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Anhörung der Kinder vor Gericht wegen Sorgerecht

Anhörung der Kinder vor Gericht wegen Sorgerecht

Ilwi

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Hat da jemand Erfahrung und weiß, was die Kinder gefragt werden? Meine Beiden sind 5 und 8 Jahre alt.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

Davon habe ich noch nie etwas gehört.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mf4

Der Richter versucht herauszufinden, welche Bindungen die Kinder zu den Eltern haben.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Es geht doch ums Sorgerecht und nicht darum, wo die Kinder leben werden.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mf4

Es ist ja auch nur ein Teil des Puzzles. Kinder werden vom Familiengericht immer gehört, falls das versäumt wird, kann das Urteil leichter gekippt werden (so hatte ich seinerzeit die Äußerung des Richters verstanden.)


Sternenschnuppe

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

Ja, ist aber in einem extra Spielzimmer meist separat zur Verhandlung. Mit dem Verfahrensbeistand. Teilweise auch nicht einmal am gleichen Tag. Der Richter spricht spielerisch mit den Kindern und kann so auch erkennen ob da die Kinder sprechen, oder ihnen was vorgesagt wurde. Erlebnisberichte durch eigenes erleben, oder eingeredet sozusagen. Beim Sorgerecht wird dann zum Beispiel bei strittigen Fällen gefragt ob die Mama oder der Papa immer mit zum Arzt gehen, wer tagsüber da ist, zum Kindergarten bringt, zum Sport und sowas .... Eben wer die Hauptbezugsperson im Leben ist.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Klär mich mal auf... wenn die Kinder auf all die Fragen antworten, dass das alles A tut dann bekommt B kein Sorgerecht oder das bisherige entzogen?


Limayaya

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Antwort auf Beitrag von mf4

bin zwar nicht unser Schnuppchen, aber ich antworte mal: Es geht bei solchen Fragen -wenn sie im Sorgerechtsprozess geklärt werden- eher darum, zu sehen, ob die Eltern auch der Wahrheit entsprechend argumentiert haben. Wenn da ein Papa behauptet, dass er sich doch rührend um die Gesundheitsvorsorge kümmert und deshalb weiterhin auch in medizinischen Belangen mitentscheiden will....und dann erzählt das Kind, dass der Papa selbst damals, als noch alle zusammen wohnten, nicht einmal beim KiA mit dabei war und selbst das obligatorische "Uh!!!! du hattest ja heute Impfung, zeig mal dein Pflaster!" oder so gefehlt hat Oder die angebliche Supermama, die "alles für ihr Kind tut" und deshalb das ABR übertragen haben will, nachdem der Vater gerne das Kind bei sich wohnen lassen will..... und dann erzählt das Kind, dass es 4 mal die Woche vom Papa aus dem KiGa abgeholt werden muss, selbst wenn gar kein Papa-Tag ist, weil Mama imme wieder spontan mal für einen Tag zu ihrer Freundin nach München fährt.....oder so Vorsichtshalber: Beispiele frei erfunden, bewusst übertrieben dargestellt und nur als Erklärung auf dei Frage von mf4 gedacht. Hat also nix, aber auch gar nix mit der Ausgangsposterin zu tun


mf4

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Antwort auf Beitrag von Limayaya

DAS macht Sinn... danke, nun hab ich es auch gerafft.


Ilwi

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Wir haben die Anhörung am gleichen Tag. Ich muss die Kinder zum Gerichtstermin mitbringen und dafür sorgen, dass sie vor und nach der Anhörung betreut sind. Zudem sehen sie dort seit Monaten das erste Mal ihren Vater wieder, was ich auch etwas unglücklich finde. Es war bis vor ein paar Monaten begleiteter Umgang. Ich glaube, das bereitet mir im Moment am meisten Bauchschmerzen. Aber ich möchte die Kinder natürlich auch auf die Anhörung vorbereiten, damit sie keine Angst haben.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

Je mehr Du vorbereitest, desto mehr bekommen sie das Gefühl, daß das eine angstmachende Situation ist. Sie wissen ja gar nicht, was passieren wird, also haben sie vorher auch keine Angst. Und wenn sie in der Situation selber unsicher sind, dann ist das okay. Vertraue in Deine Kinder. Sie werden authentisch reagieren - auch auf ihren Vater - und genau das sollen sie.


Limayaya

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Richtig! nicht vorbereiten oder sonstwas...geht garantiert nach hinten los.... Nur halt so etwas wie "wie ihr ja mitbekommen habt, können sich euer Vater und ich nicht einig werden, wer von uns beiden das Sorgerecht bekommt (ggf. anderen Terminus wie "um euch kümmert" oder so....) Deshalb (das haben sie ja vermutlich auch mitbekommen) haben wir beschlossen, das einen Richter entscheiden zu lassen. Und dieser Richter will euch zwei kennen lernen, weil wäre ja doof, wenn er etwas für euch entscheiden soll und weiß nicht einmal, wer ihr seid"


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

"Mama und Papa können sich über etwas nicht einigen (dem Großen kann man schon erklären, dass es darum geht, wer künftig wichtige Entscheidungen treffen darf), also wird der Richter entscheiden und er spricht deshalb mit euch, weil es ja um euch geht."


Ilwi

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Das wissen die Kinder schon, darüber habe ich mit ihnen schon gesprochen. Die Große möchte halt wissen, was die dann von ihr wissen wollen. Ich werde mit Sicherheit nicht den Inhalt der Antworten meinen Kindern eintrichtern. Meine sagen dann sowieso: Meine Mama hat gesagt, ich soll das sagen! Da würde ich mir ja ins eigene Fleisch schneiden. Da habt ihr schon Recht.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

KindGroß war auch 8, als sie vom Gericht wegen dem ABR angehört wurde. Ich habe ihr gesagt, daß ich nicht weiß, was der Richter fragen wird, weil das auch für mich neu ist. Und daß ich auch bissi aufgeregt bin, weil ich nicht weiß, was da passiert und wie das Ganze abläuft. Aber ich habe ihr versichert, daß es keine "falschen" Antworten gibt, weil der Richter kein Lehrer ist, das Ganze ist keine Prüfung und es gibt auch keine Noten. Sie soll einfach so antworten und erzählen, wie sie es empfindet, dann ist es auf jeden Fall gut. Eine Freundin hat auf die Kinder aufgepaßt, wir waren danach Eis essen und alles lief wunderbar, obwohl KindGroß beim Richter verkündete, sie wolle lieber beim Papa bleiben. Aber der Richter hat das richtig eingeordnet (sie wollte den Papa vor der Einsamkeit retten - kein guter Grund!) und schließlich in meinem Sinne entscheiden. Und letztendlich war das auch für die Beziehung zwischen dem Kind und mir ein Segen, denn daß sie zu mir kommt war zwar mein Wunsch, aber nicht meine Entscheidung. Auf den Richter war sie eine Weile wütend, weil er ihrem Wunsch nicht entsprochen hat, aber der konnte das sicher gut aushalten ;-).


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Den Kindern vermitteln, dass sie sich dem Richter gegenüber so äußern, wie sie es sich für sich selber wünschen (ohne Rücksicht darauf, was sie glauben, was Mama oder Papa wollen.)


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

Keine Sorge, der Richter lässt sie aus ihrem Leben erzählen, aus dem Kindergarten, aus der Schule, von ihren Freunden. Das Sorgerecht dürfte der kleinste Teil der Anhörung sein. Sie dürfen auch ruhig sagen, dass sie keine Meinung zum Sorgerecht haben und dass das die Erwachsenen klären sollen. Das haben meine in dem Alter gesagt.


Limayaya

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

...wenn es um eine Verhandlung ums Sorgerecht geht, gab es ja auch Gründe, warum daran, also an der bisherigen Sorgerechtsverteilung (wie immer die auch ausgesehen haben mag) etwas geändert werden soll. Also werden ie Kinder gehört, inwiefern das, was die Eltern und Herrn und Damen Anwälte da vorbringen stimmt und wie es von den Kindern empfunden wird. Je jünger die Kinder, desto spielerischer und einfühlsamer gehen normalerweise die Richter da vor.....hab schon ein paar Fälle miterlebt, wo dann Richter mit 4-jährigen 'ne Stunde Lego spielen und so ganz zwischendurch und nebenbei über alles "plaudern" was sie wissen wollen.... Die ganze Sache ist normalerweise für die Eltern (die oft Nächte vorher nicht schlafen können, weil sie hin und her überlegen, was das Kind wohl sagen könnte) oft viel schlimmer, als für die Kinder selbst... Wichtig ist: versuche dem Drang zu wiederstehen, den Kindern sozusagen jetzt im letzten Moment noch die "richtigen Antworten" mitzugeben. Das geht garantiert schief (eben weil -je jünger die Kinder sind, desto weniger überhaupt die "Befragung" bemerken) und Antworten wie "mein/e Papa/Mama sagt immer, ich soll xxx sagen" oder sowas wäre natürlich der Supergau für das betreffende Elternteil


trauriger-engel

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Antwort auf Beitrag von Ilwi

Ich kenn das nur wegen Umgang. Da musste mein Sohn dann zu einer Psychologin. Die ihn dann vor Gericht vertritt. Mein Sohn war 4 3/4 und ich habe ihm nur gesagt das er mit der Frau ein bissl spielt und spricht. Das es um den Papa gehen könnte und um die anderen Menschen die an seinem Leben teilhaben sollen. Weil Mama und Papa zum Richter müssen. Weil nur der Richter das entscheiden darf. Mehr habe ich nicht gesagt. Ist warscheinlich sogar schon zu viel gewesen. Aber mein Sohn war so neugierig das ich ihm irgendwas erzählen wollte. Er wollte von mir eigentlich nur hören das das total ok ist und das er sagen darf was er gerade denkt. Was genau besprochen wurde weiß ich bis heute nicht. Er hatte ein Bild gemalt. Also ich hab mir auch gedanken gemacht. Bei Sorgerecht ist das ja nochmal etwas anderes. Ich würde vielleicht mal falls noch Zeit dafür bei einer Familienberatungsstelle anfragen ob und wie man die Kinder vorbereiten kann. Manchmal ist weniger mehr.