Pflege von Babys Augen

Baby mit blauen Augen

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Der wichtigste Grundsatz für die Augenpflege lautet: von außen nach innen, zur Nase hin, wischen. Säubern müssen Sie die Augen Ihres Babys nur dann, wenn sie verklebt sind.

Weichen Sie das eingetrocknete Sekret mit einem frischen Mulltupfer (keine Watte, da diese fusselt) oder etwas weichem Zellstoff und abgekochtem Wasser auf. Danach können sie es leichter entfernen.

Bitte beachten: Häufig wird zur Behandlung der Augen Kamille empfohlen. Aber die feinen Härchen der Kamillenblüten können die Augen zusätzlich reizen.

Hat sich auf dem Auge Ihres Babys ein feines Haar oder eine Fluse verfangen, reicht es meistens, erst einmal kurz abzuwarten. Schließlich hat das Auge durch die Tränenflüssigkeit und den Wimpernschlag einen Selbstheilungsmechanismus, mit dem es Fremdkörper von allein ausspült. Funktioniert das nicht, können Sie den Zipfel einer Mullwindel anfeuchten und damit von außen nach innen über das Auge reiben. Bitte vermeiden Sie es aber dabei mit dem Finger oder Tuch auf die Linse zu fassen, um das Haar zu entfernen.

Wie kommen die Tropfen ins Auge?

Wer seinem Baby schon einmal Augentropfen geben musste, kennt das Problem sicher: Ihr Kleines mag das so gar nicht, wackelt mit dem Kopf oder zieht ihn ruckartig zur Seite. Ergebnis: Die Augentropfen landen auf der Wange, dem Wickeltisch oder auf ihrer eigenen Hand.

Tipp: Augentropfen lassen sich bei geschlossenen Augen viel leichter verabreichen: Gibt man die Tropfen bei geschlossenen Augen in den Innenwinkel, fließen sie nach dem Augenöffnen automatisch an die richtige Stelle.

Wichtig ist nur, dass der kleine Patient nicht gerade mit dem Kopf wackelt. Um das zu verhindern, sollte der Sohn oder die Tochter auf dem Rücken liegen und Mama oder Papa legt eine Hand auf die Stirn.

Tipps bei Schmieraugen

Bei einigen Babys tränen in den ersten Wochen die Augen recht stark. Das liegt aber nicht an einer übermäßigen Tränenproduktion, sondern daran, dass der Abfluss der Tränenflüssigkeit über die Nase verstopft ist. Etwa fünf bis sechs Prozent der Neugeborenen sind hiervon betroffen. Die sogenannte Hasner-Membran, ein dünnes Häutchen, verschließt den unteren Teil des Tränen-Nasenkanals und die Flüssigkeit staut sich zurück - über den Tränensack, die Tränenkanälchen bis in den Bindehautsack. So läuft das Augenlid irgendwann über und die Träne sucht sich einen anderen Weg: über die Wange des Babys. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu Entzündungen führen ? wo Flüssigkeit steht, bildet sich ein idealer Nährboden für Bakterien. Zu den ?überflüssigen? Tränen kann dann auch eine Entzündung kommen.

Was können Eltern tun? Hat Ihr Kind eine Tränenkanalstenose, wird es häufig mit einem Schmierauge kämpfen. Zum Säubern des Auges eignet sich abgekochtes Wasser, Muttermilch oder Euphrasia. Bitte keinen Kamillentee und keine Kochsalzlösung verwenden. Bildet sich Eiter, bitte einen Arzt konsultieren. Die akute Entzündung des Tränensacks (Dacryocystitis) muss wie eine Bindehautentzündung mit Augentropfen behandelt werden.

Massieren hilft bei Tränenkanalstenose

Bei vielen Babys öffnet sich der Tränennasengang bis zum sechsten Lebensmonat spontan. Bis dahin ist es aber wichtig, dass Sie den Übergang zwischen Auge und Nase regelmäßig massieren: Streichen Sie mit dem kleinen Finger vom inneren Augenlid an der Nase entlang abwärts. Dabei leichten Druck ausüben. Wiederholen Sie die Massage mehrmals täglich. Manchmal kann man den Erfolg direkt sehen, wenn Sekret aus dem Tränensack austritt. Eventuell löst sich dadurch sogar die verstopfte Stelle im unteren Tränenkanal. Trotz aller Bemühungen kann es aber einige Monate dauern, bis das Problem verschwindet. Auch der Besuch eines homöopathisch versierten Augenarztes kann sich lohnen. Treten wiederholt schwere Entzündungen auf oder öffnet sich die Hasner-Klappe bis zum ersten Geburtstag nicht, raten Augenärzte spätestens dann zu einer Sondierung.

Mit Bindehautentzündung zum Arzt

Babys und Kleinkinder haben häufig verklebte oder gerötete Augen. Mal kann die Ursache ganz harmlos sein. Mal steckt eine Allergie dahinter. Oder eine hoch ansteckende bakterielle Entzündung. Gehen Sie mit Ihrem Baby lieber einmal zu viel als zu wenig zum Arzt. Handelt es sich um bakterielle Bindehautentzündung, muss sie mit antibiotischen Augentropfen behandelt werden.

Auf Augenveränderungen achten

Achten Sie bei der täglichen Pflege Ihres Babys auf Veränderungen der Augen. Beide Augen sollten gleich groß sein und beide Pupillen gleichzeitig auf Licht reagieren. Zum Augenarzt sollten Sie gehen, wenn die Iris auffallend unterschiedlich gefärbt ist, Ihr Kind außergewöhnlich lichtscheu ist und viel blinzelt. Beobachten sollten Sie auch die Größe der Gegenstände, nach denen das Baby mit der Zeit greift. Nach dem ersten Lebenshalbjahr müsste es die Finger auch nach kleinen Dingen in seiner Umgebung ausstrecken. Ein unbedingter Anlass für einen Arztbesuch ist gegeben, wenn Sie in den Augen ein Zittern bemerken. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Artikel Sehstörungen bei Kindern.

Wenn Ihr Baby schielt

Die Augen des Babys müssen in den ersten Lebenswochen erst einmal lernen, ihre Muskeln richtig zu koordinieren. In dieser Zeit sind Fehlstellungen nicht unüblich. Im Gegensatz zu früheren Leitsätzen gilt aber heute: Fällt Ihnen auf, dass ihr Säugling häufiger schielt, dann sollten Sie keine Zeit verlieren. Denn: Ein Augenarzt kann das Schielen schon bei einem Säugling diagnostizieren und wird die richtige Behandlung zum richtigen Zeitpunkt einleiten. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Schielen bei Babys.

Ab wann kann mein Baby mich erkennen? Und was müssen die Augen noch lernen? In unserem Artikel "So gut können Kinder sehen" stellen wir Ihnen spannende Fakten vor.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2021

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