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FRÖHLICHE WEIHNACHTEN !!

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN !!

Dezemberbaby2012

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Hallo ihr Lieben, ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest! Bei uns, mit unseren Kindern, ist das ja immer nicht ganz einfach, aber ich hoffe, ihr alle findet zwischen all den vielleicht stressigen, nervigen, hilflosen Momenten auch wunderschöne weihnachtliche Momente mit euren Kindern. Unser Weihnachten ist bisher (trotz „ohne Medikamente“) ziemlich schön. Zwischendurch mal erhitzte Gemüter und zwei Stunden IPad-Hörspiel-Verbot und vom Kind genervter Mann, aber für unsere Verhältnisse wirklich entspannt Die Geschenke sind beim Kind auch angekommen und er spielt begeistert. Dieses Jahr habe ich mich aber auch insofern an seine Wünsche gehalten, als dass ich ihm auch gewünschte Dinge, für die er meiner Meinung schon viel zu alt ist, geschenkt habe. Und ich sehe - das war genau richtig, er spielt begeistert mit dem „Babykram“. Man sagt ja, ADHS-Kinder sind ca. 2-4 Jahre emotional zurück und ich merke gerade, das gilt zumindest bei meinem Kind auch für das Spielverhalten. Und sogar das Weihnachtsessen hat mein Kind dieses Jahr ohne zu murren mitgegessen und Nachschlag gefordert (Seezunge mit Topinambur)! Und den Nachtisch für uns alle hat er diesmal gemacht, allerdings war der am Ende nicht essbar denn der bestand eigentlich nur aus einem Meer aus Honig, in dem eine einsame, aber hübsch geschnitzte Frucht schwamm. Na ja, morgen ist ja auch noch ein Weihnachtstag…… mal sehen ob es so schön ruhig bleibt Wie lief‘s bei euch so? Drehen eure Kinder an den Feiertagen auch immer durch? Die Tage vor Weihnachten waren hier echt seeeehr schwierig. Liebe Grüße Dezemberbaby


ohno

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Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Hallo Dezemberbaby, vielen lieben Dank, das wünsche ich hier allen ebenso. Ich habe hier ein kleines Weihnachtswunder, dazu aber ein Weihnachtsgeschenk von meiner Tochter, was richtig Mut gekostet hat, mich aber vor die nächsten mentalen Probleme stellt. Erstmal, bisher war unsere Weihnachtszeit wirklich sehr sehr schön. Meine Kinder waren diesmal sehr entspannt und geduldig, keiner von beiden hat genervt oder gedrängelt, keiner von beiden hat den kleinen Cousin geärgert (ok mein Sohn konnte es bei einem Spiel mal wieder nicht lassen, er ist ein echter Kinderschreck ; Allerdings passte es ins Spiel und ist daher nicht negativ zu betrachten.). Meine Tochter ist entspannt wie nie, hat so viel gelacht wie nie, hat sogar mit ihrem Cousin getanzt, Gitarre gespielt, nicht gemeckert. War glücklich mit ihren Geschenken. Ich habe mich diesmal wirklich an dem Wunschzettel orientiert und die Wünsche weder bewertet noch finanziell beziffert. Überraschungsgeschenke gab es kaum, aber selbst die waren passend. Sie hat sich zb auch die Bücherreihe All the Young Dudes gewünscht und liest da jetzt gerade den ersten Band. Wahnsinn. Aber wir wissen ja: Was tiefes Interesse hervorruft, geht konzentriert stundenlang... Nunja, mein Geschenk von ihr ist etwas schwer verdaulich. Sie war sich am Nachmittag des Heiligen Abends noch sehr unsicher, ob ich es abends bekommen soll, oder erst in 10 Jahren. Sie sagte mir zb, dass sie hofft, dass ich nicht sauer bin. Oder enttäuscht. Und dass sie ihrem Vater sowas garnicht sagen könnte. Ich hatte echt Angst, mein Gedankenkarussel lief an. Es konnte ja alles und nichts sein, betrachtet aus Kinder- und aus Erwachsenensicht. Tatsächlich bekam ich abends mein Päckchen, musste es aber alleine öffnen. Es war ein süß gebastelter Brief darin, den nur ich lesen durfte und darf. Sie hat mir geschrieben, dass sie ein Junge ist. Bam. Da saß ich nun mit meinem Latein und hab sie erstmal feste gedrückt. Viel dazu sagen konnte ich nicht, das war für sie auch ok. Wir haben uns angelacht, sie war sehr erleichtert über meine Reaktion und ihr ging es gut. Sie hat schon im Kindergarten oft gesagt, das sie lieber ein Junge wäre, ist auch mit ihrer körperlichen Entwicklung nicht klar gekommen. In der Tiefe will ich das hier garnicht so schreiben. Jedoch ging ich davon aus, dass sich das zwischenzeitlich etwas geändert hat, da sie doch mittlerweile schon auf ihr Erscheinungsbild achtet, sich mit Ketten und Armbändern und Ohrringen beschmückt. Malt, singt, Gitarre spielt. Ihr Outfit aber weit ist, leger, aus Hoodies und Cargohosen besteht. Und ich jetzt eigentlich nicht weiß, was für mich ein nächster Schritt sein soll. Ich meine, sie ist mental ja, wie Dein Sohn, doch etwas zurück, und möglicherweise schlagen zwei Herzen in ihrer Brust. Und sie wird sich natürlich weiter entwickeln. Aber da sie das Gefühl ja schon im Kindergarten geäußert hat, glaube ich nicht, dass es einfach so irgendwann einmal verschwindet. Aber meinerseits jetzt da voll einzusteigen, und in nur eine Richtung zu unterstützen, wäre in Anbetracht dessen, dass sie ja mitten in der Entwicklung ist, doch vllt nicht richtig. Ich werde mit ihr aber ein ernstes Gespräch führen müssen, damit ich weiß, wo sie steht. Und was tatsächlich auf mich zukommen könnte. Denn wenn ich sie irgendwann als meinen Sohn bezeichnen müsste, dann weiß ich nicht, ob ich das kann. Ich habe ein Mädchen auf die Welt gebracht. Ich denke, dann müsste ich mir auch Hilfe suchen, um das es bei mir ankommt, ich das akzeptieren kann. Es ist und bleibt mein Kind, an meiner Liebe zu ihr wird sich dadurch nichts ändern. Nur hat sie durch die ADHS schon soviel negative Erlebnisse gehabt, auch innerhalb der Familie, dass ihr die nächsten dann auch nicht erspart blieben... Ganz liebe Grüße, ohno


Dezemberbaby2012

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Antwort auf Beitrag von ohno

Hallo Ohno, das ist ja wirklich ein ganz besonderes „Weihnachtsgeschenk“, das du da bekommen hast von deiner Tochter. Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu einem so wundervollen Kind, das gelernt hat, dass sie auch das intimste, verletzlichste Innere mit dir teilen kann. Alles richtig gemacht in der Erziehung! Ich glaube, du musst das ganze gar nicht so hoch aufhängen, gar nicht besonders „reagieren“. Einfach da sein, sie begleiten, wohin ihr Weg sie jetzt auch führt. Du darfst auch ein Stück loslassen, du musst sie nicht mehr führen, das tut sie jetzt selbst. Du darfst sie „nur“ begleiten, das wünscht sie sich offensichtlich, deshalb hat sie sich dir geöffnet. Ich finde das einen tollen Vertrauensbeweis und eine schöne Einladung an dich, ihr zukünftiges Leben / ihren Weg mit ihr zu teilen. Ich glaube, sie erwartet da gar nicht mehr von dir, als einfach da zu sein. Vielleicht wünscht sie dich auch als Gesprächspartner, aber gar nicht unbedingt als Ratgeber. Lass los! Sie schafft das. Ich verstehe, dass du Angst hat, dass ihr Weg jetzt noch steiniger wird, aber ich glaube, dass es auch einfacher für sie werden könnte. Dass sie befreit ist, sich mehr zurecht findet in dieser Welt. Ja, sie ist noch jung, sehr jung emotional, vielleicht irrt sie sich in ihren Gefühlen, aber das muss sie selbst herausfinden, das kannst du nicht forcieren oder beschleunigen. Sie muss ihren eigenen Weg finden. Du brauchst also gar keinen „nächsten Schritt“ zu planen, glaube ich. Die Zeit wird ganz alleine neue Erkenntnisse für sie bringen, in die eine oder andere Richtung. Ich bin ehrlich, für mich wäre es kein Problem, wenn mein Sohn sich plötzlich als Mädchen fühlt oder einen Jungen liebt, da war ich schon immer offen. Wenn das für dich zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas schwierig erscheint (was ich auch verstehen kann), finde ich es eine gute Idee, sich „professionelle“ Unterstützung zu suchen, einfach um deine eigenen Gefühle und Gedanken zu sortieren. Aber wie du schon sagst: Sie wird das gleiche kleine Baby bleiben, was du geboren hast, egal ob mit dem „Label“ Mädchen oder Junge. Im Grunde ändert sich vielleicht gar nicht so viel, wie du jetzt denkst, vielleicht sogar befürchtest? Der Fokus bleibt doch gleich: Dass sie bestmöglich glücklich ist und sich in dieser Welt zurecht findet, auf welche Weise auch immer. Und du einfach „da bist“, wenn sie dich braucht. Ohne viel zu machen, zu schaffen oder Steine aus dem Weg zu räumen. Einfach nur da sein. Ich wünsche euch auf jeden Fall noch eine schöne und vor allem heitere Weihnachts-/Silvesterzeit. Liebe Grüße Dezemberbaby


ohno

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Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Ich denke, Deine Worte werde ich mir noch ganz oft durchlesen; Ich danke Dir von ganzem Herzen dafür. Mehr kann ich dazu garnicht schreiben. Es trifft ja den Nagel auf den Kopf. Danke! Viele Grüße, ohno


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Hallo auch von mir. Heiligabend war ok. Wir waren um Mittagsessen eingeladen. Zum Glück haben sich die Kinder benommen und sogar was gegessen. Bei der Bescherung bei uns zu Hause hat er nur kurz über ein Geschenk gemeckert. (Hantel) Haben es dann erstmal zur Seite gelegt. Später kam er dann doch zum ausprobieren. Ich hätte kein Problem mit "Babykram" wenn er denn damit spielen würde. In den letzten Jahren wurde sich auch oft Spielzeug gewünscht. Klar, beim auspacken freut er sich kurz und dann liegen die Sachen nur rum, weil er eben nicht damit spielt. Problem gab es am 2. Weihnachtstag. Bei meinen Eltern. Es gab ein Spiel für die Switch. Er wollte es nicht und meinte dann, er würde es verkaufen. Natürlich nicht schön, für den Schenkenden. Wie geht ihr mit solchem Verhalten um? Wir mussten dann weiter und natürlich wurde dann die Switch und das neue Spiel mitgenommen. Also nichts mehr mit verkaufen. Ja, vor Weihnachten dreht mein Sohn auch immer auf. Mittlerweile ist er 12 und es wird besser. LG


Dezemberbaby2012

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Antwort auf Beitrag von Lewanna

Ja, das mit den Geschenken hatten wir auch schon, dass er z.B. der Oma zu ihrem Geschenk sowas sagte wie „Eigentlich hätte ich mir etwas anderes zwar lieber gewünscht, aber na ja…“ Uns gegenüber hat er das auch schon gemacht. Inzwischen kann ich damit umgehen, weil ich weiß/denke, dass es nicht der Wahrheit entspricht. Aber wenn er das bei anderen macht, ist es mir sehr peinlich und ich wasche ihm immer hinterher den Kopf und mache ihm klar, dass er bei vertauschten Rollen auch ganz schön traurig wäre. Im Nachhinein versteht er es dann meistens. Bis zum nächsten Mal…. Es kommt mir irgendwie wie so ein kleiner Zwang vor, als ob er sich selber nicht erlauben würde, sich zu freuen. Erst nach der öffentlich geäußerten Ablehnung kann er loslassen und sich über das Geschenk freuen. Und wie du auch erzählt hast - hinterher mag er das Geschenk dann plötzlich doch immer sehr. Aber dieses Jahr hat er das zum Glück (noch) nicht gemacht. Silvester bekommt er erst sein Weihnachtsgeschenk von Oma und Tante Liebe Grüße Dezemberbaby


SunnyGirl!75

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Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Man sagt ja, ADHS-Kinder sind ca. 2-4 Jahre emotional zurück und ich merke gerade, das gilt zumindest bei meinem Kind auch für das Spielverhalten. Ja wirklich? Das wusste ich nicht!


Sonja9

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Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Weihnachten war ganz schön. Sogar sehr entspannt. Einige Tipps habe ich aus dem Forum geklaut. Zum Beispiel kannte er vorher ganz genau die Geschenke. Keine Überraschung dabei, aber dafür auch kein unglücklich sein. Die Geschenke der Geschwister haben wir uns auch vorher gemeinsam angeschaut, damit kein Neid aufkommt. Das war auch irgendwie schön. Eine gemeinsame Verschwörung und ein kleines gemeinsames Geheimnis. Heute war dann großes Treffen mit allen Tanten und Onkeln. Und das lief so wie man sich das so vorstellt. Aber immerhin ist nichts kaputt gegangen