Hallo Fr. Höfel,
ich bin in der 34. SSW und bei unserem großen Kind sind aktuell immer wieder Scharlachfälle (auch in der Gruppe wo sich unser Kind aufhält) im Kindergarten.
Sollten wir den Kindergarten nun lieber meiden oder machen wir uns zu viele Sorgen über eine mögliche Ansteckung?
Mit freundlichen Grüßen
P.
von
PictureA07
am 30.01.2013, 18:55
Antwort auf:
Sollte wir den Kindergarten meiden wenn dort Scharlach auftritt?
Liebe Picture,
die Übertragung des Scharlachs erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Neben der Übertragung von Mensch zu Mensch ist auch eine Übertragung durch Scharlachbakterien auf Gegenständen (z.B. über in den Mund genommenes Spielzeug) möglich.
Der Zeitraum zwischen Ansteckung und Auftreten erster Symptome beträgt im Mittel 3 bis 5 Tage, sie kann auf wenige Stunden verkürzt und bis zu 20 Tage verlängert sein.
Halten Sie hygienische Vorschriften, wie Händewaschen und Abstand zu infizierten Personen ein. Keine Knuddelattacken, solange Personen im Umkreis nicht scharlachfrei sind!
Knuddelattacken mit fremden Kindern schließe ich auch aus. Bleibt noch das eigene Kind. Entweder es hat sich angesteckt oder nicht! Das muss dann nicht unbedingt im Kindergarten passiert sein - Busfahren etc. reicht! Um vor Ansteckung aus dem Kindergarten geschützt zu sein, müssten Sie das Kind abmelden!
Scharlach tritt in der Gravidität relativ selten und nicht häufiger als bei Nichtschwangeren auf. Die SS beeinflußt den Verlauf der Infektion, die durch ß-hämolysierende Strepptokokken der Gruppe A verursacht wird, nicht.
Als mütterliche Komplikationen treten auf:
1. durch unmittelbare Erregerwirkung:
Eitrige Lymphadenitis, Tonsillenabzeß, eitrige Mittelohrentzündung, Schnupfen, Lungenentzündung
2.durch Erregergifte:
Myokarditis, Nephritis (Nieren) und Scharlachrheumatoid
3.durch allergische Reaktionen:
akutes rheumatisches Fieber, Myokarditis, Perikarditis, akute diffuse Glomerulonephritis
Eine Schädigung eines Ungeborenen durch eine Scharlachinfektion ist nie beschrieben worden.
Alles Gute
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 31.01.2013