Hallo, seit ca. 2 Wochen gelingt es mir, meinen 9 Wochen alten Sohn voll zu stillen. Nun ist es so, dass ich in den kommenden Wochen einige Termine wahrnehmen muss, zu denen ich den Kleinen nicht mitnehmen kann (mehrere Zahnarzttermine + Rückbildungsgymnastik).
Leider funktioniert bei mir das Abpumpen nicht so richtig - weder mit der Handpumpe von Medela, noch mit der elektrischen, noch von Hand. Es gelingt mir meistens nur mit Mühe und Not innerhalb von einer halben Stunde oder mehr knapp 50 ml abzupumpen (ingesamt, von beiden Brüsten!), was für eine Mahlzeit zu wenig ist.
Nun meine Fragen:
- Kann es sich schon negativ auf die Milchbildung auswirken, wenn mein Freund gelegentlich (d. h. höchstens 1 Mal in der Woche) in meiner Abwesenheit ca. 100 - 120 ml Humana füttert?
Ich habe Angst, dass es mir dann nicht mehr gelingen könnte, voll zu stillen, weil es nicht einfach war, das hinzubekommen...
- Was ist, wenn ich z. B. täglich ein paar Milliter als "Vorrat" abpumpe und einfriere und mein Freund dann "zusammengesammelte" 100 ml verfüttert? Im Grunde wäre das ja auch nicht anders als Humana zu verfüttern, weil ich dann pro Tag einerseits immer nur ein paar Milliliter abpumpen würde und andererseits auf einmal 100 ml verfüttern würde - mein Körper "wüsste" ja somit auch nicht, dass 100 ml mehr Bedarf da ist.
Vielen Dank im Voraus für eine Antwort!
von
Berenjena
am 15.06.2012, 23:15
Antwort auf:
Weniger Muttermilch bei gelegentlichem Zufüttern?
Liebe Berenjena,
(magst du Auberginen?)
Mal ganz klar gesagt: Auch auf dem Zahnarztstuhl kannst du dein Baby bei dir haben, und weise Hebammen "erlauben" es den Müttern, ihre Kleinen zur Rückbildung mitzunehmen, wenn eine Trennung nicht geht.
Wenn es wirklich nicht geht, dann ist es am besten, du stillst unmittelbar bevor du zu deinem Termin gehst. Dein Kind kann sicher 2 Stunden ohne Muttermilch überstehen, und wenn dein Baby unruhig wird, wäre eine Tragehilfe und ein ausgiebiger Spaziergang eine gute Möglichkeit, das Kleine abzulenken, bis du wieder zurück bist.
Tatsächlich greifst du in das natürliche Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein, wenn du größere Mengen abpumpen würdest. 20 bis 30 Milliliter sind aber sicher kein Problem...
Und ja, es wäre auch möglich, dass er statt abgepumpter Milch Pre füttert. Allerdings ist das Flasche geben ab und zu nicht ganz unproblematisch, weil manche Babys aufgrund der unterschiedlichen Trinktechniken nicht mehr korrekt an der Brust trinken. Darum solltet ihr, eenn es doch nicht ohne die Flasche geht, mit diesen Maßnahmen das Trinken aus der Flasche erschweren: Wählt dazu einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, haltet die Flasche möglichst waagerecht, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 16.06.2012
Antwort auf:
Weniger Muttermilch bei gelegentlichem Zufüttern?
Liebe Kristina,
danke für die Antwort! (ja, ich mag Auberginen ;-)).
Was meine 2. Frage angeht, glaube ich, dass du mich missverstanden hast.
Ich meinte Folgendes:
Angenommen, ich pumpe täglich nur eine kleine Menge ab (ca. 20-30 ml) und sammle diese kleinen Portionen im Gefrierfach. Wenn ich dann nicht da bin, schüttet mein Freund sie zusammen, so dass sich dann die Menge für eine Mahlzeit ergibt (ca. 100 - 120 ml) und verfüttert diese.
Obwohl es sich um abgepumpte Milch handelt, würde für meinen Körper in diesem Fall doch die Nachfrage von knapp 100 ml fehlen, da ich ja täglich nur eine viel geringere Menge abpumpen würde. Das heißt, in diesem Fall wäre das Zufüttern der abgepumpten Milch (was das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage angeht) doch nichts anderes als das Zufüttern von Humana, oder sehe ich das falsch? Kann sich das bei einem oder höchstens zwei Mal pro Woche schon negativ auf die Milchbildung auswirken?
Nochmals danke und liebe Grüße
Berenjena
von
Berenjena
am 16.06.2012, 23:49
Antwort auf:
Weniger Muttermilch bei gelegentlichem Zufüttern?
Liebe Berenjena,
was die Milchmenge betrifft kann es schon so sein, wie du beschreibst, allerdings spielt 1-2 x die Woche da keine so große Rolle, denn die Brust ist ein eher träges Organ und reagiert somit nicht spontan auf Veränderungen.
Was allerdings eher wahrscheinlich ist, ist dass du einen Milchstau bekommst in der Zeit, wo du üblicherweise gestillt hättest. Denn die Brust "denkt mit" und will bereitstellen, was normalerweise abgerufen wird.
LIeben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 18.06.2012