Liebe Biggi,
Liebe Kristina,
nachdem ich vor 2 Wochen wieder positiv testen durfte, hatten wir heute den ersten Termin beim FA. Die Schwangerschaft wurde auf Anfang 9. Woche geschätzt (regelmäßige Mens hatte ich noch nicht wieder) und es sieht alles gut aus :)
Aber dann meinte der FA „wenn Sie die Schwangerschaft halten wollen, müssen sie sofort abstillen“, ich habe nach dem ersten Schock x-mal nachgefragt wieso, aber leider keine konkrete Antwort bekommen. Er konnte kein Argument bringen, meinte nur das er dafür da wäre auf alle Gefährdungen hinzuweisen und hat sich dann verabschiedet.
Die erste Schwangerschaft ist problemlos verlaufen und jetzt sind die Werte auch alle OK – bis auf diese blöde Bemerkung……
Ein sofortiges Abstillen wäre momentan eine Katastrophe für unsere Maus (knapp 6 Monate) – die ersten Zähne quälen sie sehr und sie hängt z.Zt. ¾ des Tages an meiner Brust…… anders ist sie nicht zu beruhigen.
In Stillforen liest man doch sogar immer wieder vom Tandem-Stillen bzw. dass die „grossen“ Kinder sich u.U. im Laufe der Schwangerschaft von alleine abstillen, da hätte ja auch nichts gegen, allerdings halte ich vom sofortigen Abstillen ohne triftigen Grund überhaupt nichts!
Wie schätzt ihr die Situation ein? Spricht aus eurer Erfahrung irgendetwas dagegen weiter zu stillen?
Ich stelle die Frage zur Sicherheit auch noch einmal im Forum von Fr. Bluni.
Danke für die Zeit,
Conny
von
KielSprotte
am 29.01.2019, 12:37
Antwort auf:
Stillen in der Schwangerschaft
Liebe Conny,
erst einmal herzlichen Glückwunsch :-)!
Ich würde noch einmal beim Arzt anrufen und genau nachfragen, was er mit der Bemerkung gemeint hat, lass Dich nicht abwimmeln!
Eine erneute Schwangerschaft ist eigentlich kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden.
In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger
sind und gleichzeitig stillen.
In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Aber ob das passiert oder nicht lässt sich nicht vorhersagen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden.
Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993).
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen.
Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei.
Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt.
Alles alles Gute!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.01.2019
Antwort auf:
Stillen in der Schwangerschaft
Liebe Biggi,
vielen Dank, sowohl für die Glückwünsche als auch für die schnelle Antwort.
Wir haben zu Beginn der Nachmittagssprechstunde noch einmal beim FA auf der Matte gestanden. Seine Erklärung war nun, dass es von der Konstitution der Mutter abhängt, ob die Schwangerschaft erhalten bleibt, wenn noch ein Kleinkind voll gestillt wird.
Ich habe vor der ersten Schwangerschaft 56 kg bei einer Größe von 1,69 m gewogen, habe in der Schwangerschaft 12 kg zugenommen und war ca. 6 Wochen nach der Entbindung bei 57 kg, wobei es auch geblieben ist. Heute hatte ich 58 kg auf der Waage, also habe ich bereits 1 Schwangerschaftskilo drauf, was doch eigentlich kein schlechtes Zeichen ist – oder?
Wenn unsere Kleine das Zahndrama überwunden hat, wollte ich sowieso versuchen, einen Mittagsbrei einzuführen.
Außerdem habe ich gelesen, dass immer zuerst das Ungeborene versorgt wird, dann das Kleinkind und zum Schluß die Mutter. Also hätte das Stillen doch zuerst Auswirkungen auf mich und nicht auf die Schwangerschaft?!
Stimmst du meinen Überlegungen so zu?
Danke,
Conny
von
KielSprotte
am 29.01.2019, 17:01
Antwort auf:
Stillen in der Schwangerschaft
Liebe Conny,
ganz ehrlich, hol Dir eine zweite Meinung ein, frag doch mal bei Dr. Bluni im Nebenforum :-).
Lieben Gruß nochmal
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.01.2019