Liebe Frau Ubbens, seit ca. 2 Wochen ist bei uns abend der Wurm drin. Vor ca. 2 Wochen haben wir unsere Abendritual etwas umgestellt, dass ein Abend Mama, ein Abend Papa beide Kinder (Tochter fast 5 Jahre alt, Sohn 2,5 Jahre) ins Bett bringt. Vorher war es so: Einer liest mit Mama, einer liest mit Papa und das immer im Wechsel. Plötzlich wollten aber beide nur mit Mama lesen, sodass Papa gar nicht zum Zuge kam, was wir irgendwie sehr schade fanden (er verbringt auch am späten nachmittag/ abend nach Möglichkeit Zeit mit den Kinder, ist also durchaus präsent!). Zudem wollte ich abends auch mal früher Zeit für mich bzw. Haushalt haben, wodurch wir zu diesem neuen Ablauf kamen. D.h. nach dem Abendbrot machen wir die Kinder fertig (anziehen Zähne putzen, etc.), schauen zu viert noch fern und dann geht's hoch zum lesen (jedes Kind darf sich eine Geschichte aussuchen) mit Mama oder Papa (wer halt gerade dran ist). Die ersten Tage hat es gut geklappt aber seit ca. 1 Woche schreit unsere Tochter an den Papa-Abenden hysterisch und lange (gestern fast 45 Minuten) rum. Sie ist nicht mehr ansprechbar, tritt um sich, wirft ihre Kuscheltiere umher. Das geht auf Knopfdruck los, sobald es heißt "Wir gehen nach oben". Sie hat in Stresssituationen oder bei Wut schon immer sehr extrem reagiert und ein Ende der Trotzphase sehe ich auch noch nicht so wirklich, aber das, was momentan abends passiert, ist wirklich erschreckend. Zumal wir ja nichts unmögliches verlangen (sie macht auch sonst mal was mit Papa alleine, z.B. Fahhrad fahren. Sie ist also nicht grundsätzlich abweisend, nur in speziellen Situationen wie ins Bett bringen udn baden! Letztendlich bin ich dann doch zu ihr hoch, weil ich dieses extreme Geschrei ("ich will nicht schlafen". "Ich will unten bleiben" "Mama komm bitte") nicht ertragen konnte und wir auch nicht wollten, dass sie sich unnötig weh tut. Zudem kann der Kleine bei dem Lärm auch nicht einschlafen! Dann gab es halt keine Geschichte (Papa war schließlich dran mit lesen und wenn er nicht gewünscht ist, fällt auch die Geschichte weg). Zudem hatte ich ihr dann für den nächsten Abend das Fernsehen ausfallen lassen, mit der Begründung, dass es vielleicht zu "aufregend" sei (wobei es ausnahmlos harmlose kurze Serien auf Sandmännchen-Niveaus und auch max. 20 Minuten sind). Beim nächsten Papa-Abend wieder Geschrei... Hat also nichts gebracht/ ist auch kein Anreiz... Angst vorm Einschlafen kann es nicht sein, denn wenn ich ins Bett bringe klappt es im Großen und Ganzen (sie sagt nur immer "Schlafen ist doof" "Ich will nicht schlafen"; bleibt aber im Bett und schläft dann beim CD-hören irgendwann ein auch wenn keiner mehr dabei ist) und auch der Übernachtungsbesuch bei den Großeltern hat geklappt, obwohl sie vorher sagte, sie möchte doch nicht da nicht schlafen (war ursprünglich Ihre Idee gewesen und sie hatte das mit der Oma ausgemacht ;-). Und beim Baden ist es übrigens dann das gleiche ("Mama macht mich fertig" "Mama guckt beim baden zu"...) Ich deute also, dass sie entscheiden will, wer bestimmte Dinge mit ihr macht und dass wollen wir halt abend nicht mitmachen (ab und an habe ich abends auch mal was vor oder brauch mal Zeit für mich, da muss es doch möglich sein, dass sowas nicht immer im Geschrei endet?!). Papa genießt das abendliche lesen schließlich auch (und liest meist sogar etwas mehr als ich ;-) Grundsätzlich kann sie vieles (mit)entscheiden (Anziehsachen, Nachmittagsprogramm, Essen, Aktivitäten am Wochenende, etc.). Aber das wollen wir ihr nicht zur Entscheidung stellen, denn der kleine Bruder guckt sich das sonst auch irgendwann ab. Ich muss vielleicht noch ergänzen, dass unsere Tochter schon immer sehr auf mich fixiert war und vom Charakter her wohl hochsensibel ist . Wir versuchen auf ihre besonderen Bedürfnisse einzugehen (z.B. viel Routine, viele gemeinsame Aktivitäten, bei Geburtstagen am Anfang mit da bleiben) Aber auch ein hochsensibles Kind muss doch Grenzen akzeptieren?! Freue mich auf Ihre Einschätzung und Tipps! Danke!
von bofi2012 am 26.05.2015, 11:38