Frage: Chemikalien und Umweltgifte in Frühschwangerschaft

Guten Tag Herr Dr. Paulus, Ich befinde mich ganz frisch in der SS (5.SSW-->4+6) und mache mir bezügl. folgender Dinge Sorgen bzw. habe folgende Fragen: -ich nehme Folsan ein. Ich habe damals ein Präparat von der Apotheke gekauft, das bald leer ist. Ich habe gesehen, dass die dm-Drogerie ebenfalls Folsäure Präparate anbietet (mit dem gleichen Folsäure-Gehalt 0,4mg). Kann ich auch auf diese zurückgreifen, oder sind diese Präparate minderer Qualität? - die Schwangerschaft ist durch eine ICSI entstanden, da mein Partner Hodenkrebs hatte. Im Rahmen dieser Behandlung nehme ich seit dem Transfer Utrogest (3x2) und Progynova (2x1) ein. Nach dem positiven BT meinte der Arzt, dass ich Utrogest und Progynova weiternehmen soll. Aber kann Progynova nicht dem Kind schaden? Auf dem Beipackzettel steht, dass man es nicht während der Schwangerschaft nehmen soll. So und nun 4 Fragen, wo ich nicht genau weiß, ob Sie mir diese beantworten können, da sie nicht um Medikamte gehen. - Laut Arzt sollten wir nach dem Transfer auf GV verzichten. Das haben wir natürlich gemacht. Jetzt ist der Transfer ja 3 Wochen her. Darf man dann in der Regel wieder sexuell aktiv werden? Ich würde meinen Arzt fragen, aber dieser ist derzeit im Urlaub. Die Sprechstundenhilfe am Telefon meinte, wir sollen bis zum 1.US am 29.10. noch abwarten. Aber sie schien sehr verunsichert und die Antwort selbst nicht genau zu wissen. Ich finde das ein wenig übertrieben, da die meisten Frauen, die auf normalem Wege schwanger wurden, ja auch ganz normal GV haben oder ist das bei einer ICSI etwas anderes? - Derzeit wird bei uns im Treppenhaus renoviert und es riecht ständig nach irgendwelchen Lacken und Holzfarben. Da wir einen Altbau haben, wo alles nicht so ganz dicht ist, zieht dieser Gestank auch in unsere Wohnung. Jetzt habe ich gelesen, dass solche Farben und Umweltgifte vor allem zu Beginn einer SS sehr schädlich sind. Ich bin deshalb schon kurz davor vorübergehend zu meiner Mutter zu ziehen, weil ich mir Sorgen mache, dass diese Chemie-Ausdünstungen dem Kind schaden könnten. Wäre das übertriebene Vorsicht und ist absolut lächerlich oder macht es durchaus Sinn die Wohnung zu meiden, so lange es dort nach Farbe stinkt? Oder reicht gründliches Lüften? Laut unserem Vermieter werden nur Lacke auf Wasserbasis benutzt. Aber die alten Lacke, die derzeit abgeschliffen werden, sind bestimmt nicht auf Wasserbasis gewesen. - Außerdem mache ich mir noch Sorgen darüber, ob Feinstaub, der aus den Laserdruckern in unserem Büro kommt, schaden könnte. Bei mir im Büro stehen im Zimmer 3 Laserdrucker. Zwar nicht direkt auf meinem Tisch, aber dennoch ein paar Meter von mir weg. Muss ich da Bedenken haben? Wahrscheinlich gibt es für den letzten Punkt kein klare Anweisung, ob das jetzt schädlich ist oder nicht. Aber was ist Ihr Gefühl dabei? Ist es tatsächlich wahrscheinlich, dass solche Umweltgifte Schaden auf die Entwicklung nehmen oder liegt die Wahrscheinlichkeit bei unter 1 Prozent? - am Freitag bin ich auf einem Geburtstag eingeladen, wo geraucht wird. Soll ich den Geburtstag absagen, da ich Rauch ausgesetzt sein werde oder reicht es, wenn ich den Rauch nicht direkt einatme, sondern immer Abstand wahre zu den Rauchern? Vielen Dank im Voraus und entschuldigen Sie meine umfangreiche Fragen....

von tinaffm86 am 11.10.2013, 12:40



Antwort auf: Chemikalien und Umweltgifte in Frühschwangerschaft

Meist wird vom GV nach Stimulation der Eierstöcke abgeraten, um eine Mehrfachbefruchtung zu vermeiden (Mehrlingsschwangerschaft auf natürlichem Wege). In Ihrer Situation ist dies über drei Wochen nach Transfer sicher nicht mehr zu befürchten. Solange Sie nicht permanent hohen Konzentrationen von Lösungsmitteln (z. B. Arbeitsplatz in Lackiererei) ausgesetzt sind, bestehen bei Kontakt mit Farben und Lacken keine Bedenken. Übliches Lüften genügt völlig, vor allem bei Lacken auf Wasserbasis. Lösungsmittel aus alten Farben sind übrigens längst verdunstet! Der Feinstaub aus Laserdruckern wird bei der von Ihnen beschriebenen Situation allenfalls Ihre Lungen aber sicher nicht das Ungeborene erreichen. Wenn Sie nicht täglich über Stunden dem Zigarettenrauch ausgesetzt sind, sehe ich keine Gefahren für die kindliche Entwicklung.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.10.2013



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