Knete, Tinte, Wachs - Tipps gegen Flecken

Knete, Tinte, Wachs - Tipps gegen Flecken

© Adobe Stock, Köpenicker

Im Kinderzimmer wird gebastelt: Die Kleinen formen kleine Figuren aus Knete, beschreiben mit dem Kugelschreiber eine Karte für Oma und versiegeln den Umschlag mit heißem Kerzenwachs. 

Da kann auch schon mal etwas danebengehen! Wie bekommt man die Flecken dann bloß wieder aus dem Teppich, aus der Kleidung und vom Holzstuhl?

Knetmasse ist wunderbar für kreative Bastelstunden. Nur leider auch recht hartnäckig, wenn sie auf Teppichen, Tapeten, Polstern und Kleidung eingetreten oder festgedrückt wird. Rubbeln bringt wenig, so verteilen Sie die Knete nur noch fester im Stoff.

Knete entfernen: ein Korken hilft

Um die Masse abzulösen, hat sich folgender Trick bewährt: Erst die Knete mit Eiswürfeln, die in eine kleine Plastiktüte gefüllt sind, oder frostkalten Kühlakkus härten. Dann in einzelnen Bröckchen ablösen, Reste mit einer sauberen Bürste abbürsten. Etwas leichter zu entfernen ist die so genannte Softknete, die sich auch in Knetpressen verarbeiten lässt. Diese Knete trocknet an der Luft recht schnell zu Bröseln, die Sie gut absammeln bzw. abzupfen können.

Bei grob strukturierten Teppichen hilft auch ein sauberer dicker Korken, um die gehärteten oder gefrosteten Knetteile zu entfernen. Sie können den Korken wie einen Radiergummi einsetzen.

Sollten nach dem Ablösen der Knetmasse Farbspuren in der Kleidung zurück bleiben, verschwinden diese wahrscheinlich bei der nächsten Wäsche. Verbleibende Flecken auf dem Teppich, auf Polstern oder Tapeten beträufeln Sie mit etwas kohlensäurehaltigem Mineralwasser oder Sie geben das Mineralwasser erst auf ein Tuch und bringen es so auf. Dann die Stelle mit einem sauberen, trockenen Tuch abtupfen. Ein paar Mal wiederholen, bis sich der Fleck abschwächt. Sprudelndes Mineralwasser hat den Vorteil, dass es flecklösend wirkt, ohne Materialien anzugreifen. Hilft die Mineralwasserkur nicht, können Sie’s immer noch mit einem Fleckenmittel probieren.

Tintenflecke - Spuren von Füller oder Kugelschreiber auf dem Holztisch

Insgesamt sollten Tintenflecke so bald wie möglich behandelt werden, denn Tinte ist sehr hartnäckig und nur schwer zu entfernen, besonders wenn sie bereits längere Zeit eintrocknen konnte. Ist die Tinte noch flüssig auf dem Stoff oder Teppich, nimmt man ein Papierhandtuch und drückt es fest auf den Fleck, so dass die Zellulose die Flüssigkeit aufsaugen kann. Bitte jetzt nicht reiben oder tupfen, so wird der Fleck nur verwischt und größer.

Anschließend können Sie versuchen, den Tintenfleck mit einem normalen Tintenkiller zu beseitigen. Auch Nackellackentferner und speziell Essigessenz werden sehr gute Ergebnisse zugeschrieben, wenn die Tinte beispielsweise auf Holzmöbeln oder dem Teppich gelandet ist. Dazu das Mittel der Wahl auf den Fleck geben, vorsichtig auf der Holzoberfläche scheuern und danach mit warmem Wasser abspülen.

Um Tintenflecke aus Kleidung zu entfernen, empfehlen Experten Zitronensaft: die Stelle mit Zitronensaft beträufeln, mit Haushaltsnatron bestreuen - einwirken lassen, abbürsten und auswaschen. Manch einer hat auch schon eine Behandlung mit Milch, vor allem mit saurer Milch oder bei Wolle mit Buttermilch, versucht. Das Kleidungsstück für einige Zeit in saure Milch einlegen, danach wie gewohnt waschen.

Oje, die Kerze ist auf den Teppich getropft!

Wachs von einer weißen Kerze ist leichter zu entfernen als farbiger. Bei weißem Wachs auf pflanzlichen Fasern, wie Baumwolle oder Leinen, kann man die Bügelmethode versuchen: Ein Löschpapier, alternativ Servietten oder Küchenpapier, auf und möglichst unter den Fleck legen, darüber bügeln mit mittlerer Hitze ohne Dampf, so schmilzt das Wachs, das Löschpapier saugt es auf, zurück bleibt ein Fettfleck. Diesen bearbeiten Sie zunächst mit etwas Gallseife oder Fleckenlöser für fetthaltige Flecken, bei einem nachfolgenden Waschgang bei 60 Grad sollte er dann verschwinden. Kann man das Teil nicht in die Waschmaschine geben, so können Sie einen fetthaltigen Fleck auch mit etwas Spiritus behandeln. Achtung: Besteht der Stoff aus Synthetikfasern oder Mischgeweben oder ist das Wachs farbig, greifen Sie bitte nicht zum Bügeleisen, so würde die Farbe auf den Fasern fixiert.

Die zweite - und häufig bessere - Möglichkeit ist das Kühlen: Das Wachs wird hart, bröckelig und lässt sich abkratzen. Kleine Stoffe, wie Tücher oder Shirts können Sie leicht in die Kühltruhe legen, das Wachs später abpflücken und kleine Restflecken durch eine 60-Grad-Wäsche entfernen. Auf größere Stücke, etwa einen Teppich, auf Glas, Porzellan oder Metall legen Sie Eiswürfel oder besprühen den Fleck mit Kältespray: Den Wachsfleck kühlen, warten und die harte Masse dann vorsichtig von der Oberfläche abkratzen. Hier sollte man sich aber etwas sputen, damit das Wachs zwischenzeitlich nicht wieder zu warm und teigig gerät.
Lose Krümel werden mit dem Staubsauger entfernt, Restflecken rückt man mit Waschbenzin, Terpentinöl, Orangenöl oder Spezialwachsfleckenentfernern zu Leibe. Ãœbrigens, Teller oder Platten, die mit Wachs bekleckert wurden, sollten besser nicht in die Spülmaschine gestellt werden. Dadurch würde nur die Spülmaschine verschmutzen, da Wachs schwerer zu emulgieren ist als Fett und möglicherweise könnte das Abflussrohr verstopfen.

Experten empfehlen: Von empfindlichen bzw. hochwertigen Teilen, die Wachs abbekommen haben, sollten Sie die Finger lassen und keine Experimente wagen. Eine professionelle Reinigung hat auf diesem Gebiet einfach mehr Erfahrung, mehr Möglichkeiten und andere Lösemittel im Einsatz.

Wachsflecken auf Möbeln

Wachs auf dem Regal oder auf dem Holzfußboden behandeln Sie am besten mit dem Föhn. Zunächst wird die obere Wachsschicht vorsichtig mit einem Messer oder Spachtel abgehoben. Als Nächstes wird warme Luft seitlich auf den Fleck geblasen, so dass Sie die weiche Masse dann in mehreren Schritten mit einem Papiertaschentuch wegwischen können. Kleine Reste kann man eventuell mit Spiritus bearbeiten. Bei Holzmöbeln, deren Oberfläche gewachst oder geölt wurde, ist die Entfernung der Reste schwieriger. Hier greift man eher zu stärkeren Lösemitteln wie Terpentinöl oder Aceton. Möglicherweise muss man die Stelle danach aber auch noch etwas abschleifen und neu ölen bzw. wachsen.

Wachsflecken auf der teuren Ledercouch - hier sollten Sie schnell handeln. Wachs kann in Leder tief eindringen, Sie sollten keine Zeit verlieren und das gehärtete Wachs möglichst schnell vorsichtig abheben. Glattleder und auch Rauleder wird anschließend mit einem pulver- und lösemittelhaltigem Lederspray weiter behandelt. Rauleder kann zudem mit einer Messingbürste aufgeraut werden.

Auch Kugelschreiber können hartnäckige Flecken verursachen: Tipps zu deren Entfernung finden Sie hier Kugelschreiberflecken - so entfernen Sie sie richtig 

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