Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Blut in der Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Blut in der Milch

Annly

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Liebe Biggi, nachdem ich im Dezember panisch die 112 gewählt habe, da mein Baby viel Blut gespuckt hat, hatte man mir gesagt, dass das aus der Brust kommt. Nachgewiesen werden konnte das allerdings nicht. Einige Zeit hatte ich Ruhe, allerdings wird seit gestern wieder Erdbeermilch oder geronnenes Blut gespuckt. Die Menge ist schon im Rahmen. Ich weiß nicht mehr weiter, habe auch keine Schmerzen. An den Brustwarzen sieht man nix und nein ich möchte eigentlich nicht abstillen. Haben Sie Rat? VG Annie


Biggi Welter

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Liebe Annie, das war sicher ein ziemlicher Schreck, aber in der Regel ist das nichts Schlimmes. Ich zitiere dir dazu aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL: "Blut in der Milch, ohne dass die Brustwarze wund oder verletzt ist, kann verschiedene Ursachen haben. Ein Grund für Blut in der Milch schwangerer oder stillender Frauen wird auf eine »Gefässüberfüllung« zurückgeführt, eine leichte innere Blutung, die durch das gleichzeitige Auftreten eines erhöhten Blutflusses in die Brust und der schnellen Entwicklung der Milch bildenden Drüsen entsteht. Dies wird sehr verbreitet bei Erstgebärenden beobachtet, tritt meist in beiden Brüsten auf (es kann in einigen Fällen zunächst nur in einer Brust auftreten) und verursacht wenig bis keine Unannehmlichkeiten (Lawrence, S. 526). Bei einer Untersuchung an 32 australischen Frauen, die von Blut in der Milch während der Schwangerschaft und Stillzeit berichteten, das durch keine andere Ursache erklärt werden konnte, sagten die meisten Frauen, dass die Blutbeimischung innerhalb von drei bis sieben Tagen nach dem Beginn der Laktation aufhörte (O’Callaghan, 1981). Weitere verbreitet auftretende Ursachen für Blut in der Milch sind Papillome innerhalb eines Milchgangs und Fibrome (Lawrence, S. 526). Ein Papillom innerhalb eines Milchganges ist ein gutartiger Tumor, der in einem Milchgang angesiedelt ist. Derartige Tumoren treten gewöhnlich nur in einer Brust auf, können nicht als Verhärtung ertastet werden und können von Schmerzen und gelegentlichem Unwohlsein begleitet werden. Das Bluten hört oft spontan ohne jegliche Behandlung auf (Riordan und Auerbach, S. 392). Eine weitere mögliche Ursache können geplatzte Kapillare in der Brust sein. Dies kann durch zu heftige Brustwarzenvorbereitung, rohe Behandlung der Brust oder unsachgemäßen Gebrauch einer Milchpumpe verursacht werden. Das Blut in der Milch schadet dem Baby nicht, und es kann weiterhin gestillt werden." Es gibt sogar einen lustigen Namen für dieses Syndrom: Das "Rostige-Leitungen-Syndrom" (im Original, auf Englisch, spricht man vom "rusty-pipe-syndrome"). Das aus geplatzten Kapillargefäßen in der Brust austretende Blut der Milch nimmt einen rostbraunen Anschein an, gerade so wie Wasser, das aus alten rostigen Wasserleitungen fließt. Hoffe, das beruhigt dich. Du kannst aber sicherheitshalber auch einen Frauenarzt mal nachschauen lassen, damit Du dich sicherer fühlst. Liebe Grüße Biggi


Annly

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Liebe Biggi, vielen herzlichen Dank für Deine liebe Antwort. Das beruhigt mich sehr. Im Februar bin ich bei meiner Frauenärztin und werde das Thema dort mal ansprechen. VG


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