Hallo Dr. Busse, ich bin intensiv auf der Suche nach etwas Hintergrundinformation, weil ich von den hiesigen Ärzten (Schweden) leider nicht viel erfahren habe. Ich erwarte natürlich keine Diagnose, sondern eher Gedankenanstöße, mit denen ich ggf. wieder zum Arzt gehen kann – zum Glück scheint zur Zeit jedoch alles wieder ok zu sein. Hintergrund: Vorgestern morgen haben wir für meine Tochter (3 1/2) den Notarzt gerufen, weil sie morgens früh plötzlich über „Bauchweh“ klagte und anschließend auf dem Weg zur Toilette zusammenklappte. Sie konnte ihre Augen kaum offenhalten, war völlig apathisch und schlapp und schwitzte etwas. Auf das Drücken des Bauchs zur Untersuchung reagierte sie nicht (d.h. keine Schmerzen). In der Notaufnahme im Krankenhaus wurden dann alle Werte durchgecheckt (Blutdruck, Puls, Sauerstoffgehalt im Blut ebenfalls, Abhören, Ohren und Rachen überprüft, Blutproben). Die ganze Zeit saß/hing meine Tochter schlapp auf meinem Schoß, war aber zum Glück durchgehend bei Bewusstsein. Nach der Blutprobe bekam sie ein Wassereis und zwei Kekse, die sie auch gegessen hat. Ziemlich bald darauf ging es ihr wieder besser, nach einiger Zeit war sie wieder mopsfidel. Wir mussten dann ca. 4 Stunden warten, bis die Ergebnisse der Blutprobe vorlagen und wieder ein (anderer) Arzt bei uns vorbeikommen konnte – für ein paar Minuten. Seine Aussage war, dass er kein eindeutiges Ergebnis habe bzw. keine eindeutige Ursache nennen könne. Die einzigen Auffälligkeiten waren der recht niedrige Blutzuckerwert (3,3 mmol/l, wenn ich mich recht erinnere) und laut Blutuntersuchung eine leichte Infektion (die uns aber nicht aufgefallen ist, kein Fieber, keine Erkältung o.ä.). Der Arzt sehe keine Veranlassung für weitere Untersuchungen (Röntgen o.ä.). Der niedrige Blutzucker sei wohl Grund für das Zusammenklappen gewesen. Der einzige Punkt, den ich den Ärzten nennen konnte, war die Tatsache, dass meine Tochter am Tag vorher nur sehr wenig gegessen hatte – sie hatte im Gegensatz zu sonst keinen Appetit. Ansonsten war sie meines Wissens gesund, nimmt auch keine Medikamente. Leider konnte ich aus dem Arzt in den wenigen Minuten, bevor er zum nächsten Kind weitereilte, keine hilfreichen Tipps herausholen und bekam auch keine weiteren Verhaltensansweisungen. Ich möchte Sie daher fragen, ob es möglich ist, dass bei einem sonst gesunden Kind (normalgewichtig: gut 13 kg / 94 cm) ein Tag mit wenig Nahrungsaufnahme zu so einem starken Unterzuckerungseffekt führen kann? (Ich vermute mal, dass die – versteckte – Infektion Ursache des mangelnden Appetits war.) Momentan achte ich sehr darauf, dass meine Tochter regelmäßig etwas isst, mehr Milch statt Wasser trinkt usw. Trotzdem habe ich natürlich dauernd die Furcht im Nacken, dass sie wieder wegkippt. Der einzige Punkt, der mir später zu Hause noch einfiel, ist die Hydrokortisoncreme (1 %), die wir vor kurzem wieder zur Behandlung ihres starken Ellenbogenekzems eingesetzt haben. Kann ein nicht ausreichend vorsichtiges Ausschleichen aus dieser Creme die körpereigene Kortisonproduktion durcheinander gebracht haben und damit auch die Glukoseproduktion? Oder gilt das nur für die höher dosierten Tabletten? Eine absolute Laienfrage, aber ich suche eben intensiv nach einem Anhaltspunkt, weil ich diesen Schreck nicht wiedererleben möchte... Entschuldigen Sie den langen Text, aber ich denke, mit mehr Information können Sie eher einen Ratschlag abgeben. Leider haben wir hier keinen Kinderarzt und bei der hiesigen Poliklinik bekomme ich mit einem fitten und fidelen Kind ohne Symptome oder konkrete Verdachtsmomente keinen Arzttermin bekommen. Vielen Dank und viele Grüße aus Schweden Antje Harder
Mitglied inaktiv - 20.12.2005, 10:55