Hallo ihr Lieben,
meine kleine Maus (7 Monate), isst ganz gut den Mittagsbrei (koche selbst), ab und zu gibt es am Nachmittag bisschen Apfel- oder Birnenmus und jetzt fange ich langsam an den Abendbrei einzuführen. Wollte das Ganze mit der Pre-Nahrung anstatt der Milch beginnen (da meine Tochter eine Frühgeburt ist und HA Nahrung bekommt, dachte ich mir, dass wäre doch für den Anfang nicht so eine große Umstellung), aber sie findet es richtig grauslig! Es würgt sie regelrecht :-/ Habe versucht es ein bisschen mit Apfelmus zu mischen, aber keine Chance. Auch habe ich probiert, den Abendbrei mal am Nachmittag zu geben, aber es scheint ihr einfach nicht zu schmecken. Ich dachte, dass ich mit diesen Brei am wenigsten Probleme haben werde, da es ja ihre geliebte Milch ist....Gibt es hierfür eine Alternative?
Weiters lese ich immer wieder, man könne den Babys Gemüsesticks geben, meine Kleine knabbert auch daran rum (sie hat zwei Zähne), aber leider beisst sie große Stücke ab und dann habe ich immer Angst, dass sie sich verschluckt. Irgendwie bin ich mir da nicht sicher, ob das so eine tolle Idee ist, was meinen Sie?
Freue mich auf Antwort!Vielen Dank
Liebe Grüße
Puella
von
Puella
am 30.10.2017, 16:15
Antwort auf:
Milch-Getreide-Brei = PFUI
Hallo Puella
vermutlich ist es nicht der Geschmack, der deinem Baby nicht gefällt, sondern die festere Konsistenz - weil du einen leichten Würgereiz beschreibst.
Welche Flocken verwendest du?
Versuche einmal, ob dein Baby den Brei besser essen kann, wenn du ihn flüssiger machst (verwende zunächst eine kleinere Flockenmenge).
Das Rezept für den Milchbrei ist:
20g Baby-Getreideflocken (Instant*)
in 200 ml Milch (bei euch die HA-Milch), verzehrfertig temperiert, einrühren
20g Obstmus (gekauft oder selbstgemacht)
zufügen
umrühren
Fertig
Instant-Getreideflocken sind speziell aufbereitete Getreideflocken für Babys. Teile der enthaltenen Stärke sind so aufbereitet, dass sie für Babys leichter verdaulich sind und die Zubereitungsweise vereinfacht ist. Diese Flocken enthalten ausserdem einen Zusatz an Vit B1, was gesetzlich so vorgeschrieben ist.
Diese Flocken müssen nur in Flüssigkeit (Wasser, Milch oder Saft) gerührt werden und sind schnell verzehrfertig zubereitet. Bei Kontakt mit Flüssigkeit bilden diese Instantflocken eine feine breiige/fast flüssige Konsistenz, die sich gut löffeln und vom (jungen) Baby gut schlucken lässt. Die Konsistenz ist homogen und i.d.R. klümpchenfrei.
Ob dein Baby schon mit Sticks gut zurecht kommt, und ob sie wirklich Spaß dabei hat, das müsstest du evtl noch einmal testen.
So wie du die Dinge schilderst, würde ich, wenn dein Baby nicht selbst Fingerfood einfordert, vorerst noch darauf verzichten.....
Als Eltern sollte man sein Baby gut beobachten und den Zeitpunkt für Fingerfood individuell in Abhängigkeit der Reife, der motorischen Entwicklung und der Neugier des Babys wählen. Manche Babys kommen schon früh und gut mit Fingerfood zurecht, fordern diese regelrecht ein. Und manche Babys brauchen etwas länger, bis Fingerfood gut funktioniert.
Das Verschlucken ist immer ein Schreckmoment für Mama und Baby. Das Verschlucken kommt aber durchaus vor. Bei BLW-geeigneten Speisen gilt es als nicht wirklich gefährlich, doch zu Vorsicht wird immer - auch beim Breiessen und später im Kleinkinderalter - geraten. Sicherheit geht immer vor!
Das Verschlucken passiert, wenn die Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht. Das kann passieren, bspw bei nicht angemessener Sitzhaltung, bei Müdigkeit oder Ablenkung, und weil das Kauen (Kaubewegungen machen) und Zerdrücken der Nahrung und das Schlucken kleiner Partikel bspw noch besser gelernt (koordiniert) werden muss. Wenn Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht, wird ein Hust- oder Würgereiz ausgelöst, um die Nahrung wieder hochzuwürgen, um anschließend am besten von dir (Mama, Papa, andere) aus dem Mund geholt zu werden. Wenn das Hochwürgen nicht ganz reibungslos funktioniert, musst du natürlich sofort eingreifen.
BLW sollte nur angewendet werden, wenn dein Baby deutlich reif dafür ist und Spaß dabei hat. Dein Baby muss selbständig das weiche Stückchen greifen und zum Mund befördern.
Wenn sich dein Baby häufiger verschluckt, bei manchen Babys kommt es häufiger vor als bei anderen, dann solltest du erst später wieder Versuche starten.
Babys erste Fingerkost sollte aus weich gedünsteten Obst/Kartoffel/Gemüsestücken bestehen. So kann dein Baby das Essen auf - wörtlich genommen - eigene Faust erkunden.
Zubereitungshinweise für babygerechte Gemüsesticks:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding".
Beim Essen von Stückchen steht das aktive Erleben im Vordergrund. Dein Baby kann und darf und sollte Fingerfood selbständig greifen und zum Mund führen, um es langsam in eigenem Tempo zu erkunden - durch riechen, fühlen, schmecken, matschen, lecken, tasten - ganzheitlich, mit allen Sinnen.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 01.11.2017