Liebe Biggi,
liebe Kristina,
vor ein paar Tagen stellte sich raus, dass ich Borreliose habe und 20 Tage Doxycyclin einnehmen muss. Ich vereinbarte mit der Ärztin, dass ich damit aber erst in einem Monat beginne, da ich meinen kleinen Sohn noch stille.
Mein Sohn ist jetzt ein Jahr alt und seit kurzem geht er jetzt zur Tagesmutter. Ich stille ihn, sobald er nach Hause kommt und den Rest des Nachmittags und die ganze Nacht bei Bedarf. Meist holt er sich die Milch in der Nacht, sechs bis acht Mal. Laut embryotox dürfte ich trotz der Medikation stillen, aber es raten alle ab und ich habe auch ein schlechtes Gefühl dabei, weshalb ich es nicht machen werde. Vielmehr möchte ich für die Medikation abstillen bzw. die Milch abpumpen und verwerfen. Ein Rezept für eine Milchpumpe habe ich bereits. Mein Plan ist es, in zwei Wochen mit dem Pumpen zu beginnen, um noch "gute" Milch auf Vorrat zu haben.
Meine Frage ist nun, wie bereite ich meinen Sohn darauf vor, dass er dann knapp einen Monat nicht an die Brust darf? Was kann ich tun, dass er nach einem Monat dann wieder an meine Brust geht? Wie oft sollte ich elektrisch abpumpen? Sollte ich das dann auch nachts machen, weil mein Sohn am meisten nachts trinkt.
Ich hatte vor ein paar Monaten versucht, mit einer Handpumpe etwas abzupumpen, was gar nicht ging bzw. erst, nachdem ich meinen Sohn angelegt hatte. Was mache ich, wenn mit der elektrischen Pumpe auch nichts kommt oder nicht viel, wie kann ich dann meinen Milchfluss in der Zeit aufrecht erhalten?
Ich möchte (wenn nur irgendwie möglich) danach weiterstillen.
Ich hoffe, Sie können mir helfen und mir ein paar Tipps geben.
Viele liebe Grüße
Laura
von
Laura17
am 01.10.2018, 10:02
Antwort auf:
Wie schaffe ich es, für einen Monat abzustillen?
Liebe Laura,
Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind.
Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist.
Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Ich kenne unzählige Mütter, die während der Behandlung gestillt haben.
Natürlich kannst Du auch abstillen, allerdings kann es gut sein, dass Dein Kind nach einem Monat Stillpause verlernt hat, wie es an der Brust trinken kann.
Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Sprich noch einmal mit dem Arzt, ob er sich mit embryotot in Verbindung setzen kann.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.10.2018