Erkennt keine Grenzen an

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Erkennt keine Grenzen an

Hallo Frau Schuster, heute wende ich mich mal wieder wegen unseres "großen" Sohnes (6 1/2) an Sie. Er ist im Kindergarten (kommt jetzt in die Schule) und bei anderen ein sehr liebes, zurückhaltendes Kind. Manchmal fast zu zurückhaltend. Es gab im Kindergarten nie Probleme mit ihm, er konnte sich überall einfügen. Aber zu Hause wird es immer schlimmer. Er kann einfach kein "Nein" akzeptieren, keine Regeln einhalten. Er schreit dann rum, kann stundenlang (das ist nicht übertrieben!!) meckern, maulen und schimpfen. Seinem kleinen Bruder(4) gegenüber, der ihm übringens total ergeben ist, verhält er sich teilweise sehr unfair. Er provoziert ihn bis zur Weißglut und meistens endet alles in einem schrecklichen Streit, in dem beide aufeinander losgehen und ich einschreiten muss. Ich bin mit meinen Nerven wirklich völlig am Ende. Ich habe sämtliche Erziehungsratgeber rauf und runter gelesen, war schon ein paar mal bei der Erziehungsberatung aber alles hat nichts genutzt. Ich verbringe Zeit alleine mit meinem Großen, da ist er meistens auch sehr lieb. Aber schließlich haben wir zwei Kinder die wir sehr lieben. Das Schlimme ist, wenn ich mich bei jemandem ausheulen möchte bekomme ich zu 99% die Antwort: Was jammerst Du rum? Du bist doch selbst schuld! Ab und zu ein paar auf den Hintern und dann klappt es! Kann es das wirklich sein? Ich möchte meine Kinder nicht schlagen und werde es auch nicht tun. Solangsam habe ich aber einfach Angst, dass alles zu spät ist und er mir mit zunehmendem Altern mehr und mehr auf der Nase herumtanzt. Unser Kleiner, den wir übrigens nicht anders anpacken, ist einfacher zu "handhaben". Also kann doch nicht alles falsch sein was wir tun?! Ich hoffe sehr, dass Sie mir helfen könne! Danke schonmal!! Thalia75

Mitglied inaktiv - 14.09.2006, 11:38



Antwort auf: Erkennt keine Grenzen an

Hallo Thalia Sicherlich handeln Sie nicht falsch und schlagen sollten Sie Ihre Kinder auf keinen Fall, da sie ja lernen sollen, sich angemessen zu verhalten und nicht ein angepaßtes Verhalten zeigen sollen aus Angst vor weiteren Sanktionen. Wichtig ist, dass Sie sich stets begründet konsequent durchsetzen, nachdem Sie auf möglichst logische Folgen hingewiesen haben, wenn sich an Ihre begründeten Wünsche absichtlich nicht gehalten wird. Begründen Sie Ihr NEIN kurz, weisen Sie ggf. auf möglichst logische Folgen bei Nichtbeachtung hin und handeln Sie insgesamt so gelassen wie nur möglich. Beginnt Ihr Sohn ausdauernd zu schreien, zu maulen usw., informieren Sie ihn ganz ruhig darüber, dass ihm seine Maulerei ganz bestimmt nicht weiterhelfen wird, dass Sie sich dieses Theater nicht anhören möchten und verlassen Sie den gemeinsamen Raum, bzw. bitten Sie ihn, in seinem Zimmer gerne weiter maulen zu dürfen. Für den Fall, dass er aufhört zu schimpfen, halten Sie eine ansprechende Beschäftigungsmöglichkeit bereit oder informieren Sie ihn, dass er gerne zu Ihnen kommen darf, um getröstet zu werden. Friedliches Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 15.09.2006



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