Frage: Brust nuckeln statt mit Schnuller

Guten abend Ich stille mein kleiner Mann noch und er ist 17 monate alt. Ich stille ihn mittag (für mittagsschlaf) und abend/nacht. Das Problem ist es, dass er am abend und Nacht immer gerne meine Brust nuckelt. Eigentlich hat er als Baby bis nach 1 Jahr immer erst meine Brust getrunken und danach hat er Schnuller genommen zum schlafen. Da war er sehr zufrieden. Und beim Mittagsschlaf trinkt er auch und danach nimmt er auch den Schnuller. Nur abend und Nacht trinkt er und danach nuckelt er meine Brust. Ich finde das langsam mehr unangenehm und da kann ich nicht weiterschlafen und mir tun jetzt etwas die brust weh. Schnuller will er überhaupt nicht nehmen. das will er manchmal jede 2 std oder ne std. Mal glück schläft er auch sehr lange Aber meisten geht es immer ab 5 uhr und da will er immer an die Brust. Das geht seit ca mehreren Wochen Es erinnert mich noch die zeit von meinen 1. Kind. Sie war ein Brustjunkies und bei ihr war nur möglich, mit der Brust einzuschlafen. Aber jetzt will ich nicht nochmal machen. Was ich kann da machen? Liegt es an die Phase oder wegen den Backenzähne? Ich würde mich sehr auf Tipps freuen. Liebe grüße Fam@uhl

von fam@uhl am 12.12.2017, 19:08



Antwort auf: Brust nuckeln statt mit Schnuller

Liebe Fam@uhl, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen, dies ist das normale, natürliche Verhalten von Mutter und Babys. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. :-( Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Wenn es für dich überhaupt keine Alternative ist, weiterzustellen, dann wird es nicht ohne Tränen gehen. Dabei wird wichtig sein, dass du absolut überzeugt von deiner Entscheidung bist, weil du es damit deinem Baby leichter machst (sie können es dir.lich Riechen, wenn wir zögern und unsicher sind). Denkbar ist die Einführung einer stillfreie Zeit in der Nacht. Elizabeth Pantley hat dazu ein schönes Buch geschrieben (Schlafen statt Schreien, im TRIAS Verlag), und von ihr stammt auch diese "Methode": Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Ich hoffe, das hilft! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 12.12.2017



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Nuckeln an der Brust,Schnuller

HAllo, nach dem Stillen(Baby 6 Wochen scheint satt zu sein), etwas Spielphase fängt Sie wieder mit dem Suchen nach der Brust an.Habe ich Ihr am Anfang gegeben: Sie saugt nur kurz an der Brust, lässt wieder los und schreit usw. Jetzt gebe ich Ihr nicht mehr die Brust, Resultat Sie schreit gleich, sucht und saugt an Ihrer Hand. Ich halte Sie die gan...


Nuckeln an der Brust abgewöhnen - Wie kann man einen Schnuller dem Kind angewöhnen?

Unsere Tochter ist 7 Wochen alt. Abends ab 18:00 Uhr ist sie sehr unruhig. Gründe hierfür gibt es nicht (keine Bauchweh, keine schwere Geburt, keine Reizüberflutung ...). Sie trinkt dann an der Brust, möchte scheinbar aber nur nuckeln, die Milch schiesst immer wieder ein, und so wird sie immer unruhiger und "böse", so dass sie irgendwann gar nicht ...


"nach Bedarf gestillte Kinder nuckeln nicht am Daumen udn brauchen keinen schnuller "??

Hallo Biggi, meine kleine Tochter ( bald 5 Monate) wird nach Bedarf gestillt, seit 2 Monaten nuckelt sie am Daumen. Ich habe versucht ihr statt Daumen die Brust anzubitten ,wollte sie aber nicht. Jetzt sagte mir eine Freundin dass Daumennuckeln eine Ersatzbefriedigung wäre und ein Zeichen dafür dass ein Kind nicht genügend Liebe Und Zuwendung be...


Schnuller zum Nuckeln?

Hallo Biggy, mit meinem Sohn, 6 Wochen alt habe ich folgendes Problem. Er nimmt die Brust nicht nur zum satt werden, sondern möchte ständig nuckeln -zum Beruhigen und Einschlafen was für mich auch in Ordnung wäre. Allerdings ärgert er sich dann aber immer darüber, dass Milch kommt. Ich habe einen sehr starken Milchspendereflex. Selbst wenn Jo...


Schlafen ohne Schnuller - will nur an der Brust nuckeln

Hi, hab bei meinem Sohn (fast 5 Monate) ein echtes Problem (find ich). er nimmt keinen Schnuller!!! Mittlerweile ist es so schlimm, dass er nicht länger als 30 Min. schläft, ohne dass er anfängt zu meckern und nuckeln will. Jedesmal muss ich ihn aus seinem Bettchen/Stubenwagen nehmen, damit er an der Brust nuckeln kann. Ich komm zu gar n...


Schnuller zum Nuckeln

Hallo! Zu uns: Mein Sohn ist nun 11 Wochen alt und wir hatten von Anfang an Stillhütchen. Seit ca. 20 Tagen sind wir sie komplett los. Zuhause kommt er schon immer ca. jede 1- 1 1/2 Std.- lässt sich durch nichts andere beruhigen und nuckelt oft nur an der Brust. Wenn wir mit dem Tragetuch draußen unterwegs sind, gehts auch 3 Stunden ohne Essen....


Zunge statt Schnuller zum Nuckeln

Hallo, ich stille noch voll und habe meinem Kleinen anfangs keinen Schnuller gegeben, damit es nicht zur Saugverwirrung kommt. Danach wollte er keinen mehr. Er ist nun 6 Monate alt und seit über drei Monaten hat er es sich angewöhnt, seine Zunge ständig raus und rein zu ziehen und damit quasi permanent zu nuckeln. Auch nach dem Stillen nuckelt e...


Neugeborenes will Nuckeln - Schnuller?

Guten Tag, Unsere Tocher ist heute genau zwei Wochen alt. Das Stillen klappte auf Anhieb sehr gut. Sie nimmt gut zu und trinkt relativ zügig. Aktuell haben wir das Problem, dass sie insbesondere wenn sie müde ist, zunächst trinkt bis sie satt ist und erstmal zufrieden abdockt. Die Augen fallen dann oft schon halb zu und dann möchte sie doch wied...


Warum keinen Schnuller aber Nuckeln an Mamas/Papas Finger ok?

Hallo Biggi, ich habe nochmal eine Frage bzgl der Saugverwirrung… du schriebst, dass alle künstlichen Sauger konsequent abgesetzt werden sollen. Haben wir gemacht, hat auch geklappt, das Stillen funktioniert wieder. Aber die Kleine hat so ein starkes Nuckelbedürfnis, dass ich mich garnicht mehr wirklich aus dem Haus traue, weil ich alle 30-4...