Huhu!
Ich habe mich ja vor kurzem schon mal bei euch gemeldet.
Mein Sohn ist 1,5 Jahre alt und bekommt gerade seine oberen Schneidezähne.
Leider hat es zeitgleich angefangen, dass mir manchmal das Saugen von ihm weh tut.
Am Anfang hat es geholfen, dass ich die Position gewechselt habe. Da hatte er auch nur auf der einen Seite die Schneidezähne (oben links). Wenn die Zähne oben waren (er also auf seiner rechten Seite lag), dann konnte ich schmerzfrei stillen.
Inzwischen sind auf der anderen Seite auch die Zähne am durchbrechen. Einer ist bereits ganz da.
Und nun tut es mir so gut wie immer weh, wenn er saugt, ganz egal von welcher Position aus ich ihn trinken lasse.
Es macht auch keinen Unterschied, ob er nachts oder am Tag trinkt.
Wenn ich nur ein T-Shirt trage ohne BH, dann richten sich meine Brustwarzen auf und die Berührung am Stoff schmerzt.
Der Warzenhof tut mir nicht weh und die Brustwarzen sind vor allem dann empfindlich, wenn stärkerer Druck auf sie kommt. Zu sehen ist nichts.
Eincremen mit Lanolin ist sehr unangenehm, da das Fett so zäh ist und hilft auch nicht.
Milch ausdrücken und antrocknen lassen habe ich auch lange probiert, was auch nicht wirklich was gebracht hat (oder es wäre inzwischen unerträglich).
Zeitgleich mit meinen Problemen ist er auch krank geworden und kämpft seit Anfang September (seit dem habe ich auch diese Probleme) mit einer Verschleimung im Hals. Er muss häufig husten, hat leicht Schnupfen, aber seine Bronchien und Ohren sind ok.
Seit kurzem hat er auch immer wieder mal für einige Tage Fieber (teils auch über 39°). Am kommenden Montag wird aus diesem Grund eine Blutabnahme bei ihm gemacht.
Worauf ich aber hinaus will: Er trinkt seit dem auch viel mehr, als er vorher getrunken hat.
Anfang September war es eigentlich so:
Vor seinem Vormittagsschlaf hat er um ca. 9 Uhr getrunken. Dann vor seinem Nachmittagsschlaf um ca. 14 Uhr. Um 19 Uhr ging er dann schlafen ohne Trinken und hat sich dann ca. um 23 Uhr noch mal gemeldet. Die restliche Nacht hat er geschlafen ohne Trinken.
Es waren also 3 Mahlzeiten.
Derzeit trinkt er um 9, 14, 21, 23,2,4,6 -> Nachts also ziemlich häufig. Klar gibt es auch mal eine Nacht in der er weniger trinkt, aber meine Brust ist derzeit schon ziemlich gefordert.
Der Milchspendereflex erfolgt nach einigen Minuten des Saugens (ca. 2 Minuten) und vorher kommt schon gut Milch, er saugt also nicht erst an der Brust ohne Erfolg.
Wenn er mir sehr weh tut rede ich mit ihm, nehme ihn von der Brust und probiere es in einer anderen Position neu. Stillhütchen habe ich in meiner Verzweiflung auch schon 1x probiert. Von dem Sinn des Stillhütchens konnte ich ihn allerdings nicht überzeugen ;)
Was könnten meine Brustwarzen haben? Was könnte ich tun?
Gibt es das, dass man gar nichts sieht?
Würde es Sinn machen sich vor Ort an eine Stillberaterin zu wenden? Ich wohne in Graz, Österreich. Gibt es hier überhaupt eine?
Vielen Dank für die Hilfe
Liebe Grüße
Mona
von
Mona010
am 24.10.2012, 21:24
Antwort auf:
Brustwarzen tun weh
Liebe Mona,
gerade weil es deinem Kind gerade nicht so gut geht, wird es vermehrt an die Brust wollen.
Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen.
Nun zu deinen wunden Brustwarzen, aus der Ferne kann ich leider nicht viel dazu sagen.
Die erste Ursache, an die frau denken muss, wenn die Brustwarzen nach so langer problemloser Stillzeit wund werden, ist eine Soorinfektion. Lass deshalb unbedingt die Brust und dein Kind vom Arzt anschauen, denn wenn es ein Soor ist, muss er vom Arzt behandelt werden (und zwar sowohl bei dir als auch bei deinem Kind).
Eine andere Möglichkeit ist, dass dein Sohn zahnt. Während der Zahnungsperioden kann sich der Speichel des Kindes so verändern, dass er die Haut der Brustwarze und des Warzenhofes reizt und es zu Wundsein kommt. Eventuell reibt auch ein neu durchgekommener Zahn an deiner Brust. Hier hilft abwarten, ständiges Wechseln der Stillposition und dünnes Eincremen der Brust mit hochgereinigtem Wollfett.
Dein Sohn isst Beikost. Auch das kann dazu führen, dass deine Brustwarzen wund werden. Achte darauf, dass er immer den Mund leer hat, ehe Du ihn anlegst. Nahrungsreste im Mund können wie Scheuersand wirken beim Stillen. Eventuell lässt Du deinen Sohn erst einen Schluck Wasser trinken, ehe er an der Brust trinkt.
Es kommt gelegentlich auch vor, dass die Mutter auf etwas allergisch reagiert, was das Kind isst, wenn es unmittelbar nachdem es das jeweilige Nahrungsmittel gegessen (oder getrunken) hat, an der Brust trinkt. Hier ist dann manchmal Detektivarbeit angesagt.
Nach längerer Stillzeit wird frau oft nachlässig, was das korrekte Anlegen und Saugen des Kindes angeht. In den meisten Fällen ist das dann auch nicht mehr dramatisch, aber in einigen Fällen kommt es doch dadurch zu wunden Brustwarzen. Achte also in der nächsten Zeit wirklich auf die Anlegeposition.
Die letzte Möglichkeit für das Wundsein, die ich dir noch aufzählen möchte, ist eine erneute Schwangerschaft. In einer erneuten Schwangerschaft kann es zu sehr empfindlichen und auch wunden Brustwarzen kommen, die sich leider durch keine der üblichen Maßnahmen zur Linderung und Heilung von wunden Brustwarzen beeinflussen lassen. Falls es möglich ist, dass Du schwanger bist, zieh auch das als Ursache in Betracht.
Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch rein schneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient.
Ich hoffe, dass Du bald wieder eine schmerzfreie Stillzeit genießen kannst.
Hier kannst Du nachsehen, ob es eine Kollegin in deiner Nähe gibt:
http://www.lalecheliga.at/index.php?option=com_content&view=article&id=14&Itemid=16
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.10.2012