Mein kleiner Junge ist 13 Wochen alt und seit fast einer Woche gibt es großes Gebrüll, wenn ich ihn anlegen will. Am Anfang hat es in der Nacht noch gut geklappt, aber jetzt auch nicht mehr. Er trinkt eigentlich nur dann, wenn ich im Haus herumspaziere. Wenn der MSR eingesetzt hat, kann ich mich manchmal setzen, aber nicht immer. Er hatte schon längere Zeit meist von 21.00 bis 4.30 oder 5.00 durchgeschlafen- jetzt kommt er meistens einmal mehr pro Nacht. Ih habe es erst auf den 12 Wochen Schub geschoben, aber dauert das wirklich so lange? Gerade eben ist er eingeschlafen- ohne zu trinken und die letzte Stillmahlzeit liegt mehr als vier Stunden zurück.
Ich muss dazu sagen, dass ich mich nicht wirklich in Ruhe zurückziehen kann mit ihm, weil ich noch einen Jungen von 23 Monaten habe. Ich hatte mich auch schon gefragt, ob es vielleicht daran liegt, dass es meist etwas laut ist, aber wieso klappt es dann auch in der nacht nicht mehr?
Schnuller bekommt er seit der ersten Nacht, weil er durch ein großes Saugbedürfnis einfach nicht schlafen konnte und auch nicht an die Brust wollte.
Ich weiss nun nicht, was ich machen soll, weil es so natürlich schon ziemlich anstrengend ist. Stillberatung kann ich mir hier nicht aufsuchen, da ich in Mexiko wohne und mir hier jeder in der Umgebung nur das Abstillen empfehlen würde.
Ich hoffe auf eine Antwort...
Liebe Grüsse von querido
Mitglied inaktiv - 01.10.2008, 16:45
Antwort auf:
Stillstreik
Hola querido,
oft ist es gerade in diesem Alter so, dass die Kleinen recht unruhig werden. Es kann damit zusammen hängen, dass sie bewusster mitbekommen, was um sie herum geschieht. Und Unruhe ist in der Tat ein großer "Störfaktor", wenn auch sie nicht immer einfach abzuschalten ist. Es ist nun mal, wie es ist, und wenn du noch ein weiteres Kleinkind hast, dann ist es besonders schwer, viel Ruhe zu finden. Doch auch dein Kleiner wird sich allmählich daran gewöhnen.
Und schau, was er macht: Was ihm tagsüber zu wenig ist, holt er sich in der Nacht, in dem er einfach häufiger trinkt. Vielleicht nimmst du ihn zu euch ins Bett, falls er nicht sowieso schon dort liegt, dann sind die Unterbrechungen nicht ganz so schlimm. Viele Mütter berichten, dass sie nach einer Weile gar nicht mehr sagen können, wie oft ihr Kleines nun in der Nacht getrunken hat.
Und tagsüber kannst du versuchen, dir Unterstützung im Haushalt zu holen. In Mexiko ist das ja um einiges einfacher als hier (ich habe selbst viele Jahre in Südamerika gelebt...) und lässt sich vielleicht umsetzen.
Übrigens gibt es auch in Mexiko sehr liebe LLL-Frauen. Unter http://www.llli.org/Mexico.html findest du die Kontaktadressen. Viele dieser Frauen sprechen auch gut Englisch, so dass es kein Hindernis sein muss, wenn dein Spanisch noch nicht so sicher sitzen sollte. Schau doch mal nach, vielleicht ist doch jemand in deiner Nähe. Ansonsten schau auch mal ins benachbarte Stillforum - auch dort findest du viel Unterstützung von Frauen, die ganz ähnliche Erfahrungen machen wie du.
Wenn man sieht, dass es anderen ähnlich geht, tut das meist sehr gut, denn wir merken dann, dass es nicht daran liegt, dass wir "etwas falsch machen", sondern dass es einfach Phasen sind, durch die wir hindurch müssen.
Vielleicht helfen dir auch noch diese Tips, die sich bei "Stillstreiks" bewährt haben:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt
Lieben Gruß - cordiales saludos,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 01.10.2008