Hallo!
Ich habe im März mein viertes Kind bekommen. Die Geburt ging relativ rasch. Mein Sohn wird jetzt erst ruhiger und schreit weniger. Nach dem Milcheinschuß ist jetzt mein Problem immer wieder, dass ich meine nicht genug Milch zu haben und auch homöopathisch immer wieder versuche diese zu steigern.Leider ist es mir bis jetzt nicht dauerhaft gelungen.Immer wenn nach einigen Tagen die Wirkung des Mittels ausläuft, merke ich deutlich, dass weniger Milch da ist. Meine Brüste sind dann deutlich weicher, was selbst meine Hebamme damals gesagt hatte und mein Sohn trinkt dann auch ständig(halbstündlich bis anderhalbstündlich).Sein Gewicht ist zwar ok, doch mache ich mir Gedanken, ob er genug Flüssigkeit, grad jetzt bei dem warmen Wetter bekommt... Häufiges Anlegen steigert bei mir auch nicht die Milchmenge. Es ist eher noch mehr Streß für mich, da er zu normalen Zeiten eh schon immer alle 2 Std. trinkt. Was könnte bei mir noch das Problem sein und wie läßt sich mein Gefühl vertreiben nicht genug Milch zu haben??
von
schubi
am 17.06.2013, 10:18
Antwort auf:
Stillproblem zu wenig Milch?
Liebe schubi,
das Trinkverhalten deines Babys ist absolut normal. Ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen.
Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt:
• 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche
• 4. Monat: 110 160 g/Woche
• 5. Monat. 400 500 g/Monat
• 6. Monat: 350 500 g/Monat
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Du kannst sicher sein, dass dein Kind ausreichend Milch bekommt.
Vielleicht hilft es dir, wenn Du dich mit anderen stillenden Müttern austauschen kannst. Dazu eignet sich der Besuch einer Stillgruppe.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig beruhigen!?
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.06.2013