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Abstillen, wie mach ich es richtig???

Thema: Abstillen, wie mach ich es richtig???

Hallo zusammen, mein Sohn wird mitte Mai 9 Monate alt und ich möchte ihn nun langsam abstillen. Ich bin mir nicht sicher, wie ich da am besten vorgehe. Bisher bekommt er gegen 12h Gemüse- bzw. Fleischbrei und dann gegen 16h Griesbrei mit Fruchtgläschen. Hatte jetzt vor einen Abendbrei einzuführen (hatte ich auch schonmal gepostet...). Was tu ich dann, wenn sich die Milch sammelt? Muß ich dann zwangsläufig abpumpen oder geht es auch so (damit die Milchmenge weniger wird)? Die anderen Stillmalzeiten, die stück für stück (in welchen Abständen kann man die Mahlzeiten ersetzen???) ersetzt werden müßte dann ein Fläschen mit Folgemilch sein? Oder gibt man stattdessen Breie? Ihr seht also, ich bin irgendwie durch den Wind und hoffe auf Eure Unterstützung. Das Stillen war eine schöne Zeit, auch so einfach...aber ich möchte nun langsam wieder etwas "mir selbst gehören" :) Bin für Eure Tipps und Ratschläge dankbar. LG Karina

Mitglied inaktiv - 04.05.2008, 20:15



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Hallo Karina, dein Kind verträgt im ersten Jahr noch keine Kuhmilch. Da Kinder im ersten Jahr aber nunmal hauptsächlich die Milch noch brauchen, musst du auf Flaschenmilch umstellen. Welche Flaschenmilch, da müssen dir andere helfen, vom Alter her geht sicherlich Folgemilch. Du ersetzt dann nach und nach die Stillmahlzeiten, die noch keine "festen" Mahlzeiten sind, durch die Flasche. Zumindest morgens und abends wird die Milch bis zum ersten Geburtstag und bei vielen noch darüber hinaus gegeben. Nimmt dein Kind denn problemlos die Flasche? Wenn nicht, solltest du dir überlegen, ob das nötig ist, oder ob du dein Kind an Strohhalm oder einen Trinkbecher gewöhnen kannst, dann erspart du dir das Abgewöhnen des Fläschchens und das Problem des Fläschchennuckelns. Bist du dir sicher, dass du abstillen willst? Das Stillen ist für dein Kind viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Außerdem ist es in vielen Fällen sehr angenehm zu stillen (mein Sohn hatte in den letzten 3 Wochen 2 Mittelohrentzündungen, eine Mandelentzündung und einen Virusinfekt, ich war froh noch zu stillen (er wird Dienstag 2 Jahre alt)). Das mit dem "Ich will meinen Körper zurück" kann ich irgendwo verstehen, aber du solltest dir wirklich absolut sicher sein, dass du abstillen willst. Wenn das so ist, dann kannst du es deinem Kind auch rüberbringen. Es ist in Ordnung abzustillen, wenn einer der beiden Partner (also nicht nur das Kind, auch die Mutter muss sich beim Stillen wohlfühlen) das Stillen nicht mehr möchte. Ich habe in den letzten 1 1/2 Jahren immer wieder mehr oder weniger ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich abstillen soll, aber ich bin im Nachhinein froh, ein willensstarkes Kind zu haben, das mich davon überzeugt hat, dass es die Mamamilch noch braucht. Erst dadurch habe ich mich mit dem Langzeitstillen beschäftigt und bin jetzt selbst dabei, was ich zu Beginn der Stillzeit niemals gedacht hätte. So Sprüche wie "ein Kind, das Laufen kann und noch gestillt wird, wie furchtbar" hätten von mir sein können, aber so ändern sich die Dinge. Schön, dass du überhaupt so lange gestillt hast. Wenn es deine Entscheidung ist, es jetzt zu beenden, dann ist das auch in Ordnung, wenn du dir unsicher bist, dann denke nochmal darüber nach, bzw. horche in dich hinein. Viele Grüße Melanie

Mitglied inaktiv - 04.05.2008, 21:54



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Hallo Karina, ich muss nochmal was hinterherschicken, weil ich dein Posting nochmal gelesen habe. Das was du schreibst hört sich wirklich so an, als ob du dir noch nicht sicher bist, ob du abstillen willst. Es hört sich eher so an, als ob du dir einfach mehr Freiheit für dich wünschst. Mehr Unabhängigkeit und Zeit für dich. Das ist absolut normal. Gerade das erste Jahr mit einem Kind ist enorm anstrengend. Abzustillen bedeutet aber nicht, dass es einfacher wird. Im Gegenteil, meine Freundin steht jetzt jeden Morgen um 5 Uhr auf, um ihrem Sohn ein Fläschchen zu machen. Ich ziehe da meinen Sohn nur kurz zu mir ran und wir schlafen beide weiter. Es wird mit der Zeit leichter und man gewinnt Stück für Stück Unabhängigkeit zurück, je selbständiger das Kind wird. Aber ob mit Stillen oder ohne, braucht das Kind seine Mutter noch eine lange Zeit. Wie gesagt ist mein Kind in zwei Tagen 2 Jahre alt und ich stille noch. Aber ich habe viel Freiheit zurück gewonnen. Ich arbeite wieder, kann auch mal den ganzen Tag weg sein und auch mein Mann bringt den Kleinen mal ins Bett. Es wird nur noch ein paar Jahre dauern, dann ist unser Kleiner lieber bei seinen Freunden als bei uns und wie schnell die Zeit bis dahin verfliegt, haben wir an den letzten 2 Jahren gemerkt. Da genieße ich die Abhängigkeit dieser Zeit (natürlich nicht immer, manchmal bin ich auch ganz schön genervt, wenn mir der Kleine am Rockzipfel hängt). Ich weiß nicht, ob das bei dir so zutrifft, wovon ich hier schreibe, ich habe mich nur daran erinnert, wie es mir ging, als mein Sohn so alt war wie dein Kind. Wenn nicht, umso besser. Was die Brust angeht: Wenn du langsam abstillst, sollte die Milch genauso langsam zurück gehen und du keine Beschwerden haben. Salbeitee hilft, die Milchmenge zu verringern. Wenn die Brust sehr voll ist, kannst du ein wenig Milch abpumpen, aber nicht zuviel, weil dadurch die Milchbildung wieder angeregt wird. Beim Abstillen wird dir übrigens auch wieder eine Hebamme von der Krankenkasse bezahlt, die dir Rat gibt, oder du wendest dich an eine LaLecheLiga-Beraterin in der Nähe (findest du im Internet). Viele Grüße Melanie

Mitglied inaktiv - 04.05.2008, 22:11



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Hallo Karina, ich habe vor Kurem auch abgestillt. Ich hatte, als meine Tochter 6 Monate war, mit Mittagsbrei begonnen, dann jeweils einen Monat später Abend- und Nachmittagsbrei gegeben. Vor ca. zwei Wochen habe ich dann auch die letzte Stillmahlzeit (morgens) ersetzt. Früh morgens gebe ich jetzt eine Flasche. Die ersten Tage hat die Brust ein bissel gedrückt, aber da ich ja die Mahlzeiten immer nach und nach ersetzt habe, hat sich die "Milchproduktion" ganz gut eingepegelt. An den ersten zwei Tagen habe ich mal noch ein bisschen ausgestrichen, aber nicht abgepumpt, damit nicht noch mehr produziert wird. Jetzt drückt es manchmal noch ein bisschen, aber ich mache da nix, denke, dass die Milch von selbst abgebaut wird. Alles Gute, jule

Mitglied inaktiv - 04.05.2008, 21:55



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... nicht nur Salbeitee hilft, die Milch zu reduzieren, auch Pfefferminztee (und auch Kaugummi zB!) kann dabei unterstützen. Langsam ausschleichen und Tee trinken ;) Nicht abpumpen. BEi evtl Milchstaus hilft neben Kühlung und Ausstreichen auch ein Kohlblatt aif die Brust oder Retterspitzsalbe. LG Katty

Mitglied inaktiv - 04.05.2008, 22:55



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Hallo Melanie, danke für Deine Postings. Ja, ich denke Du hast mich ganz gut verstanden. Ist mir ehrlich gesagt auch erst bewußt geworden, als ich Deine Beiträge laß. Anfangs wollte ich das Stillen schnellst möglich "los werden", -hab es nur dem Kind zuliebe gemacht- und jetzt sind es fast 9 Monate. Auf der einen Seite möchte ich mir einfach keine Gedanken mehr um die Milch in der Brust (M-Stau, optisch ungleiche Brüste...) machen müssen, andererseits finde ich es auch schön, wenn wir etwas "nur für uns haben". Ich hänge schon sehr an meinem Kind und möchte nicht, dass er es als Liebesentzug o. ä. empfindet. Unbewußt bedeutet das Abstillen für mich ein Stück Abnabelung von meinem Sohn - glaube dass ist der Punkt, der mich verunsichert... Ich möchte keine "Langzeit Stillmama" sein. Mir ist schon klar, dass die Flasche nicht einfacher wird - allerdings habe ich auch immer nur alleine gestillt und wollte keine Leute dabei haben, dass ist auch aufwendig gewesen. Was mir noch etwas problematisch erscheint ist die Tatsache, dass wir zwar schon irgendwie einen Rythmus haben, sich aber doch hin und wieder ungeplante Stillmahlzeiten dazwischen schleichen. So wie er halt gerade drauf ist. Es handelt sich dabei etwa um 4 bis 6 Stillmahlzeiten (inkl. nachts, er wacht aber nicht immer nachts auf!) Wenn ich ihm die Flasche gebe (er nimmt die Flasche, ich würde aber in seinem Alter eher zum Trinklernbecher tendieren), würde sich dass aber sicher reduzieren bzw einspielen, weil es sich um "gleiche Mengen" handelt oder??? Werde jetzt erstmal den Abendbrei einführen und sehen, wie er das so findet und nach 4 Wochen eine Stillmahlzeit durch Folgemilch ersetzen. So sollte es doch funktionieren?!?! Danke und LG Karina PS. auch vielen Dank an die anderen, die gepostet haben.

Mitglied inaktiv - 05.05.2008, 13:12