Sehr geehrte Frau Heindel (Welter)
Mein Sohn ist derzeit 4,5 Monate alt. Eigentlich hatte ich vor, bis er 6 Monate alt ist, voll zu stillen. Seit einigen Tagen habe ich allerdings das Gefühl dass die Milch weniger ist.- Als ich früher kurz nach dem Stillen abgepumpt habe, waren es locker noch mal ca. 70 Gramm und nun ist so gut wie gar nichts nach dem Stillen in der Brust. Der kleine beschwert sich zwar nicht, schläft aber etwas mehr (habe ich das Gefühl). Kann es denn tatsächlich passieren dass die Milch weniger wird oder ist die Pumpe zu schwach? Und wenn ja was kann ich auf die Schnelle dagegen unternehmen? - Gibt es etwas „zum einnehmen“ was die Milchproduktion wieder ganz schnell anregt?
Bedanke mich in voraus
von
Sweet0381
am 28.12.2012, 01:20
Antwort auf:
Wird die Milch weniger? Was tun?
Liebe Sweet0381,
keine Sorge, das passiert ganz vielen Frauen. Anfangs klappt es prima mit dem Abpumpen und dann ist auf einmal Schluss.
Welche Pumpe verwendest Du denn?
Versuche doch einmal, dann abzupumpen, wenn Du gerade stillst. Du legst dein Kind also an und pumpst gleichzeitig auf der anderen Seite ab. Wenn das nicht klappt, versuche es einmal mit einer anderen Pumpe oder streiche von Hand aus.
Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes
Baby:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist,
kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt
aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später
sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt:
• 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche
• 4. Monat: 110 160 g/Woche
• 5. Monat. 400 500 g/Monat
• 6. Monat: 350 500 g/Monat• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung.
In so ziemlich jeder Kultur gibt es irgendwelche Nahrungsmittel oder Getränke, denen milchbildungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, doch letztlich bringt nur ein Weg mehr Milch: Die Stimulation der Brust, sprich häufiges Anlegen und effektives Trinken des Kindes.
Wenn die Milchmenge gesteigert werden soll, dann muss das Kind häufiger angelegt werden oder – wenn die Situation es erfordert – zusätzlich abgepumpt werden.
Zaubermittel, die die Milch einfach so fließen lassen, gibt es leider nicht.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.12.2012