Frage: Grapefruit-Kern-Extrakt "Citro Plus 800"

Sehr geehrter Dr.Paulus,von meinem Heilpraktiker habe ich gegen Wurmbefall das Grapefruit Kern Extrakt "Citro Plus 800" empfohlen bekommen.Davon soll ich dreimal am Tag 10 Tropfen in 100ml Wasser zu mir nehmen.Die empfohlene Tagesverzehrmenge von dreimal 15 Tropfen ( 0,8 ml) enthalten 19,5ml Bioflavonoide und 73mg Vitamin C. Darf ich dieses Nahrungsergänzungsmittel nehmen? Ich möchte es zusätzlich als Kur gegen die Würmer machen,die leider nach fast fünfwöchiger Pause nach einer einmaligen Molevac Einnahme wieder gekommen sind.Habe jetzt Vermox eingenommen.Welches Mittel ist besser verträglich für das Kind Molevac oder Vermox,da ja eine Nachfolgebehandlung in 2Wochen anscheinend unumgänglich ist.Wie man bei meinem erneuten Befall leider sieht.Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 09.09.2011, 16:05



Antwort auf: Grapefruit-Kern-Extrakt "Citro Plus 800"

Die meisten Anthelmintika (Wurmmittel) werden nur in geringem Umfang aus dem Verdauungstrakt resorbiert, so dass nur eine niedrige Belastung des Ungeborenen mit diesen Substanzen zu erwarten ist. Bei folgenden Wirkstoffen liegen Erfahrungen in der Schwangerschaft vor, ohne dass sich bisher ein Zusammenhang mit einer Fruchtschädigung ergeben hätte: · Mebendazol (z. B. Vermox®): bei Befall mit Oxyuren und Askariden · Pyrviniumembonat (z. B. Molevac®): bei Befall mit Oxyuren · Niclosamid (z. B. Yomesan®): bei Bandwurmbefall Nach oraler Gabe wird Pyrvinium nur zu ca. 1% resorbiert. Eine relevante fetale Exposition ist damit nicht zu befürchten (Smith 1976). Das Collaborative Perinatal Project registrierte keine Häufung von Fehlbildungen unter Exposition mit Pyrvinium (Heinonen 1977). Der Wirkstoff Mebendazol (Vermox) ist beim Menschen in der Schwangerschaft relativ gut erprobt. In Gegenden mit endemischem Hakenwurmbefall konnte die Anämie in der Schwangerschaft durch Wurmmittel gelindert werden. Daher wurde in einer großen Studie in Sri Lanka die Anwendung von Mebendazol im zweiten Schwangerschaftsdrittel zur Beseitigung des Hakenwurmes untersucht (de Silva et al 1999). Nach Therapie mit Mebendazol wich die Fehlbildungsrate mit 97 von 5.275 Fällen (1,8%) nicht signifikant von der unbehandelten Kontrollgruppe mit 26 von 1.737 Fällen (1,5%) ab. Entgegen dem ärztlichen Rat nahmen 407 Schwangere bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel Mebendazol ein, wobei 10 Fehlbildungen (2,5%) registriert wurden. Auch hier ergab sich kein signifikanter Anstieg der Fehlbildungsrate. Der Anteil von Totgeburten sowie Wachstumsretardierungen lag nach Behandlung mit Mebendazol niedriger als in der Kontrollgruppe. Da Sie Pyrviniumembonat (Molevac) wohl schon erfolglos eingesetzt haben, wäre Mebendazol (Vermox) im letzten Trimenon eine gute Alternative. Der Grapefruit-Extrakt stellt sicher keine Gefahr für das Ungeborene dar.

von Dr. Wolfgang Paulus am 16.09.2011



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