Hallo!
Mein Sohn ist 17 wochen alt! Er hatte sich nach einiger Zeit in der Nacht auf 1-3 stillen eingestellt. Wobei einmal in der Nacht und dann schon in der früh.
Nun ist es aber seit ca 1 Woche komplett anders. Er schläft gegen 20-21 Uhr ein. Das 1 mal kommt er um 23 Uhr und ab da ca alle 1,5-2 Stunden.
Ich bin mir gar nicht sicher ob er trinkt oder nur nuckelt. Ich Leg ihn einfach an wenn er wach ist und nicht mehr alleine in den Schlaf findet (er liegt bei mir im Bett).
Unter Tags Stille ich auch nach Bedarf, Schau aber nicht mehr auf die Uhr weil mich das anfangs ziemlich fertig gemacht hat. Aber ist sicher auh so alle 1,5-2 Std weil ich ihn einfach anlege wenn ich glaube das er Hunger hat und dann trinkt er kurz oder nicht wenn er nicht will ;)
Was kann das sein? Bzw warum hat er jetzt wieder ein erhöhten Stillbedarf in der Nacht? Stille ich ihn vielleicht zu oft unter Tags sodass er denn selben Rythmus in der Nacht hat?
Vielen dank für die Antwort
Liebe Grüße
Sirod & Eric
von
Sirod0808
am 20.02.2013, 10:21
Antwort auf:
Seit kurzem wieder sehr oft stillen in der Nacht...warum?
Liebe Sirod,
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder sechs oder zehn Monaten.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.02.2013