Hallo Herr Dr. Bluni,
ich hatte am 31.03. eine Ausschabung nach MA in der 9.SSW! Im Januar hatte ich einen natürlichen Abgang in der 6.SSW!
Nach der AS am 31.03. habe ich nach 23Tagen das erste Mal meine Mens wieder bekommen!
Heute bin ich ZT14 im 2.Zyklus nach der AS und habe einen positiven Ovutest und Mittelschmerz!
Am 13.05. haben wir einen Termin zur Humangenetischen Untersuchung und laut meinem Gyn. sollen wir mit einer neuen Schwangerschaft auch 3Monate warten!
Birgt es wirklich solche Risiken wenn man schon eher wieder schwanger wird?
Denn es fällt natürlich schnwer den Eisprung jetzt nicht zu nutzen!
Danke und ein schönes Wochenende!
Lg Anja
von
Schnuffzt
am 06.05.2011, 19:34
Antwort auf:
Birgt es wirklich Risiken wenn man schnell nach einer AS wieder schwanger wird?
Hallo Anja,
Wenn auch immer wieder eine Wartezeit von 3-4 Monaten nach früher Fehlgeburt empfohlen wird, so ist nach der Durchsicht der hierzu vorliegenden Literatur davon auszugehen, dass der zeitliche Abstand allein eben keine Einflussgröße für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt darstellt.
Nach einer frühen Fehlgeburt liegt die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufs bei etwa 85-90 Prozent.
Aus diesem Grund scheint es nicht nur aus organischer, sondern sicher auch aus psychologischer Sicht mit Rücksicht auf die Trauerreaktion und dem erneuten Kinderwunsch sinnvoller zu sein, nach einer frühen Fehlgeburt - bis auf einige Ausnahmefälle - auf ein vorgegebenes Zeitintervall bis zu einer erneuten Schwangerschaft zu verzichten.
Vor dem Hintergrund, dass es häufig aber eh etwa 2-3 Zyklen und manchmal auch mehr bis zur nächsten Schwangerschaft dauert, erübrigt sich diese Diskussion aber häufig von selbst.
VB
Quellen:
- http://www.muschel.net/?q=node/21 (Zuletzt abgerufen : Oktober 2010)
(in einer Arbeit aus der Schweiz eine bestimmte Wartezeit eher kritisch beurteilt. Denn nach einer frühen Fehlgeburt liegt das Risiko einer erneuten glücklosen Schwangerschaft bei etwa 20 Prozent. Und dieses unabhängig davon, wie lange das Paar abgewartet hat. Es handelt sich um die unten aufgeführte Arbeit von Wyss und Biedermann aus Zürich.)
-Gynäkologische• Praxis Heft 1 2000, Jahrgang 24 ; Seiten 75-76, Dr. A. Scharf, Professor C. Sohn von der Universitäts-Frauenklinik Frankfurt am Main
-Rud, B. u. K.• Klunder: The course of pregnancy following spontanous abortion. Acta obstet. Gynec. Scand. 64 277-278 (1985)
http://informahealthcare.com/doi/abs/10.3109/00016348509155129?journalCode=obs (Zuletzt abgerufen : Oktober 2010)
-Vlaandereen, W. u. Mitarb.: Abortion• risk and pregnancy interval. Acta obstet. Gynec. Scand. 67 139-40 (1988)
-Wyss, P., K. Biedermann; Huch, A.: Relevance of the miscarriage – new• pregnancy interval. J. Perinat. Med. 22 235-241 (1994)
- http://findarticles.com/p/articles/mi_m0CYD/is_22_36/ai_94158757/ (Zuletzt abgerufen : Oktober 2010)
-Goldstein RR, Croughan MS, Robertson PA. "Neonatal outcomes in immediate versus delayed conceptions after spontaneous abortion: a retrospective case series." Am J Obstet Gynecol. 2002 Jun;186(6):1230-4; discussion 1234-6. Internet: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12066103 (Zuletzt abgerufen : Oktober 2010)
-Interpregnancy interval and pregnancy outcome. UpToDate. Accessed: Sept 22, 2009.
http://www.uptodate.com/patients/content/topic.do?topicKey=~KH11VUtIOmaNotK (Zuletzt abgerufen : Oktober 2010)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 06.05.2011