Hallo Kristina,
ich bin nun wieder ss (7. SSW) und ich merke, dass meine Milch immer weniger wird. Es ist schon kaum noch was da und es ist mir teilweise sehr unangenehm...deshalb fürchte ich, dass ich nun doch abstillen muss. Ich stille meinen Sohn (22 Monate) mittags einmal, abends einmal und nachts 1-2 Mal. Vor allem nachts macht er Theater, wenn er nichts kriegt...und überhaupt, er stillt auch immer zum einschlafen...ich weiß jetzt grad nicht, wie ich das abstellen könnte...ich möcht ihm ja auch nicht schaden...
Kann es denn sein, dass die Milch wieder mehr wird? Der Geschmack scheint sich nicht zu ändern, oder es stört ihn nicht ;-)...ich weiß jetzt grad nicht was ich machen soll....
LG, Simone
Mitglied inaktiv - 12.03.2008, 14:00
Antwort auf:
Abstillen in der Schwangerschaft? Und wie?
Liebe Simone,
im Regelfall wird die Milch während der Schwangerschaft weniger und die meisten Kinder verstehen gut, dass wenn keine Milch mehr da ist auch nicht mehr gestillt werden kann. "Trocken" Saugen ist für fast alle Mütter sehr unangenehm...
Wenn du nun also abstillen möchtest, dann wirst du deinem Sohn damit nicht schaden, solange du weiterhin mit viel Liebe und Geborgenheit für ihn da bist. Es kann helfen, wenn du zunächst die Stillmahlzeiten verkürzt - dazu kannst du mit ihm vereinbaren, dass er so lange stillen darf, wie ein bestimmtes Lied lang ist, das du dabei singst. Erkläre ihm, dass dir das Stillen weh tut und er trinken darf, aber eben nur ganz kurz.
Wenn du vor allem die Nächte stillfrei bekommen möchtest, erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich Dein Kleiner dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste ihn und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim „Nein“, bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von Dir aus Deinem Kind die Brust anbieten – so lernt er, dass er sich auf Dein Wort verlassen kann.
Gegebenenfalls kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", je älter sie sind, desto einfacher. Und nein, einen Knacks musst du nicht befürchten, denn du stehst ihm ja bei.
Oft haben wir soviel Angst davor, dass unsere Kinder schreien oder wütend sind, dabei sind das ganz normale und auch wichtige Gefühlsäußerungen, die wir ihnen nicht nehmen und nicht vorenthalten sollten. Wichtig ist, wie wir damit umgehen: Zeigen wir dem Kind, dass es ok ist, und dass davon die Welt nicht untergeht, es nicht bestraft wird durch Trennung, Schimpfen, Vorwürfe oder gar Schläge, dann lernt es allmählich damit umzugehen. UND: Wir verstärken damit sogar die Vertrauensbande zwischen uns, viel mehr, als wenn wir aus Furcht vor einer heftigen Reaktion des Kindes alles nur erdenkliche unternehmen, um ihm alles recht zu machen...
Damit machen wir uns schwach und sind unseren Kindern kein Halt!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 12.03.2008