Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 12 Tage alt und will zurzeit stündlich an die Brust. Er schläft aber nach ca. 4-7 Minuten ein und das war´s dann. Dafür meldet er sich aber nach einer Stunde wieder. Ich versuch ihn zu wecken wenn er einschläft aber es klappt nicht immer und wenn dann trinkt er trotzdem nur noch 3-4 weitere Minuten.
Das ist nachts auch der Fall, ich muss alle 2 Stunden oder stündlich stillen.
Werden die Abstände nach einer Zeit größer? Wenn Sie mir sagen das es ok so ist, dann muss ich halt durch. Aber es ist schon ein wenig anstrengend, vor allem nachts.
Liebe Grüße!
von
jackbiene79
am 07.02.2011, 11:31
Antwort auf:
Stündlich stillen ok ?
Liebe jackbiene79,
es ist völlig ok ;-).
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zwei Wochen zu erwarten.
Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Am besten lässt Du dich von deinem Kind leiten. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß im Normalfall selbst am besten, wie viel und wann es etwas braucht.
Gib dir und deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben
zu gewöhnen. Denke daran, dass Du jetzt Wöchnerin bist. Leider ist es in unserer
Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau,
die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum
gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze
Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen.
Scheue dich jetzt nicht, jede Hilfe, die Du bekommen kannst anzunehmen, so lange
diese Hilfe nicht darin bestehen soll, dir dein Kind abzunehmen. Nutze die Zeit, die
dir dein Kind während des Tages lässt zum Ausruhen und Schlafen und nicht für
den Haushalt, der kann gut und gerne einige Zeit auf Sparflamme laufen.
Lass die nächtlichen Stillzeiten so ruhig und "langweilig" wie möglich verlaufen.
Wenn dein Baby nicht die Windeln voll hat (oder sie so nass sind, dass es ausläuft),
dann musst Du nachts auch nicht wickeln. Lass dein Kind in deiner unmittelbaren
Nähe schlafen und gib ihm tagsüber immer wieder Anregung in seinen
Wachphasen. In ein paar Wochen wird dein Sohn langsam bemerken, dass es einen
Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt und dein Leben wird wieder einfacher
werden.
Keine Angst, Babys bleiben nicht auf ewig so klein und anstrengend.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.02.2011