Hallo Biggi,
Heute habe ich einen SS-Test gemacht, da ich mich am WE irgendwie ganz komisch gefühlt habe. Positiv. So, das ist ja erstmal schön, da freu ich mich sehr, habe zwar nicht damit gerechnet, da ich bis jetzt (Sohn ist 16,5 Monate) keine Mens hatte, aber so kann's gehen ;-)
Im nächsten Moment habe ich aber einen dollen Schreck bekommen, weil sich jetzt auf einmal einige Fragen aufgetan haben:
- wir stillen ja noch. Mir ist bekannt, dass man durchaus weiterstillen kann in der SS. Aber worauf muss ich dabei achten? Mein Mann sagte gleich "du musst abstillen, du hast durch das Stillen so schnell so viel abgenommen, dein Körper kann bestimmt nicht 2 Kinder versorgen"
- ich weiß auch, dass sich manche Kinder abstillen, wenn die Mutter wieder schwanger ist. Bis jetzt hat er noch keine Anstalten gemacht, aber es ist ja auch noch nicht so lange, denke ich. Gibt es denn einen Zeitpunkt, z.B. In der 6.-10. Schwangerschaftswoche, in dem das für gewöhnlich passiert oder kann einem das auch noch zum Ende hin passieren?
- soll ich unser abendliches Einschlafstillen bis zur Geburt abgewöhnen oder verändert sich da noch viel, wenn er dann ca. 2 Jahre ist? Denn es kann ja gut möglich sein, dass ich aus irgendeinem Grund nicht ambulant entbinden kann (letztes mal war auch ein KS) und er dann vom Papa ins Bett gebracht werden muss, wenn ich im KH bin.
- weißt du zufällig, unter welchen Voraussetzung ein Geburtshaus auch Frauen aufnimmt, die vorher einen KS hatten?
Sorry, sehr lang. Aber gerade fahren die Gefühle Achterbahn (Freude-Angst-Freude-Angst)
LG, TinyTum
von
TinyTum
am 04.03.2013, 18:49
Antwort auf:
Stillen und Schwangerschaft
Liebe TinyTum,
eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert.
Es gibt keinen Zeitpunkt, wann ein Kind sich abstillt, manche Kinder lehnen die Brust bald ab, andere gegen Ende der Schwangerschaft, wieder andere gar nicht.
Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden.
In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen.
In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993).
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen.
Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei.
Hier noch ein interessanter Artikel: http://www.afs-stillen.de/front_content.php?idart=212
Frag einfach mal im Geburtshaus nach, ob sie dich nach einem Kaiserschnitt aufnehmen, bei einer Freundin von mir war das kein Problem.
Auch mit dem Einschlafstillen würde ich weitermachen!
Ich kann deine Sorge wirklich gut nachvollziehen, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass unsere kleinen "Großen" sehr gut unterscheiden können zwischen "NichtdaseinKÖNNEN" und wollen.
Dein Sohn ist dann in einem Alter, in dem er verstehen kann, dass Du nachts nicht bei ihm sein kannst und die beiden werden einen Weg finden, die Nächte gut zu überstehen.
Mein Mann ist damals mit dem Auto durch die Stadt gefahren und die Kinder haben Lichter gezählt, bis ihnen die Augen zufielen, an anderen Tagen durften die Kinder auf der Couch in Papas Arm einschlafen und wenn es gar nicht gegangen wäre, hätten sie mich eben nachts besucht ; ).
Wenn dein Mann mehrmals täglich mit deinem Kleinen vorbei käme, dann sollte das machbar sein.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.03.2013