Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich stille meine Tochter noch früh morgens, abends und oft einmal nachts. Nun möchte ich vollständig abstillen, doch wie finde ich den "Absprung". Die Maus verweigert die Flasche - abgesehen davob nöchte ich nun mit einem Jahr auch keine mehr anbieten. Außerdem trinkt sie keine Milch aus dem Becher, nur Tee. Schnuller mochte sie auch nie. Ich habe den Eindruck, dass ihr Interesse an der Brust nach und nach abnimmt. Auch meine Milch fließt micht mehr so reichlich. Ist dies ein Zeichen dafür, dass die Stillbeziehung ohnehin nun nach und nach ausklingt, oder muß ich eingreifen, um abstillen zu können. Ich möchte nicht mehr so lange stillen, aber auf ein paar Wochen kommt es mir auch nicht an. Sie merken, ich möchte kein Drama aus dem Abstillen machen, lieber einen sanften Abschied, aber dennoch bin ich nun etwas Stillmüde. Wie sind Ihre Erfahrungen? Verschiebe ich das "Problem" nur und wird es beim größeren Kind gar noch schwerer oder lohnt es sich einfach noch abzuwarten? Vieleb herzlichen Dank für die Ratschläge und freundliche Grüße Birgit
? Liebe Birgit, wohl jede Frau, die etwas länger stillt, kennt das Gefühl stillmüde zu sein. Bei manchen Frauen führt dies zum Abstillen, andere hingegen überwinden diese „Krise" und stillen dann noch lange mit erneuter Freude weiter. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob Ihre Tochter sich wirklich bald abstillen wird, wenn Sie nichts tun, denn es ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich und ein vom Kind selbstbestimmtes Abstillen erfolgt statistisch gesehen meist zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag. Es gibt selbstverständlich auch Kinder, die sich bald nach einem Jahr abstillen, aber niemand kann wissen, ob Ihre Tochter zu diesen „Frühabstillern" gehören wird. Es ist nicht zwingend schwieriger ein älteres Kind abzustillen. Sicher ist es dem Kind um so bewusster, was das Stillen für einen Stellenwert hat, je älter es ist. Doch andererseits ist ein älteres Kind auch einsichtiger und „vernünftiger" und das Abstillen kann mit ihm abgesprochen werden. Ich werde Ihnen nun einige Vorgehensweisen beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben, vielleicht ist auch etwas für Sie dabei. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Ihre Tochter muss ihren Milchbedarf nicht zwingend mit Milch aus dem Becher decken und mit einem Jahr auch nicht mehr unbedingt an die Flasche gewöhnt werden. Sie können Ihrem Kind auch Käse, Milchbrei, Joghurt usw. anbieten, es muss keine flüssige Milch sein. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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