Hallo! Mein Sohn Theo (4 1/2 Monate) ist es von Anfang an gewöhnt gewesen, ein- bis zweimal die Woche abgepumpte Muttermilch aus der Flasche zu bekommen, ansonsten wird er ausschließlich gestillt, kennt also nichts anderes, auch keinen Tee oder Wasser. Nun habe ich seit zwei Wochen das Problem, dass er die Flasche absolut verweigert. Das Schlimme daran ist, dass ich in zwei Wochen für einen ganzen Tag weg sein werde und ich mir große Sorgen mache, wenn er die Flasche bei meiner Mutter, die dann aufpassen wird, verweigert und stundenlang schreit. Er hat die Flasche mit Muttermilch immer genommen, bei meinem Mann, bei meiner Mutter und Schwiegermutter, plötzlich nicht mehr! Wie kann ich ihm helfen? Danke für Ihre Hilfe.
Mitglied inaktiv - 15.06.2009, 15:02
Antwort auf:
Kind 4 1/2 Monate verweigert neuerdings die Flasche mit Muttermilch
Liebe katze82,
da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab - manchmal auch, wenn es vorher monatelang geklappt hat.
Es empfiehlt sich, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche.
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.06.2009
Antwort auf:
Kind 4 1/2 Monate verweigert neuerdings die Flasche mit Muttermilch
Danke für die schnelle Antwort! Ist es aber nicht so, dass durch die Öffnung von einem Becher zu viel Milch heraus kommt?
Verschluckt er sich dann nicht? Und was ist mit dem Saugbedürfnis, wenn er mehrere Mahlzeiten mit dem Becher bekäme?
Mitglied inaktiv - 15.06.2009, 15:44
Antwort auf:
Kind 4 1/2 Monate verweigert neuerdings die Flasche mit Muttermilch
Liebe katze82,
wenn Sie nur einen Tag überbrücken müssen, ist es wegen dem Saugbedürfnis kein Problem.
o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird.
Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wissen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.06.2009