wie kriege ich mein kind an obst und gemüse ran

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: wie kriege ich mein kind an obst und gemüse ran

hallo mein sohn ist 17 monate alt und ist seit ca. 3 monaten kein frisches obst mehr und gemüse hat er auser spinat auch nicht mehr angefasst.ich möchte einfach nur wissen wie ich im das essen von obst und gemüse spaß macht und um ihn zu verstehen geben das obst und gemüse gesund sind und er sie zum täglichen essen braucht. ich bitte um rückantwort mfg Davina88

Mitglied inaktiv - 23.05.2009, 20:12



Antwort auf: wie kriege ich mein kind an obst und gemüse ran

Hallo davina88 Was mag dein Kind besonders gerne? Wann isst er besonders gern? Hat er immerhin noch ein oder zwei Lieblingssorten, die er gerne mag? Isst dein Kind Tomatensosse oder Ketchup? Kartoffeln? Apfelmus? Saure Gurken? Lehnt dein Kind "grüne" Lebensmittel generell ab? Also bspw Kräuter in Sossen, Spinat, Salat? Was du schreibst, beklagen viele Mütter: Das Kind möchte nicht das essen, was Mama will. Das wäre bei euch Gemüse und Obst. Gemüse/Obst soll ja auch soo gesund sein und sollte täglich 5x verspeist werden. Aber Zwang bringt hier gar nichts. Versuche stattdessen herauszufinden, welche Speisen dein Kind in welcher Form gerne isst. Auch Kartoffeln oder Obstsaft zählen als Gemüse bzw Obstportion. Gemüse lässt sich auch verstecken, in Fleischsossen beispielsweise. Noch ein paar Hintergrundinformationen. Kinder sind viel sensibler in ihrem Geschmacksempfinden. Das kann zu Ablehnung bestimmter Speisen führen. Und bedenke, es müssen keine Riesenportionen gegessen werden. Freu dich (insgeheim) schon dann, wenn dein Kind eine einzige Erbse erst mal nur probiert hat. Hilfreich kann sein, den Gerichten phantasievolle Namen zu geben, die zu deinem Kind passen. Welche "Helden" mag dein Kind? Benenne die Gerichte entsprechend. Zutaten bspw als Bild (Gesicht z.B.) auf den Teller legen. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden, dann die Nase und die Haare... Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko (als Blümchen) auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden. Besonders die Väter sind übrigens die Vorbilder in Essensangelegenheiten. Vielleicht kann der Papa dein Sohn zu vermehrtem Gemüsekonsum bringen :-) Aber auch dann gilt: Probieren lassen und entscheiden lassen. Heutzutage gilt als eine wichtige Regel der Ernährungserziehung: Zwinge dein (gesundes) Kind niemals zum Essen (von ungeliebten Dingen). Ob etwas schmeckt ,ist sehr stark abhängig davon, wie es dem Körper bekommt, welchen Nutzen die Speise für den Organismus hat. Das geht oft über die reine Nährstoffanalytik hinaus, in Richtung stimmungsverändernder Substanzen. Diese gibt es in unserer Nahrung zuhauf. Sogar die Muttermilch ist schon voll davon. Die Zubereitungsart einer Gemüsesorte kann unterschiedliche Wirkungen im Körper hervorrufen. Wenn man bspw rohe Tomaten nicht mag, kann es trotzdem sein, dass Pizza oder Ketchup zu den Lieblingsspeisen zählt. Da gibt es so unterschiedliche Zubereitunsgtechniken und Sorten, Zutaten wie Zucker, Milch oder Sahne oder oder...die eine simple Tomate zu einem Gaumenschmaus nach der Kochprozedur werden lassen. Auch der Anbau bzw die Qualität kann schon ein entscheidendes Kriterium werden. Obst, frisch geerntet, vom Strauch oder Baum selbst gepflückt, lässt auch die größten Obstverschmäher Gefallen an Früchten finden. Da werden sogar die sauersten Johannisbeeren vom Strauch gefuttert. Essen ist dann Spiel. Das kann sehr hilfreich sein.Geh mit deinem Kind mal einkaufen und zeig ihm die Vielfalt der Farben und Formen am Gemüsestand. Lass ihn riechen. Kauft ein und bereitet etwas zu. Zeig ihm Bilderbücher, die schöne Fotografien oder Zeichnungen von "Nahrung" haben. Sieh das auch nicht als Zwang an. Wenn dien Kind mal vorübergehend kein Obst oder Gemüse isst, dann ist das auch nicht schlimm. Der Appetit und die Neugierde kommt schon wieder. Vor allem dann, wenn dein Kind nicht gezwungen wird... Du kannst Obst und Gemüse auch im Essen verstecken: Möhrenkuchen Zutaten: Teig: 250 g Möhren geraspelt 300 g Mandeln 300 g Zucker 5 Eier, getrennt 60 g Mehl 1 Teel. Backpulver 1/2 Zitronenschale (oder Päckchen) 1 Prise Salz Fett für die Form Brösel für die Form Glasur: 150 g Puderzucker 1 Essl. Wasser 2 Essl. Zitronensaft So geht's: Die Eigelber mit 2/3 des Zuckers gut schaumig rühren, dann die Möhrenraspeln, das mit Backpulver gemischte Mehl und die gemahlenen Mandeln, sowie die Gewürze unterheben. Zuletzt die Eiweiße steif schlagen, dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen. Die Eiweißmasse unter die Möhrenmasse ziehen. Den Teig in eine gefettete, mit Semmelbröseln ausgestreute Form füllen und bei 180 Grad ca. 50 Minuten backen. Den Kuchen nach dem Abkühlen mit einem Guss aus gesiebtem Puderzucker, Zitronensaft und Wasser überziehen. Nach Belieben mit Marzipanmöhrchen dekorieren. Tipp: Der Kuchen sollte ca. 2 Tage vor dem Verzehr gebacken werden, da er nach dem Durchziehen besser schmeckt. http://www.kindergarten-workshop.de/index.html?/schlemmen/osterideen/moehrenkuchen.htm Spaghetti mit Tomatensosse und Käse oder gekochtem Schinken? Tortellini in Sahnesosse? Hier ein Rezept für Bolognesesosse für die Kleinen: Bolognesesosse etwa 200g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree Salz, Zucker, Öl oder saure Sahne Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwaq 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne in einer Mischung aus Wasser und ganz wenig Öl krümelig. Dann würzen. Wenn es gut durchgegart ist, etwa nach 5 bis 10 min, gibst du dort die Zwiebeln hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Abschmecken, sollte eher noch fade schmecken. Hackfleisch kannst du auf Kartoffelbrei verteilen. Dazu das Hackfleisch einfach krümelig (in einer Mischung aus Öl/Wasser) krümelig braten. Ein paar Gemüsestückchen dazu geben. Nochwas: Verschiedene LM sättigen unterschiedlich. Süsse LM sind so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Wenig kann satt machen. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Vanillecreme mit Erdbeersosse: Vanilllepuding nach Packungswanweisung kochen, aber weniger Zucker verwenden (Ca 1,5 EL). Mit Zucker bestreuen, damit sich keine Haut bildet. Mit Speisequark (20% o 40%) nach Belieben mit dem Schneebeseen verrühren. Klümpchenbildung vermiden. Zur Not mit dem elektrischen Rührer durchmusen. Oder durch ein Haarsiebn streichen. Das wird dann garantiert ganz cremig. Vorher schon in einem Topf TK-Erdbeeren (Menge nach Belieben) mit Zucker oder Honig o.ä. aufkochen. ca 3 min köcheln lassen, bis die Erdbeeren schön weich sind. Ebenfalls durch ein Haarsieb streichen und über den fast kalten Pudding geben. Ein Traum! Geht auch mit Kirschen, die aber vorm dem Seihern püriert werden müssen. Und die Sosse bleibt flüssiger. Evtl mit Gelatine o.ä. andicken. Dann kannst du daraus auch eine Art Götterspeise herstellen. Isst du denn gerne Obst? Oder stellt du deinem Kind immer wieder mal ein Tellerchen geschnittenes Obst hin, und er isst es zu deiner Enttäuschung gar nicht? Bricht dein Kind beim Einkaufen nicht in Begeisterungsstürme aus, beim Anblick von Erdbeeren o.ä? Vielleicht probierst du es mal über weitere Obstsorten, wie Ananas, die ist schon ein Augenschmaus :-) oder Litschis. Presse mal einen frischen Mandarinensaft, der schmeckt herrlich süß und ist milde, nicht so sauer. Oder schlicht gewöhnlichen Obstsaft, der auch als Obstportion gewertet werden kann. Oder du bereitest weiterhin Obstmuse zu, wenn er die ja immerhin isst. Oder macht mal Eis oder Marmelade. Oder du backst du mal Blaubeerpfannkuchen oder Apfelpfannkuchen oder Pizza Hawaii... Auch Regeln könnt ihr aufstellen, wenn er ja eine Scheu vor neuen Obstsorten hat. Es muss probiert werden und bei Nichtmögen darf ausgespuckt werden. Das setzt deine eigene Begeisterung voraus. Was magst du gerne? Exotisch? Beerig? Melone? Da dein Kind übrigens nicht alleine mit seiner Unlust beim Obstessen ist, nimmt das Sortiment an Smoothies und anderen Fruchtmusen in Beuteln und Bechern (im Kühlregal) stetig zu. Du kannst jetzt für den Sommer einen leckeren, hochwertigen Fruchtsaft oder Smoothie kaufen (oder selber machen) und diesen in einem Eisförmchen (am Stiel, gibst in Haushaltsgeschäften und anderswo) schlicht einfrieren. Wenn es wieder so heiss ist wie neulich, dann wird sich dein Kind daran erfreuen. So, das war jetzt eine Menge Tipps und Infos Bis denn Grüsse Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 26.05.2009



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