Johanna2
Hallo!
So ganz genau wusste ich nicht, wie ich den Betreff formulieren soll.... Er sollte ja auch zum Lesen anregen...
Ich möchte mal gern Eure Meinungen hören:
Meinen Ex möchte ich so schnell wie möglich komplett aus meinem Leben verbannen, sprich die Scheidung in Rekordtempo durchziehen. Nun ist es so, dass ich finanzielle Nachteile hinnehmen muss: Ich habe z.B. mehr in unser Haus investiert als er, aber im Grundbuch stehen wir beide zu je 1/2. Das war für mich so in Ordnung - es lässt sich ja auch nicht alles in Geld aufrechnen und ich hatte auch nicht vor, mich zu trennen.
Rechtlich ist er hier (und bei einer anderen Anschaffung) also auf der sicheren Seite, das war mir auch immer klar. Ich habe halt Vertrauen in die Beziehung investiert und bekomme nun die Quittung. (Bin aber nicht der Typ, der jetzt immerzu denkt: "Hätte ich doch.... bzw. Hätte ich doch nicht...." Es war zu dem damaligen Zeitpunkt völlig okay und heute ist es nicht mehr zu ändern. Punkt.)
Moralisch gesehen, ist es etwas völlig anderes...
Ich nage nun nicht am Hungertuch, drehe aber gerade jeden Cent um. Allerdings kann ich demnächst noch Stunden aufstocken, so dass mein monatliches Einkommen die Ausgaben gut abdecken wird und auch noch ein bißchen zum Sparen übrig bleibt.
Da ich das Haus behalten möchte, muss ich meinen Ex natürlich auszahlen. Nun überlege ich, ob ich mit ihm noch in Verhandlung trete, damit er diese Summe etwas reduziert.
Wie gesagt: Rechtlich ist alles klar. Meine Anwältin kann nichts machen. Aber ich könnte ihm mit der "moralischen Keule" kommen, wobei ich nicht denke, dass er darauf wirklich anspringt. (Er ist einer der Kerle, der z.B. denkt, dass ICH den (Mindest-)Kindesunterhalt bekomme, was sich für ihn gar nicht gut anfühlt. Ausserdem hat er ein äußerst geringes Einkommen und nimmt daher gern jeden Cent, den er von mir bekommen kann.)
Emotional bin ich zutiefst verletzt, weil er eine gnadenlos miese Trennung hingelegt hat. Kontakt habe ich zu ihm keinen und möchte das auch nicht. (Die Kinder sind so alt, dass sie selber den Umgang mit ihm pflegen können).
Deshalb ist mir daran gelegen, so schnell wie möglich jede mögliche Verbindung zu ihm zu kappen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich es irgendwann bereue, dass ich nicht mehr um "mein Geld" gekämpft habe. (Und es geht hier wirklich "nur" um Geld.) Andererseits würde genau das ziemlich viel Energie ziehen, die ich gerade nicht habe (u.a. weil ich den Alltag mit den Kindern nun allein schaffen muss - der Herr hat sich nicht nur von mir getrennt - jedenfalls gibt es keine regelmäßigen, verlässlichen Umgangszeiten für die Kinder.)
Also:
Auf der einen Seite steht die Hoffnung auf einen (wenn überhaupt dann mit Sicherheit nur kleinen) "Preisnachlass" bei der Auszahlung meines Ex - der aber keine rechtliche Grundlage hat und damit nicht einklagbar ist.
Kosten: viel emotionale Energie; Erinnerung an die Schmerzen, die er mir zugefügt hat
Auf der anderen Seite stehen:
Immer weniger Berührungspunkte mit ihm, so dass ich immer mehr nach vorn sehen und mein Leben neu gestalten kann.
Einsatz meiner emotionalen Energie in andere Beziehungen, die mir gut tun.
Kosten: Geld, das zwar weh tut, aber verschmerzbar ist
Was meint Ihr?
Naja, ein Versuch das Geld über die emotionale Schiene zu bekommen bzw den Rückzahlungsbetrag zu reduzieren "kostet" ja nichts außer Energie.
Klar willst Du diese anderweitig einsetzten, aber ich glaube ich würde nicht so sang und klanglos das Feld räumen.
Du musst ja keinen Feldzug führen sondern einfach versuchen über eine saubere Argumentation an Dein Ziel zu kommen.
Vielleicht hast Du noch einen Haufen Belege die Du mit anführen könntest? GGF kannst Du noch über sein Gewissen etwas ausrichten. Selbst wenn es "nur" 20.000€ sind, Geld ist Geld und stinkt nicht.
Ethisch-Moralisch gut vertretbar
Investiere die Energie und versuche über ein paar Yogastunden o.ä. ;-) die Ruhe zu bewahren.
Ich sehe es ähnlich: einen Versuch würde ich starten. Wenn er sich total querstellt, dann klannst Du immer noch mit Variante 2 durchstarten. Aus meiner Erfahrung: ich hatte eigentlich geplant mich erst zuu trennen wenn X und Y gezahlt/erledigt wären., ...und dann kam mir ein neuer Mann dazwischen (was mich dazu brachte mich schnell zu trennen). Finanziell für mich echt unschön (höhere 5-stellige Summe UND Schufa-Eintrag), aber im Nachhinein war es zu verkaften und mir mein Seelenheil Wert. Dauerte aber 2-3 Jahre bis ich das alles abgezahlt hatte und 200% dafür arbeiten musste. ABER: jetzt, ca. 19 Jahre später bin ich stolz darauf es geschafft zu haben, definitiv. Und es ist schon lasnge vergessen, finanziell meine ich :-) LG Désirée
Hmmm. Ich will nicht indiskret sein und fragen, welche Höhe Du Dir vorstellst. Aber Du sprichst ja von gering... Ich würde Variante 2 nehmen. Weil kaputte Nerven nicht heilbar sind. Viele Grüße, ohno
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