Frage: Stillen und Zufüttern

Hallo, jetzt möchte ich doch auch einmal ein Anliegen los werden. Mein kleiner Spatz ist jetzt 3 Wochen alt. Da er 5 Tage nach der Geburt weiter abgenommen hatte, haben wir eine Stillprobe gemacht und gesehen, dass er in 45 Minuten höchstens 20g getrunken hatte. Da ich Angst hatte, dass er noch mehr abnimmt, haben wir angefangen zuzufüttern, so dass er immer auf 100 g kam. Der tägliche Plan nun ist, erst ca 15 Minuten zusammen an beide Brüste anlegen, danach nach Bedarf zufüttern. Mittlerweile trinkt der kleine Mann an der Brust zwischen 60 und 100 g, je nachdem, ist mal satt, will aber auch ab und zu noch mehr und demnach wird ein Fläschchen gemacht. Nun meine Frage. Soll ich so weitermachen, wie bisher, soll heißen kurz, aber effektiv an die Brust und nach Bedarf zufüttern (vielleicht bringt die Zeit Rat und er trinkt nach und nach immer mehr) oder gibt es noch einen ultimativen Tip für mich, dass er an meiner Brust satt wird??? Danke im Voraus für die -Antwort, liebe Grüße, Kristin

Mitglied inaktiv - 11.01.2010, 14:04



Antwort auf: Stillen und Zufüttern

Liebe Kristin, da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn dein Sohn aktiv jedes Mal an der Brust stillt, kann mit der Zurücknahme der Flaschennahrung begonnen werden hier hat sich eine Reduktion um 5 ml pro Fütterung pro Tag für viele Mütter als gut erwiesen. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.01.2010



Antwort auf: Stillen und Zufüttern

Ganz vergessen zu erwähnen, abgepumt habe ich auch. Erst nach jeder Mahlzeit, jetzt 1 bis 2 mal am Tag und erst die MuMi gegeben und danach, wenn verlangt noch ein Fertigfläschen.

Mitglied inaktiv - 11.01.2010, 14:08



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