Nächtliches Dauernuckeln - wie schläft mein Kind auch mal 1-2 Stunden ohne Brust

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Nächtliches Dauernuckeln - wie schläft mein Kind auch mal 1-2 Stunden ohne Brust

Hallo, mein 10 Monate altes Baby schläft nur an der Brust und nimmt keinen Nuckel und keine Flasche. Wir liegen abends zusammen im Bett und sie trinkt und schläft dabei ein. Nach einer Stunde ca. kann ich mich dann aus dem Bett schleichen. Mehr als 30min schafft sie allerdings nicht, dann liege ich wieder neben ihr und sie nuckelt weiter.. so geht es die ganze Nacht. Sie schläft dauerhaft an meiner Brust. Nachts finde ich es nicht so schlimm, aber tagsüber stört es mich. Zum Mittagsschlaf muss ich bei ihr liegen. Da kann ich mich leider nicht entfernen. Das Einschlafstillen stört mich gar nicht, aber ich würde auch gerne die Zeit anders nutzen als dann noch eine Stunde neben ihr (an der Brust!) zu liegen. Ich bin ihr menschlicher Nuckel. Am Tage schläft sie auch mal ohne Brust in der Trage ein. Ablegen ist da aber auch nicht. Ich weiß, ich habe es von Anfang an falsch gemacht und es ihr angewöhnt. Aber wie gewöhne ich es ihr wieder ab Wie gesagt Einschlafstillen ist für mich nicht das Problem., aber ich möchte kein menschlicher Nuckel mehr sein. Weiß nur nicht wie

von Liselotte226 am 21.02.2023, 19:13



Antwort auf: Nächtliches Dauernuckeln - wie schläft mein Kind auch mal 1-2 Stunden ohne Brust

Liebe Liselotte226, oft ist es so, dass das, was die Kleinen tun, für sie wirklich das Beste ist, gerade wenn es sich um ihr Ess- oder Trinkverhalten dreht. Aber natürlich kannst du versuchen, ihre Bedürfnisse auf andere Weise zu befriedigen als durch das Stillen. Die Nuckeleinheiten braucht sie sicher noch, sonst würde sie sie nicht suchen (das Saugen an der Brust wirkt auch auf andere Weise, nicht nur "den-Magen-sättigend"). Aber du kannst ihr mit viel Geduld und liebevollem Einfühlen allmählich auch einen Schnuller angewöhnen. Ein guter Mittelweg könnte sein, dass du mit deinem Baby stillfreie Zeiten vereinbarst. So musst du nicht komplett abstillen, aber veränderst euer Stillen doch dahingehend, dass es für dich keine so große Belastung mehr ist. Weil ich selbst sehr gute Erfahrung damit gemacht habe, empfehle ich die Ideen von Elizabeth Pantley gern weiter. Wie die zur Einführung einer stillfreien Zeit in der Nacht. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es gehen kann: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es tatächlich auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker(das Nachtlicht) angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird. Und ein Nachtlicht lässt sich an eine Zeitschaltuhr anschließen, mit der du ähnlich umgehst...). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht. Dann brauchst du vor allem die eigene Überzeugung. Sprich immer wieder darüber, in dem du z.B. mehrmals täglich wiederholst bzw. sie erinnerst: "In der Nacht wird nur noch gestillt, wenn das Licht leuchtet/das Radio läuft". Und dann machst du das auch so. Anfangs kannst du ihr natürlich helfen, in dem du das vereinbarte Signal auf die Zeit setzt, in der sie üblicherweise trinken will. Das hilft ihr, sich darauf einzulassen. Und dir, auch mal nachzugeben :-) (in dem du z.B. das Radio oder das Nachtlicht kurz selbst anmachst und sie dann trinken lässt, bis es wieder aus geht...). Ich hoffe, es wird klar, wie ich es meine... Wenn sich dein Kind dann in der stillfreien Zeit in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du deinem Kind während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 21.02.2023



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