Oft anlegen/Dauernuckeln - ungünstig?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Oft anlegen/Dauernuckeln - ungünstig?

Hallo zusammen, Ich habe gestern meine Tochter per geplantem Kaiserschnitt bekommen. Es ist auch alles gut gelaufen und auch das direkte Anlegen an die Brust hat geklappt. Sie saugt schon relativ kräftig an beiden Brustseiten. Natürlich nuckelt sie auch nur so vor sich hin. Hier im Krankenhaus habe ich jetzt verschiedene "Ansagen" und Tipps bekommek. Bin jetzt ganz verunsichert. Die Hebamme im Kreissaal sagte mir, ich brauche am Anfang nicht oft anlegen. Nur wenn sie weint. Dies würde für die ersten Tage reichen. Die Hebamme nachmittags sagte, ich soll sie so oft anlegen wie es geht. Selbst wenn sie nur etwas nuckelt - auch das würde sie brauchen. Gestern Abend war dann viel Geschrei und sie wollte immer an die Brust. Da ließ sie sich auch schnell beruhigen und war zufrieden. Leider sagte die Hebamme der Nachtschicht dann, dass sie zwar bei mir liegen dürfe, dass das ständige Anlegen aber nicht gut sei. Weder für meine Brüste noch für ihren Magen. Jetzt weiß ich auch nicht mehr, was das Richtige ist. Was wäre denn Ihr Ratschlag? Liebe Grüße Caro

von Caro1980 am 07.02.2019, 07:39



Antwort auf: Oft anlegen/Dauernuckeln - ungünstig?

Liebe Caro, ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht „ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.02.2019



Antwort auf: Oft anlegen/Dauernuckeln - ungünstig?

Mal als Mama eines nuckelnden KS Babys..... Mir ging das Genuckel ganz böse auf die Nerven.... extrem! Habe es aber immer hin genommen weil es der kleinen gut tat. Nun ist sie 3 Monate alt.... fast 4. Das Nuckeln wurde alleine weniger, denke einfach, weil ich sie nie eingeschränkt habe, auch wenn ich manchmal Zähne knirschen musste. Es war mir aber mittlerweile auch egal ob sie das tut oder nicht Ich stille sie in den Schlaf, im Schlaf, tagsüber, unterwegs.... immer wenn und wir ich will. Da ist nix schlimmes passiert! Was sollte da auch schief gehen? Milchbildung hat sich gut eingependelt, meine Tochter schläft gut ein, weint nie, dockt alleine an (schlafe im stillkissen und habe dadurch wirklich erholsame Nächte mit ihr) und wacht jeden Morgen strahlend auf. Ganz im Ernst... was will man mehr? Nuckeln ist Mama tanken für mich. Und das darf sie!

von Meyla am 07.02.2019, 14:05



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