Guten Morgen, mein Kleiner ist 8 Wochen alt wiegt bereits über 6 kg.Bisher hat er tagsüber im 3 Stundenrhythmus getrunken .In den Abendstunden mit ca. 4 Stunden und durch die Nacht ab ca. 24.00 Uhr ca. alle 3 Stunden.Das Trinken war problemlos.Er ist ein super Trinker.... :-)
Seit 2 Tagen schreit er tagsübers beim Ansetzen an die Brust wie wild,.Trinkt dann nach unzähligen Versuchen über den Tag im 6 Stundenrhythmus....mit viel Aufwand.In der Nacht ab 23.00Uhr beginnt er wieder lammsüss alle 2-3 Stunden zu trinken , so als wäre nichts gewesen..Was geht da vor? Ist das normal? Was denkst du oder ratest du mir? Hast du mir ansonsten noch einige Tips wie ich den kleinen im Schreikampf beruhigen könnte..Vielen Dank für deine Hilfe,Sandra
Mitglied inaktiv - 25.04.2011, 23:36
Antwort auf:
Stillrhythmus ist verändert und Brust-Unlust
Liebe leoleo73,
es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex.
Falls dein Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, solltest Du diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen.
Beobachte in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Kannst Du sehen, wie deine Milch in einem kräftigen Strahl aus deiner Brust herauskommt? Verschluckt sich dein Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel?
Möglicherweise hast Du einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem dein Baby nicht zurecht kommt und es protestiert deshalb so (im Liegen klappt es meist besser!).
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind:
erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
versuche verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu hältst Du Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So kannst Du im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.)
lass das Baby oft aufstoßen.
vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Falls dein Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert.
In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung setzst und dir beim Stillen zuschauen lässt. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und dir dann gezielte Tipps geben.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.04.2011