mein 14 Wochen alter Sohn wird vollgestillt und eigentlich hat das bis jetzt immer gut geklappt und es gab für mich keinen Grund zur Sorge. Nach dem Stillen hat er beim Bäuerchen schon von Anfang an immer etwas Milch wieder hochgebracht. Seit ein paar Tagen ist das Stillen jedoch für mich zur Zerreißprobe geworden. Mein Kind fängt nach ca. 2Minuten saugen an die Brustwarze loszulassen, sodaß wir ständig wieder neu anlegen und zudem fängt er auch an zu schreien und zu weinenund zu zappeln.Meist versuche ich dann noch ein bißchen bevor ich dann die Seite wechsle.Ich fange bei jeder Stillmahlzeit mit der Seite an, mit der bei der vorherigen aufgehört wurde. Kann es daran liegen, das dann in dieser Brust zu wenig Milch ist? Wechsle ich auf die andere Seite klappt das Trinken besser...auch ist mir seit einigen Tagen aufgefallen, das die Abstände zwischen den Mahlzeiten manchmal länger als 4Stunden sind! Sollte ich nach Bedarf stillen, so wie gehabt, oder muß ich am Tage strikt beim 4 Stunden Rhythmus bleiben? Auch das Spucken hat sich vermehrt, manchmal kommt noch kurz vor der nächsten Mahlzeit was hoch.Abgesehen davon ist mein Sohn ein fröhliches und agiles Kind! Mac ich mir zu viele Gedanken und es ist nur eine Phase oder muß ich übers Zufüttern nachdenken? Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Mitglied inaktiv - 30.12.2011, 13:20
Antwort auf:
Unruhe beim Stillen? Zufüttern?
Liebe moon_star1980,
für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen.
Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist.
Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen.
Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Sie sollten unbedingt nach Bedarf stillen und wenn das jede Stunde ist!
Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte.
Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch.
In dieser Situation bewähren sich auch die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.12.2011