Stillen und Rauchen und trotzden 12 Stunden am Stück schlafen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Stillen und Rauchen und trotzden 12 Stunden am Stück schlafen

Hallo, eine Bekannte von mir, stillt ihren Sohn voll, er ist jetzt 2 Monate alt. Sie raucht aber auch und achtet nicht darauf wieviele sie am Tag raucht. Nun meine Frage: Ist das dann normal das der Junge bis zu 12 Stunden am Stück (Nacht) durchschläft?????????? Danke, im übrigen es ist wirklich eine Bekannte, also keine Moralpredigten wegen des Rauchens, sondern mich interessiert wirklich ob das !!normal!! ist.

Mitglied inaktiv - 04.08.2001, 17:18



Antwort auf: Stillen und Rauchen und trotzden 12 Stunden am Stück schlafen

? Liebe Maike, es ist nicht anzunehmen, dass die lange Schlafperiode des Babys in einem Zusammenhang mit dem Rauchen der Mutter steht, da wäre eher ein unruhiges Verhalten zu erwarten. Natürlich ist es das Beste, wenn eine stillende Mutter nicht raucht, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Doch Rauchen und Stillen schließen sich gegenseitig keinesfalls aus.. Wenn man sich die Situation mal objektiv anschaut, wird ein Kind einer Raucherin in einem Umfeld mit Zigarettenrauchs mit all seinen Nachteilen aufwachsen. Demgegenüber stehen die Vorteile des Stillens, auch wenn die Milch mit Nikotin belastet sein wird. Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei der Mutter ein niedrigerer Prolaktinspiegel und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf. Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Babys gestillt wird. Im der neuen Ausgabe von „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 6. Auflage, Juni 2001 steht: „Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen." Es gibt nun einmal Kinder, die bereits früh sehr lange Schlafperioden haben (was nicht bedeutet, dass dies so bleibt) und andere Kinder, die nachts sehr häufig aufwachen. Ich hoffe, diese Information hilft Ihnen weiter. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 04.08.2001



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