Liebe Beraterinnen,
Unsere Kleine ist aktuell fast 8 Monate.
Ich bin aktuell sehr unsicher wegen des Stillens und der Beikost.
Irgendwie kommen sich bei uns das Stillen, der Brei und die Müdigkeit in die Quere, wenn man das so sagen kann :).
Müdigkeit erkennen wir gut.
Stillen wollen, wenn ich sie ins Bett bringe bzw. Neben ihr schlafe auch- da sucht sie.
Aber ich erkenne nicht (mehr) wann unsere Maus tagsüber Hunger hat. Ob sie unbedingt Hunger hat, wenn sie zum Einschlafen bzw nachts stillen mag, keine Ahnung. Sie trinkt viel, hat ja aber kurz vorher Brei gegessen oder gestillt.
Relativ sichere Fixpunkte in unserem Tagesablauf sind:
Zwischen 9 und 10 bett, je nach Aufstehzeit, für ca. 1 Std. Vorm Einschlafen stillen.
Zwischen 12 und 13 Uhr Mittagsbrei (nur wenige bis gar keine Löffel)
, als Nachtisch Obstbrei (mehr Löffel bis ein halbes Glas)
Zw. 13 und 14 Uhr bett, zum Einschlafen stillen
Gg. 15:30 Nachmittagsbrei (wenige Löffel)
Gg. 17:30 Abendbrei (meist isst sie 1/3 Milchbrei+1/3 Obstbrei)
Gg.18 Uhr Bett und Stillen
Manchmal läuft auch gar nichts "nach Plan".
Nachts stille ich aktuell meist um 21 Uhr das erste Mal nach dem Zubettgehen und dann alle eineinhalb bis 3 Stunden.
Nun meine Fragen:
Ist es schlimm, wenn ich die Kleine quasi immer (nur) im bett stille? Stille ich dann tagsüber zu wenig (nachmittags sind je nach mittagsbrei 5-6 std dazwischen).
Sollte ich ggf. Zur Nachmittagszeit auch stillen?
Ist es schlimm, dass unsere Maus so wenig Brei isst und den Mittagsbrei weiterhin fast gar nicht? Wann muss ich mir Sorgen machen? Sie mag gerne von uns mitnaschen- soweit sie es ohne Zähne kann.
Als nächstes biete ich dann noch morgens (vorm Vormittagsschläfchen) Brei an oder?
Ist es schlimm, dass ich Brei anbiete, ohne dass sie konkret Hunger zeigt?
Aktuell habe ich das Gefühl ihr zu oft was anzubieten und dennoch Sorge zu übersehen wenn sie tatsächlich Hunger hätte.
Wenn sie zum Mittagsbrei ggf schon zu müde ist könnte ich sie ja nochmal kurz hinlegen. Allerdings würde ich dann wd stillen, dann würde sich aber alles noch ne stunde nach hinten verschieben und um 6 ist sie definitiv müde.
Was meinen Sie?
Zudem ist sie beim Essen oft sehr zappelig, laut und fuchtelt mit den Händen rum. Woran kann dies liegen? Beim Abendbrei wirkt es wie Freude, sie schmatzt dann auch.
Beim Mittagsbrei stellt sie sich im Hochstuhl auf und schreit. Sie macht den Mund auf, prustet aber ganz schnell alles raus. Beim obstbrei oder Gob nicht so doll.
Mitglied inaktiv - 10.09.2019, 19:55
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf und Brei
Liebe Anie2019,
ich hoffe ich kann dich beruhigen, wenn ich dir schreibe, dass der Brei die Stillmahlzeit gar nicht ersetzen SOLLTE. Dass es anders in unserem Bewusstsein verankert ist zeigt lediglich, wie erfolgreich die Babynahrungsindustrie wirbt.
Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen.
Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Also lass dein Baby am besten -wann immer eben möglich - einfach weiter stillen, wie es möchte, auch jetzt ist "Stillen nach Bedarf" noch immer der richtige Weg!! Und auch im 2. Lebenshalbjahr liefert DEINE Milch die beste Qualität an Nährstoffen!!
Irgendwann wird Dein Baby weniger stillen und dann auch freiwillig mehr essen.
Wenn Dein Bay gerne Fingerfood mag, kannst Du diese jederzeit anbieten.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.09.2019
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf und Brei
Leider beantwortet Ihre Copy and Paste Antwort meine Fragen kaum.
Mitglied inaktiv - 11.09.2019, 13:21
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf und Brei
Liebe Anie2019,
es tut mir aufrichtig leid, dass meine Antwort Sie enttäuscht hat, ich wollte Sie einfach beruhigen.
Es ist normal, dass es jetzt noch keine feste Zeiten gibt, dass Ihr Baby manchmal zu müde ist für Beikost und Sie noch keinem Essensplan folgen müssen und sollten.
Wenn Ihr Baby in der Nacht viel trinkt, dann ist das vollkommen okay, so lange es ausreichend zunimmt und ausreichend nasse Windeln hat.
Wenn Sie am Nachmittag zusätzlich anlegen, ist auch das okay, Ihr Baby muss noch nicht viel Beikost essen und wenn es zwischendurch Fingerfood nimmt, reicht das im Moment noch völlig aus.
Viele Babys mögen einfach keinen Brei und futtern mit Begeisterung gekochte Kartoffeln und stückiges weiches Gemüse.
Wichtig ist, dass Sie nicht nach Schema F gehen, deshalb möchte ich auch keines vorschlagen, denn Ihr Baby soll entscheiden, wann und wie viel es essen mag. Selbstverständlich können Sie jederzeit Beikost anbieten, Ihr Baby wird Ihnen deutlich zeigen, ob und was es essen möchte.
Herzliche Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.09.2019
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf und Brei
Ich wollte nicht unverschämt sein. Vielen lieben Dank für Ihre erneute und hilfreiche Antwort.
Mitglied inaktiv - 22.09.2019, 18:02