Kinder - so können sie im Haushalt helfen

Junge beim Abwaschen

© Adobe Stock, somenski

"Klar", schreien die Allerjüngsten da voller Begeisterung. Für Kleinkinder ist "helfen" ein Abenteuer und der Beweis dafür, dass sie etwas so gut können wie die Großen. Aber wehe, es wird eine Pflicht daraus, dann sieht die Sache schnell ganz anders aus. 

Also was tun, damit der Nachwuchs im Haushalt mit anpackt?

  • Üben Sie sich in Geduld und ermutigen Sie Ihr Kind. Was man erst lernen muss, braucht schließlich Zeit. Etwas aufkehren, einen Apfel klein schneiden, Wäsche in die Maschine stopfen - das sind ja erst einmal keine alltäglichen Beschäftigungen für Kinder. Geben Sie schon Ihrem kleinen Kind trotzdem die Chance mitzuhelfen, wenn es das will. Loben Sie es für das, was ihm gelingt ("Toll, dass du den ganzen Apfel geschnitten hast."), statt seine Fehler zu betonen ("Die Apfelstücke sind doch viel zu dick, was soll ich denn damit anfangen?"). Lob macht stolz und spornt an, weiter zu üben.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass seine Hilfe Ihnen Zeit für gemeinsame Unternehmungen verschafft: "Wenn wir nachher zusammen den Flur aufräumen, können wir früher auf den Spielplatz gehen". Selbstverständlich müssen Sie diese Ankündigung dann auch wirklich wahr machen. Auf Belohnungen wie "räum das Regal auf, dann gibt es nachher Schokolade" sollten Sie dagegen lieber verzichten. Erstens wird Ihr Kind sonst ständig mit Ihnen handeln, um möglichst viel rauszuholen. Zweitens soll es ja nicht lernen, was es tun muss, um Schoko, Eis oder Kekse zu kriegen. Es geht doch vielmehr darum, dass Kinder begreifen: Im Team Familie muss jeder sein Teil tun, damit es uns allen gut geht und genug Zeit für schöne Sachen bleibt.
  • Stehen Sie auch zu den negativen Konsequenzen verweigerter Hilfe. Der Dreijährige will seinen Lieblings-Brotaufstrich heute nicht zum Tisch tragen? Pech, dann kann er eben auch nichts davon essen. Solche direkten Folgen ihres Handelns machen Kindern am besten klar, wie wichtig ihre Hilfe ist.
  • Beziehen Sie Ihr Kind in ihre Pläne mit ein. Werden Sie gerne bei Ihrer Beschäftigung gestört? Wohl kaum. Es ist also kein Wunder, dass Ihr spielender Sohn oder Ihre lesende Tochter gereizt reagiert, wenn Sie aus heiterem Himmel Mithilfe einfordern. Kündigen Sie also rechtzeitig an: "Ich möchte, dass du mir nachher beim Backen hilfst". Geben Sie Ihrem Kind eine zeitliche Orientierungshilfe, was mit "nachher" gemeint ist. Etwa: "Du kannst jetzt spielen, bis der Zeiger der Uhr hier unten steht. Dann gehen wir in die Küche und rühren den Teig an".
  • Lassen Sie Ihr Kind mitbestimmen. Wenn es lieber beim Tischdecken als beim Putzen hilft, ist das doch in Ordnung. Hauptsache, jeder packt irgendwie mit an.
  • Nützen Sie die Macht der Gewohnheit. Wenn ein Kind seine Schuhe immer auf den Rost neben der Tür stellen muss, daran erinnert wird, seine Schmutzwäsche immer in den Wäschekorb zu bringen und seine Zahnbürste immer im Zahnputzbecher abzustellen, wird all das bald zur Routine. Vorausgesetzt, Sie raffen sich dazu auf, Ihr Kind solange zu all diesen Tätigkeiten anzuhalten, bis sie wirklich sitzen.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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