ADHS - ADS

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Geschrieben von Kitakind am 05.08.2021, 13:15 Uhr

Adhs Kind und Haustier?

Hallo,

mein Sohn hat Adhs diagnostiziert bekommen. Er wünscht sich seit längerem ein Haustier und nun überlegen wir, uns einen Hund anzuschaffen. Wir wissen, dass der Hund dann viel Aufmerksamkeit und auch viel Auslauf braucht. Aber mein Mann und ich hatten schon länger den Entschluss gefasst, nur waren wir wegen dem Corona etwas blockiert. Meint ihr, ein Haustier könnte einen positiven Einfluss auf unseren Sohn haben? Sicherlich bedeutet das ein Haufen Arbeit die noch dazu kommt, aber irgendwie suche ich nach Grashalmen und bin der Meinung das ein Gefährte unserem Sohn helfen könnte. Wir haben schon einige Therapien wie z.B. Ergo usw. durch und sind ein bisschen am Ende mit unserem Latein. Darum nun der Entschluss. Ich wollte gern wissen, ob hier schon wer Erfahrungen hat bei Adhs Kindern mit Haustieren? Lg aus Ulm

 
5 Antworten:

Re: Adhs Kind und Haustier?

Antwort von Dezemberbaby2012 am 05.08.2021, 20:51 Uhr

Hallo,

ja, wir haben den Wunsch meines ADHS-Kindes nach einer Katze erfüllt.

Unser Sohn wünschte sich schon mit 2 Jahren eine Katze und spielte auch immer selber „Katze“. Für mich etwas unverständlich, weil ich eher ein Hunde-Mensch bin. Jedenfalls hat er mit 7 immer noch „Katze“ gespielt und so haben wir ihm den Wunsch letztes Jahr erfüllt. Ein Hund war auch kurz in der Überlegung (damit können mein Mann und ich mehr anfangen), aber: Unser ADHS-Kind ist sehr laut und hektisch. Wir haben dann befürchtet, dass sich Hund und Kind gegenseitig hochpuschen und gemeinsam schreiend und bellend durch die Wohnung rennen. Eine Katze kam uns irgendwie beruhigender vor, zumal genau dieses Tier ja auch der Wunsch des Kleinen war. Jedenfalls haben wir uns dann für eine Katze entschieden (eigentlich waren zwei geplant, das ging dann aus gesundheitlichen Gründen von Katze1 nicht mehr, aber das ist ein anderes Thema).

Der beruhigende Effekt auf den Kleinen lässt sich nur sehr begrenzt feststellen. Als Therapietier (wir hatten dieselben Gedanken wie ihr) eignet sich die Katze also eher weniger. Im Gegenteil, er geht wegen seinem ADHS häufig sehr grob mit dem Tier um und wir mussten zumindest in der Anfangszeit ständig aufpassen, dass die Katze nicht verletzt wird. Er meint das nicht böse, er ist einfach grob, zu Dingen, zu Menschen, und offensichtlich auch zu Tieren. Das typische Problem mit der Krafteinschätzung von ADHSlern eben. Und die Impulsivität kommt dann noch dazu. Er geht mit der Katze oft wie mit einem Stofftier um, nicht wie mit einem lebenden Wesen. Dabei liebt er sie abgöttisch.

Zusammengefasst: Kann funktionieren, bei uns eher nicht. Trotzdem stehe ich immernoch dahinter, denn ich finde es schön, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen. Nur macht ein Haustier, vor allem mit ADHS-Kind, noch mehr Arbeit als man sowieso schon hat. Das ist fast wie ein weiteres Kind. Auf das man auch aufpassen und gegebenenfalls beschützen muss. Und durch ein Haustier „Verantwortung übernehmen lernen“ ist bei ADHS-Kindern eben auch schwer zu vermitteln. Aber manchmal, wenn ich die beiden kuscheln oder spielen sehe, hab ich schon die Hoffnung, dass es vielleicht doch etwas bringt.

Es gibt übrigens ein Buch über einen Jungen mit ADHS, dem sein Hund sehr geholfen hat, ich hab es selbst nicht gelesen, aber es heißt glaube ich „Und dann kam Aero“.

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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Re: Adhs Kind und Haustier?

Antwort von Marielue am 05.08.2021, 22:06 Uhr

Hallo, also Kind,12, ADHS.
Wir haben unsere Katzen 2013 bekommen ( leider ist eine schon gestorben 2017 ).
Unseren Hund, Appenzeller, haben wir seit 2016.
Desweiteren gehören auch noch Pferde zur Familie.

Also am besten kommt Kind mit der Katze klar, da ihr die Hektik einfach nichts aus macht, allerdings als Therapie eher nein.
Hund ist schon rassebedingt hektisch, nervös und laut. Passt also wunderbar . Hundemann geht einfach ins Schlafzimmer wenn es ihm zu laut wird. Ansonsten ist er ein Hütehund und will natürlich alle zusammenhalten und lässt von außen keinen ins Haus und auch nicht an uns Menschen ran.
Also spazieren gehen kann unser Kind mit Hund alleine nicht, der würde sich losreißen und alle versuchen fern zu halten. Spielen im Garten klappt sehr gut und Hund freut sich, wenn Kind denn mal spielt. Also Therapiehund ist auch nicht.
Von den Pferden hält Kind sich ganz fern, null Interesse .
Kind ist übrigens oft auch ein Wirbelwind und laut. Er kann sich aber wirklich Stunden mit Legos, Lesen und Musik hören beschäftigen, natürlich hat er auch Computerzeit. Da haben Tiere und Freunde auch oft leider keinen Platz , er ist ein Einzelgänger und er braucht die Zeit für sich auch .
Also positiver Einfluss auf Grund eines Tieres, ich glaube das kommt einfach auch auf das Kind an. Unser Kind liebt Tiere, ganz klar und die Tiere lieben ihn, das war es einfach.
Ergo hat er als Kindergartenkind bekommen, jetzt hat er Neurofeedback und Psychotherapie ( übrigens hat der Therapeut auch einen Hund mit in der Praxis und das mag Kind sehr) und ich denke das läuft noch eine ganze Weile .

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Re: Adhs Kind und Haustier?

Antwort von asclepiatina am 06.08.2021, 18:15 Uhr

Googel mal. Es gibt Potcasts von AnnaMaria Sanders, gerade die letzte 3 ging es um Haustiere sehr interessant. Und ja soll den Kids extrem gut tun!

Diese Potcast sind alle über ADHS hilfe.net heißt es glaub zu hören oder per Google. Sind wirklich toll und echt hilfreich in ganz viele verschiedene Problemrichtungen bei ADS/ADHS

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Re: Adhs Kind und Haustier?

Antwort von misses-cat am 07.08.2021, 7:21 Uhr

Als Therapiehund bräuchtet ihr ja einen ausgebilden Hund, nicht jeder Hund eignet sich

Wir hatten bis Ende letzten Jahres einen Labrador ( eine Rasse die sehr häufig als Therapiehund genommen wird), die hätte vom Charakter sicher ein Therapiehund werden können ( ein Beispiel dieser Hund lag 8 Stunden bei meiner ältesten Tochter im Bett und hat sich nicht bewegt, sie hat gemerkt wie schlecht es meiner Tochter ging), aber auch nicht jeder Labrador eignet sich dazu

Aktuell haben wir einen Bretonen Mix, ein sehr sensibles Tier aber sicher hat sie keiner Therapeutische Wirkung

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Re: Adhs Kind und Haustier?

Antwort von ohno am 10.08.2021, 22:16 Uhr

Meine Tochter ist 10 Jahre, auch ADHS. Wir haben einen Hütehund (Australien Shepherd). Herr Hund ist recht ausgeglichen und ruhig. Das greift sehr oft bei meinem Kind. Er kommt und legt sich sofort in ihre unmittelbare Nähe, wenn sie außer sich ist, oder gleich fast auf sie drauf, wenn sie am Boden rumzetert. Sie ist dann sofort ruhiger und der Wutanfall klingt ab. Wir hatten es aber in jüngeren Jahren schon, dass sie in Wut nach ihm getreten, ihn gehauen oder am Schwanz gezogen hat. Das ist gottseidank vorbei, da war auch mein Freund schwer dahinter, dass sie versteht, dass der Hund kein Blitzableiter sein darf.

Allerdings, kümmern in Form von Gassi gehen oder füttern, funktioniert nicht. Gut, er ist definitiv zu groß und sie kann ihn nicht halten, daher würden wir sie da eh nicht alleine gehen lassen. Ich muss aber dazu sagen, dass der Herr Hund schon bei uns war, bevor es eine Diagnose gab, wir haben ihn also nicht wegen ihr. Und daher hat sie ihm gegenüber auch keine Verpflichtungen.

Ich denke, es ist ganz wichtig, vorher zu schauen, dass es ein Familienhund ist. Also zb kein Jagdhund, oder Wachhund, keinen, der zu aktiv oder zu laut ist.

Mein Favorit ist und bleibt ein Golden Retriver. Wird aber halt auch größer. Meine Kollegin mit Erwachsenen-ADHS hat gerade einen Mini American Shepherd bekommen. Der ist wirklich toll, wirkt beruhigend, überdreht nicht, ist absolut leicht erziehbar, knuffig und knuddelig und total entspannt.

Wichtig ist, dass Mensch und Tier zusammenpassen. Mein Neffe ist 8 Jahre, hat auch ADHS, und wenn er mit seinen Eltern unterwegs ist und Herrn Hund mitnimmt, ist vollkommen offensichtlich, dass er eine ganz andere Hunderasse benötigen würde. Eine mit viel Auslauf und Ausdauer und Spass am Spiel, die trotzdem Ruhe ausstrahlt. So unterschiedlich ist das, und so schwierig...

Viele Grüße ohno

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