Frage: Zwiemilchernährung klappt nicht

Hallo, unsere Tochter ist 5 Monate alt und bekommt seit ein paar Wochen nachts das Fläschchen weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr jede Nacht stillen konnte. Leider trinkt sie seitdem immer schlechter an der Brust. Und das wird jeden Tag schlimmer. Sie dockt sich kurz an, fängt dann aber an zu weinen. Nach ein paar Versuchen ist sie dann irgendwann untröstlich und richtig verzweifelt. Ich weiß nicht genau, ob ich vielleicht mittlerweile auch zu wenig Milch habe, denn ich stille jetzt kaum noch, weil es einfach nicht geht. Vielleicht habe ich auch zu viel Stress? Mittags bekommt sie etwas Brei und danach noch meist ein kleines Fläschchen. Ich habe schon versucht sie nach dem Duschen / nach einer Brustmassage anzulegen, aber das ist auch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt.Hilfreich ist es, wenn der Hunger noch nicht so ganz groß ist, dann klappt es etwas besser. Auch rumgehen und schuckeln beim Stillen hilft manchmal ein wenig (sprich, die Trinkphasen sind dann etwas länger – 1,2 Minuten). Ab und zu klappt es auch noch ganz gut, aber warum das dann so ist, kann ich echt nicht sagen. Das wird aber immer seltener. Ein Teufelskreis, weil wir dann doch immer wieder Fläschchen geben müssen. Ich bin traurig darüber – gibt es noch Möglichkeiten die Kleine wieder mit der Brust zu versöhnen? Nachts soll es aber weiter das Fläschchen geben, das geht nicht anders. Danke für die Hilfe und beste Grüße

Mitglied inaktiv - 01.03.2012, 09:56



Antwort auf: Zwiemilchernährung klappt nicht

Liebe sonnenwiese, deine Tochter ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Sie muss erst lernen, wie sie an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Du deine Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringst. Versuche, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Du deine Tochter anlegst. Warte nicht, bis dein Baby sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem tillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann ganz zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 01.03.2012



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