Verstopfung beim Stillkind

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Verstopfung beim Stillkind

Hallo, mein Baby ist 2 Monate alt und wird voll gestillt. Seit sie etwa 4 Wochen alt ist, quält sie sich häufig mit Bauchproblemen. Bis dahin hatte sie jeden Tag (tw. mehrfach) problemlos Stuhlgang. Seitdem nur noch alle 4-6 Tage. Ich weiß, dass das bei vollgestillten Kindern normal ist. Aber sie quält sich tagelang davor rum, drückt viel, schreit und weint und ist allgemein unleidig. Pupse kommen immer wieder, die riechen auch von Tag zu Tag strenger. Die letzten Male mussten wir beim Stuhlgang auch nachhelfen. Zum einen mit Kümmelzäpfchen. Die mag sie aber überhaupt nicht. Wenige Minuten nachdem sie das bekommen hat, fängt sie an zu japsen. Beim ersten Mal dachten wir, sie hat einen allergischen Schock und bekommt keine Luft mehr. Ich hab sie auf den Arm genommen und dann hats auch schon in der Windel geknallt (im wahrsten Sinne des Wortes!). Beim zweiten Mal hat sie wieder so gejapst und dann lange und schrill geschrieen und war mit nichts zu beruhigen. Nach etwa 15 Minuten kam sie etwas zur Ruhe. Stuhlgang kam erst am nächsten Tag. Wir konnten uns ein drittes Mal überwinden ihr ein Zäpfchen zu geben. Wieder das furchtbare japsen und 15 Minuten schrilles Geschrei. Als sie sich beruhigt hat, hab ich sie ins Tragetuch gebunden, damit sie zur Ruhe kommt und einschlafen kann. Nach 5 Minuten hat sie wieder angefangen zu japsen und fürchterlich zu drücken. Ich hab sie dann wieder aus dem Tuch genommen und ausgepackt. Und da sie sich gewunden hat vor Schmerzen, hab ich mit dem Fieberthermometer nachgeholfen, so dass der Stuhlgang rauskam. Bereits zuvor habe ich einmal mit dem Thermometer nachgeholfen, damit sie den Stuhl absetzen kann. Zuvor hatte unsere Hebamme das auch schonmal gemacht und gesagt, dass da eine kleine Verstopfung drin war, die erstmal rausmusste. Die letzte Aktion mit dem Kümmelzäpfchen ist jetzt 6 Tage her und seitdem noch kein Stuhlgang. Seit 5 Tagen drückt sie aber schon wieder oft, zieht die Beinchen ran und jammert viel. Nur im Tragetuch beruhigt sie sich in den meisten Fällen. Es ist kaum zu ertragen, wie sehr sich die kleine Maus quälen muss Wir fragen uns inzwischen, ob sie wirklich jedes Mal eine kleine Verstopfung hat und sie deshalb viele Tage daran arbeitet den Stuhl abzusetzen. Oder hat sie vielleicht Blähungen und drückt deshalb so viel und schimpft, dass sie nur so selten Stuhlgang hat, ist aber vielleicht gar nicht das Problem? Kann man das irgendwie feststellen, ob sie an Blähungen oder doch einer Verstopfung leidet? Und wenn es kleine Verstopfungen sind, was können wir tun? Wir geben ihr inzwischen vor jedem Stillen einige Schlucke Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, sie bekommt BiGaia-Tropfen, wir machen Gymnastik mit ihren Beinchen, ab und zu Bauchmassage (mag sie nicht). Ich würde ihr ungern wieder ein Kümmelzäpfchen geben, weil sie das ganz offensichtlich furchtbar findet. Auch mit dem Fieberthermometer will ich nicht ständig nachhelfen aus Angst vor Darmverletzungen. Andererseits habe ich Angst, dass aus Verstopfungen irgendwann ein Darmverschluss werden könnte. Ist diese Angst berechtigt? Unser Kinderarzt hat sie Sache leider nicht sehr ernst genommen. Das sei norm bei Stillkindern und manche müssen sich beim Stuhlgang leider mehr quälen als andere. Aber irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass es so einfach nicht ist. Sorry für den langen Text, aber ich wollte die Gesamtsituation schildern und hoffe auf Ihre Hilfe! Viele Grüße Maria

von Mama_von_J_2018 am 12.10.2018, 14:40



Antwort auf: Verstopfung beim Stillkind

Liebe Maria, leider kann auch ich dir nicht wirklich weiterhelfen, denn du wendest bereits alles an, was wir aus dem Erfahrungsschatz stillender Mütter als hilfreich kennen. Das einzige, woran ich noch denken würde ist die Frage, ob sie vielleicht etwas in DEINER Ernährung reagiert. Gibt es Allergien in eurer Familie? Eventuell würde dann eine Umstellung helfen, also dass du das von deinem Speiseplan streichst, was der Verursacher sein könnte. Manchmal ist das z.B. Kuhmilch, die in sehr vielen Produkten enthalten ist und 2 Wochen totale Enthaltsamkeit benötigt, um einen Unterschied sehen zu können. Das ist, wie es klingt, nicht ganz unaufwändig, darum empfehlen wir das nur, wenn es tatsächlich in Frage kommen könnte. Und als allerletzte Möglichkeit denke ich immer an homöopathische Unterstützung, allein weil ich schon oft erleben durfte, dass es wirklich helfen konnte. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.10.2018



Antwort auf: Verstopfung beim Stillkind

Hallo Maria, Bitte nicht übertreiben mit den Kümmelzäpfchen und vor allem NICHT mit dem Fieberthermometer, dass kann nicht nur zu Verletzungen führen, sondern auch dazu, dass dein Kind nicht mehr alleine in der Lage ist Kot abzusetzen... Uns hilft es ,wenn ich auf dem Sofa die Beine anwinkel und sie sozusagen auf meinem Bauch sitzt und sich an meine Beine anlehnt. Wenn sie sich sehr quält, dann legen wir sie nackt auf ein Wasserdichtes Molton und lassen sie nackt strampeln und ich stille sie dabei, vielleicht probierst du das mal aus.

von Mucky am 13.10.2018, 09:24



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