheleinheiten? Was sagt Kind groß dazu? Alles Gute, das wird sicher besser


Benedikte

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Antwort auf Beitrag von spiky73

also, wir hatten nie Haustiere und gerade Hund und großer Hund wäre unvorstellbar zur üblichen arbeit und HAushalt und Kindern. Von daher, ich habe keine eigenen Erfahrungen. aber mal eingeworfen wenn der Hund aus Rumänien kommt und da schon nicht gut behandelt wird und jetzt wieder von Deiner Tochter getreten und geschlagen und angeschrien wird , dann würde ich mir Sorgen machen, dass sich der Hund eines Tages verteidigt. Zumal Du ja doch ganztags arbeitest und nicht dazwischengehen kannst wenn deine Tochter sich an dem Hund abarbeitet. Und bei einem Hund in der Größe eines Kleinpferdes, der nach Deinen Ausagaen ja bislang nicht "erzogen" wurde, kann das böse ausgehen. Mein Rat wäre- gerade in DEINER Situation-, alle Baustellen, die man abbauen kann, abzubauen. Man kann sich nur eine bestimmte Portion aufbürden. Und hier wäre das, so traurig es ist, den Hund abzugeben. Den Stress in der Bude brauchst Du nicht. Und wie gesagt- ich hätte vor allem Angst, dass der Hund sich eines Tages nicht mehr quälen lässt. Benedikte


Sternspinne

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Antwort auf Beitrag von spiky73

Hm, also ich finde es ziemlich blöd, wie das gelaufen ist. Da ist wohl jeder überfordert, du, die Kinder, der Hund. Warum muss es ein Tierschutzhund sein, wo man nie genau weiss, was er erlebt hat? Und dann noch so ein Riesenhund? Wie kann es sein, dass man sich den Hund nach Bildern aussucht? Der Hund selber braucht doch einen sicheren Ort um sich hier einzufinden. Wenn ihm hier das Leben so schwer gemacht wird, wie kann er sich zu einem guten Familienmitglied entwickeln? Generell sehe ich da sehr viele Probleme, zusätzlich zu denen, von denen du hier schreibst. Ganz ehrlich, von den Dingen, die du hier beschreibst, würde ich den Hund weitervermitteln an einen richtigen Hundekenner. Wenn ihr wirklich einen Hund wollt, dann mit vorheriger ausführlicher Information, und einen ohne so grosses Konfliktpotential. Ein Gutes hat das Ganze vielleicht, bei deiner Tochter scheint es ja heftig zu brodeln, dann ist der eingeschlagene Weg zu einem Therapeuten wohl richtig.