Liebe Biggi, liebe Kristina,
ich bin jetzt in der 16. Woche schwanger und stille nachts noch meinen Sohn (17 Monate alt). Meine Brüste sind seit der Schwangerschaft etwas empfindlicher. Die Brustwarzen fühlen sich nach zweimal stillen ganz wund an. Die letzten Nächte wollte mein Sohn ganz oft gestillt werden und war sehr lang wach und unruhig. Kann ich irgendetwas tun, dass die Brustwarzen nicht mehr so weh tun? Kann das häufige Stillen nachts auch wirklich keine Wehen in der späteren Schwangerschaft auslösen?
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 17:27
Antwort auf:
Stillen und Schwangerschaft
Liebe BärundMaus,
eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden.
In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen.
Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993).
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor.
Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.01.2010
Antwort auf:
Stillen und Schwangerschaft
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Echt toll, dass es solche Leute, wie Sie gibt.
Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 12:02