Hallo,
nach einer starken Erkältung leidet meine Frau (ca 5 SSW) noch unter heftigem Husten. Alle "Hausmittel" scheinen keine Wirkung zu zeigen. Welche Arzneimittel könnten ihr in dem Schwangerschaftsstadium Hilfe bringen?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
stipe
PS: Ich habe die bereits hier gegebenen Antworten durchforstet, bin aber nicht wirklich schlauer geworden.
Mitglied inaktiv - 18.02.2005, 20:49
Antwort auf:
Starker Husten in Frühschwangerschaft
Genügen Inhalationsbehandlung (auch mit Zusatz ätherischer Substanzen, z. B. Tussamag Erkältungsbalsam, Pinimenthol®-S Erkältungsbalsam) und reichliche Flüssigkeitsaufnahme bei Bronchitis nicht zur Schleimlösung, dürfen auch in der Schwangerschaft Mukolytika wie Ambroxol (z. B. Mucosolvan®) verabreicht werden.
Das Morphinderivat Codein (z. B. Tussoretard®) hemmt das Hustenzentrum am stärksten. Bei hochdosierter längerer Gabe vor der Geburt kann es zu Atemdepression und Entzugssymptomen führen. Das Derivat Dextromethorphan (z. B. Neo Tussan®) besitzt eine ähnlich hustenlindernde Wirkung bei geringem Suchtpotential. Es ist daher bei Husten in allen Phasen der Schwangerschaft vozuziehen. Das Collaborative Perinatal Project registrierte bei den Kindern von 300 Patientinnen, die Dextromethorphan im ersten Schwangerschaftsdrittel eingenommen hatten, keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Heinonen et al 1977). Ein ähnliches Resultat ergab sich in einer Kohortenstudie mit 59 Frauen nach Exposition mit Dextromethorphan im ersten Schwangerschaftsdrittel (Aselton et al 1985).
Weniger erprobte Medikamente wie Benproperin (z. B. Tussafug®), Clobutinol (z. B. Tussamed®), Dropropizin (z. B. Larylin®), Eprazinon (z. B. Eftapan®), Noscapin (z. B. Capval®), Pentoxyverin (z. B. Sedotussin®) oder Pipazetat (z. B. Selvigon®) sind zwar bisher nicht für Fehlbildungen verantwortlich gemacht worden, aber beim Menschen embryonaltoxikologisch nicht ausreichend abgeklärt.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 20.02.2005