Sveamaus
Hallo, diese Frage betrifft nicht mich, sondern meine Nachbarin. Sie hat Anfang März ein Kind bekommen, welches sie auch stillt und gestern erzählte sie mir, dass sie in der einen Brust immer wieder Knötchen hat. Sie hat mir dann erzählt, dass sie wegen dieser Knötchen auch zur Mammographie muss. Das ist mir echt neu, denn ich habe immer gedacht, dass sich solche Knötchen immer mal bilden, wenn z. B. eine Brust bevorzugt wird oder aber sich die Milchmenge evtl. umstellt. Ich hab während meiner Stillzeit die Knötchen immer ausmassiert oder unter der Dusche ausgestrichen oder aber ich habe mein Kind sie einfach leertrinken lassen. Aber nie und nimmer hat mein Frauenarzt mich zur Mammographie geschickt. Aber mir fällt bei mir z. B. immer wieder auf, dass sich an einer Brust laufend von Innen so Art Abszesse bilden, die dann nach ein paar Tagen wieder zurückgehen. Könnten Muttermilchreste (ich stille fast 3 Jahre nicht mehr) der Grund für sowas sein? Oder wird eine Mammographie bei Frauen über 35 Jahre Routinemäßig gemacht und es liebt gar nicht am Stillen? Danke schon mal für die Antwort
Liebe Sveamaus, immer wenn Sie Ihrem Kind beim Stillen zuschauen, können Sie daran denken, dass jeder Monat, den Sie stillen Ihr persönliches Brustkrebsrisiko SENKT. Erst im letzten Jahr ist eine große Analyse (immerhin wurden dabei 47 epidemiologische Studien aus 30 Ländern mit 50302 Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und 96.973 Frauen, die keinen Brustkrebs hatten analysiert) im Lancet veröffentlicht worden, die belegt, dass das Risiko für diese Krankheit durch das Stillen sinkt. Bei Interesse können Sie diese (in englisch veröffentliche) Studie im Lancet 2002; 360:187 195 unter dem Titel „Breast Cancer and Breastfeeding: collaborative reanaylsis of individual data from 47 epidemiological studies in 30 countries ..." Collaborative Group on Hormonal Factors in Breast Cancer. nachlesen. Es kann vorkommen, dass sich bei einer Frau während der Schwangerschaft oder auch während der Stillzeit einen bösartigen Knoten bildet, aber es ist sehr selten. Wichtig ist es ja deshalb, dass die Frau regelmäßig selbst die Brust abtastet und auch regelmäßig (eben auch während der Schwangerschaft und Stillzeit) zur Krebsvorsorge geht. Wenn eine Frau in der Stillzeit einen Knoten oder eine Verhärtung ertastet und diese Verhärtung nicht durch eine Behandlung wie bei einem Milchstau innerhalb weniger Tage vergeht, dann sollte selbstverständlich eine Ärztin/Arzt die Brust anschauen. Bei Bedarf sind dann sowohl ein Ultraschall als auch eine Mammographie möglich, ohne dass das Stillen unterbrochen werden muss. Frau sollte sich dann lediglich eine Ärztin/Arzt suchen, die über Erfahrung mit einer laktierenden Brust verfügt. Sollte es nach Ultraschall und Mammographie immer noch Zweifel geben, dann kann auch eine Gewebeentnahme in der Stillzeit durchgeführt werden. Aber wie gesagt: zum einen sind Tumore in der Brust während der Stillzeit sehr selten und zum anderen tun Sie ja bereits durch das Stillen etwas, um Ihr persönliches Brustkrebsrisiko zu senken. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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