Lama87
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, da ich aufgrund meines BMI zu der 2. Impfgruppe gehöre, habe ich am Donnerstag endlich meinen Impftermin bekommen. Das es plötzlich doch sehr zügig ging, habe ich es nicht geschafft meinen Sohn abzustillen. Er ist jetzt fast 22 Monate alt und trinkt vor allem Morgens und zum Einschlafen noch Muttermilch. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass nicht unbedingt abgestillt werden muss, wenn die Mutter zur Risikogruppe gehört und der Nutzen dem potentiellen Risiko überwiegt. Nur steht in der Einladung, dass Schwangere und Stillende nicht geimpft werden. Was soll ich jetzt tun? Es vor Ort ansprechen? Es verschweigen? Ich habe Angst, wenn ich das Stillen erwähne, dass ich nicht geimpft werde. Gibt es vielleicht schon Erkenntnisse aus dem Ausland über Impfen und Stillen? Vielen Dank Lana
Es handelt sich hier nicht um einen Lebendimpfstoff, den man in Schwangerschaft und Stillzeit prinzipiell meiden würde. Vorbehalte für Stillende bestehen grundsätzlich nur bei Lebendimpfstoffen (Anderson 2019). Die mRNA des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer und Moderna wird in wenigen Tagen nach Impfung abgebaut. Ein Einfluss auf den genetischen Code (DNA) ist ausgeschlossen. Die verantwortlichen Fachgesellschaften in den USA haben sich eindeutig dafür ausgesprochen, Stillenden den Impfstoff gegen SARS-CoV-2 entsprechend den allgemeinen Priorisierungskategorien anzubieten und nicht grundsätzlich von der Impfkampagne auszuschließen (ACOG 2020, ABM 2020, SMFM 2020a, Chervenak et al 2021). Internationale Empfehlungen sehen keine Notwendigkeit für die Verzögerung eines Stillbeginns, einer Stillunterbrechung oder des Abstillens nach Impfung (WHO 2020). Die Antwort des Immunsystems auf Impfstoffe gegen COVID-19 ähnelt der Reaktion des Organismus bei einer COVID-19-Erkrankung (Walsh et al 2020, Jackson et al 2020). Die Milch geimpfter Mütter enthält demnach Immunglobuline gegen SARS-CoV-2, was auch dem Säugling zugutekäme (Pace et al 2020). Schwangere und Stillende waren bislang bei den klinischen Studien im Rahmen der Zulassung der Corona-Impfstoffe ausgeschlossen. Das ist bei neuen Medikamenten immer so. Also stellen sich hier die Verantwortlichen auf den Standpunkt, dass man am besten nur diejenigen impft, die in den Zulassungsstudien umfangreich vertreten waren. Also warten, bis sich reichlich Schwangere und Stillende mit Coronaviren angesteckt haben und unter Langzeitfolgen leiden! Das wird in den USA als unethisch betrachtet. Daher sind in den USA bis Anfang März schon über 30.000 Schwangere geimpft worden. BioNTech/Pfizer beginnt eine plazebokontrollierte Studie mit 4.000 freiwilligen Schwangeren, damit die Zulassungsbehörden irgendwann ihre Vorbehalte aufgeben. Natürlich läuft diese Studie nicht in Deutschland. Letztlich ist es ihre persönliche Entscheidung, das Impfangebot anzunehmen. Aber aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen schwerwiegenden Grund, bei einem 22 Monate alten teilweise gestillten Kind die Impfung abzulehnen. Sie müssen das Thema ja nicht unbedingt im Impfzentrum diskutieren.
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