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Frage zu abgepumpter Muttermilch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Frage zu abgepumpter Muttermilch

dima2309

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Hallo, ich habe heute zum ersten mal abgepumpt damit ich mal einen Vorrat zuhause habe, falls ich nicht da bin. Jedenfalls habe ich 70ml abgepumpt. Meine Brust war dann leer und meine kleine (16 Tage) hatte prompt nochmal hunger. Also habe ich etwas aus dem Sammelbehälter in eine Flasche gegeben die ich vorher mit Leitungswasser ausgespült hatte und ausgeschüttelt hatte. Sie war also noch etwas nass innen. Nun hat die kleine nur 3 Schlucke getrunken und den Rest habe ich wieder in den Sammelbehälter gegeben. Wollte nachher nochmal abpumpen und dann alles zusammenschütten und einfrieren, damit ich mehr an Menge habe. War das jetzt ein Fehler die Milch aus der Flasche wieder in den Sammelbehälter zu geben? Soll ich lieber alles verwerfen oder kann ich das noch benutzen? grüße dima


Biggi Welter

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Liebe dima, wenn die Milch bereits erwärmt war, solltest Du sie verwerfen, außerdem kann Speichel in die Milch gekommen sein. In den ersten Wochen solltest Du möglichst auch keine Flaschensauger und Schnuller verwenden. Dazu zitiere ich dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga: "Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (Schnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992). Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer augverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen - oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung. ... Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das Baby auf den Sauger "geprägt" werden kann. Diese "Prägung" kann dazu führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff "Prägung" wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. "Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ... Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann" ." LLLiebe Grüße, Biggi


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