Erstmal vielen, vielen Dank für die rasche Antwort :)
Ich habe aber noch ein paar Fragen. Dieses Verhalten und Dauerstillen nimmt in den letzten Tagen noch zu. Das geht solange, bis sie zwar ein paar mal schluckt, dann noch weiter saugt aber wohl nichts mehr kommt. Sie steigert sich dann rein und seid drei Tagen schreit sie dann richtig. Ich glaube sie löst den Milchspendereflex nicht richtig oder nach zwei Stunden dauerstillen kommt einfach nichts mehr. Ich habe ihr vorhin 60ml abgepumpte Milch gegeben, als sie so geweint hat. Erst wusste sie nichts damit anzufangen, aber dann hat sie alles getrunken. Sie ist wenn sie wach ist wirklich zu 80-90% an der Brust oder sucht...ist dass wirklich normal? Wie gesagt, die ganze Zeit ging's noch und sie hat nur am Abend/nachts manchmal dieses Verhalten gezeigt und auch nicht so gebrüllt...die letzten Tage hat sich das verändert.
Nasse Windeln hat sie genug und zunehmen tut sie auch. Ich habe zu Beginn leider Stillhütchen verwendet, könnte es daran liegen und eine Saugverwirrung sein? Welche Möglichkeit besteht dann? Die Stillhütchen wieder zu nehmen wäre wohl kontraproduktiv (aber das kleinere Übel als zufüttern), oder?
Ich möchte nicht zu früh zufüttern, aber hungern soll sie ja auch nicht. Ich habe den Eindruck, dass sie sich ihren Bedarf schon über das Dauerstillen holt...
von
Lilly84
am 31.07.2012, 09:33
Antwort auf:
Zum Trinkverhalten, Ergänzung
Liebe Lilly84,
ja, das Verhalten ist völlig normal.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Es kann aber tatsächlich sein, dass das Baby saugverwirrt ist.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.07.2012