Mehrere Fragen Verhalten Tochter (3,5J.)

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Mehrere Fragen Verhalten Tochter (3,5J.)

Hallo Frau Ubbens, ich habe ein paar Fragen, wo ich mal Rat von jemand Unabhängigen bräuchte. Bin seit 10 Monaten alleinerziehend. Kontakt zu Vater besteht, aber wohnt weit weg. 1. Meine Tochter will oft das Sagen haben und bestimmen. Oft sind es Banalitäten, denen ich auch mal nachgebe. Aber wenn sie zB etwas tun soll, worauf ich standhaft bleibe, zB sie soll sich an den Eßtisch setzten weils Essen fertig ist und sie grad nicht will, fängt sie mitmal an zu rufen aus 2 m Entfernung "Ich komme nicht, DU sollt mich holen." Wenn ich dabei bleibe, dass sie selber kommen soll, kriegt sie regelrecht einen Trotzanfall und ruft gegf 15 Min lang (wo sie sich nicht vom Fleck bewegt), dass ich sie holrn soll. "Mana, komm jetzt her! Du sollst herkommen!" Sie schreit und weint sich regelrecht in Rage. Sie will unbedingt ihren Willen durchsetzten. Ist es richtig, dass ich da hart bleibe u d sie nicht hole, auch wenn es dann 20 Min dauern kann? Im KiGa war letztens eine ähnliche Situation. Beim Abholen sitzen alle Kinder im Kreis mit den Erzieherinnen und wenn die Eltern reinkommen, laufen die Kinder zu ihren Eltern. Sie normalerweise auch. Doch letztens blieb sie einfach stur sitzen und rief mir immer wieder zu, ich soll zu ihr kommen. Sie wollte nicht nachgeben und schrie zum Ende richtig rum. Vor allen anderen Eltern u d Kindern. Eine Erzieherin nahm sie dannkurz zum Gespräch ins Nebenzimmer und danach kam sie ruhig zu mir. Warum macht das so extrem, dass ich zu ihr kommen muss? 2. Beim Pipi machen im KiGa macht sie alles alleine, auch abwischen. Zuhause fordert sie aber wehemend, dass ich Pippi abwischen soll. Wenn ich dasnicbt tze, würde siw auch stur sitzenbleiben und lauthalt bis zu 15 Min nach mir rufen, dass ich kommen soll. Hat sie zu Hause vielleicht noch das Bedürfnis "betüddelt" zu werden und sollte ich dem auch nachgeben? Wenn zB die Oma auch mit zu Hause ist, besteht sie auch immer darauf, dass "Mama" das macht. 3. Sie macht seit ca. 4 Monaten keinen Mittagsschlaf mehr im KiGa und geht dementsprechend jetzt immer früh schlafen, teilweisen um 18.30 und schläft auch schnell ein. Trotzdem kommt vorher immer noch der Spruch "Ich bin nicht müde" Was ich ignoruere, weil ich denke dass sie nur nichts verpassen will und sie ja trotzdem 1 Min später einschläft ;-) Hat bisher dann auchbis 6-7 Uhr durchgeschlafen. Neuerdings wacht sie aber manchmal mitten in der Nacht auf (zwischen 3-4 Uhr) und ruft aus ihrem Bett nach mir oder weint und sagt auch "Ich bin nicht mehr müde. Ich möchte aufstehen" Wenn sie sie nicht nach kurzer Zeit wieder einschläft, möchte sie mit zu mir in große Bett, wo sie mir dann alle 2 Min sagt, dass sie mich lieb hat und mich drücken will. Das dauert auch manchmal bis zu 30 Min. u d sie schläft dann ein, während sie ihrem Arm um mich legt. Ich gebe dem auch nach, da ich denke, dass sie anscheinend meine Nähe braucht. Ich frage mich nur, ob dass "normal" bei Kindern in dem Alter oderob das mit derTrennung von ihrem Vater und mir zu tun haben kann. Er wohnt 800 Km weit weg und sie sieht ihn zwar regelmäßig ca. alle 2 Monate oder sie ist auch mal 1 ganze Woche bei ihm (ohne mich) Kann es sein, dass sie dadurch Verlustängste entwickelt hat was mich betrifft? Dass sie Angst hat mich zu verlueten, weil ich ja jetzt alleinige Bezugsperson bin? 4. Ich habe vor 2Tagen angefangen den Schnuller nachts wegzulassen. (Sie hatte ihn schon immer nur zum Schlafen, nie tagsüber. Zähne sind auch jn Ordnung) Die erste Nacht hat sie beim Einschlafen natürlich nach dem ihrem Schnuller gerufen und geweint, ist aber trotzdem nach 10 Min ohne eingeschlafen und ganze Nacht durchgeschlafen. 2 Nacht auch beim Eins hlagen kurz Schnuller verlangt, aber nach5 Min ohne eingeschlafen. Dann ist sie aber mitten in der Nacht aufgewacht und hat einen richtigen Wutanfall bekommen, weil ihr Schnuller nicht da war. Nicht weinen, sondern richtiges Schreien. Da sie sich nicht mit anderen Mitteln beruhigen ließ (mich hat sie wegehauen und angeschrien), habe ich ihn ihr notgedrungen wiedergegeben und es war sofort Ruhe. Wir wohnen in einer hellhörigen Mietswohnung und mir war das sehr unangenehm. Sonst hätte ich vielleicht länger versucht sie anderweitig zu beruhigen. Sollich ihr den Schnuller doch noch lassen? Vorallem hatte die Schnullerfee auch schin ein Geschenk gebracht. Soll ich das jetzt wieder "verschwinden lassen"? Viel Text, entschuldigen Sie. Lummerland1998

von Lummerland1998 am 18.10.2017, 16:02



Antwort auf: Mehrere Fragen Verhalten Tochter (3,5J.)

Liebe Lummerland1989, Ihre Tochter möchte gerne wieder mehr betüdelt werden. Das ist in dem Alter ganz normal. Auf der einen Seite sind Kinder froh, wenn sie selbständig werden, auf der anderen Seite brauchen sie dann aber auch ganz viel Rückhalt und ein wenig "verwöhnt" werden. "Mama hol´ mich" oder "Mama trag mich" sind klassische Beispiele dafür. Sie dürfen Ihrer Tochter in dieser Hinsicht gerne ein wenig entgegenkommen und müssen sie nicht unbedingt trotzen lassen. Ähnlich beim Toilettengang. Auch hier werden die Kinder erst selbständig und merken dann, dass sie eigentlich doch noch gerne Mamas Nähe hätten. Sie wissen zwar, dass Ihre Tochter es alleine kann, dennoch dürfen sie ihr auch hier entgegenkommen. Bald wird wieder eine Zeit kommen, wo sie alles alleine machen möchte. Viele Kinder möchten in der Nacht, wenn sie wach werden ins Elternbett. Sie träumen sehr intensiv und schlafen entsprechend unruhig und werden oft auch wach. Mamas Nähe ist dann einfach das Beste. Sie können entscheiden, ob Sie sich zu Ihrer Tochter setzen, bis sie wieder schläft oder sie zu Ihnen ins Bett kommen darf. Dies kann, muss aber nichts mit der Trennung zu tun haben. Bzgl. des Schnullers überlegen Sie sich gut, ob Sie Ihrer Tochter den Schnuller nach dieser kurzen Zeit noch einmal wegnehmen oder ein paar Wochen warten. Grundsätzlich sind beide Varianten möglich. Sie sollten dann aber standhaft bleiben. Ihre Tochter wird sich binnen weniger Nächte daran gewöhnt haben, keinen Schnuller mehr zu haben. Ein paar Nächte Geduld sind gefragt und ggf. warnen Sie Ihre Nachbarn vor, warum Ihre Tochter womöglich ein wenig intensiver schreit. Vielleicht besprechen Sie mit Ihrer Tochter, dass Sie das Geschenk der Schnullerfee noch einmal an die Seite legen, bis dass der Schnuller wieder abgeholt wird. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 20.10.2017



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