Wie problematisch ist Bulimie während der Schwangerschaft wirklich?

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: Wie problematisch ist Bulimie während der Schwangerschaft wirklich?

Sehr geehrter Herr Dr. Costa, schon seit Beginn der Schwangerschaft habe ich stark mit den körperlichen Veränderungen, im Speziellen mit dem Thema Gewichtszunahme, zu kämpfen. Am Tag, an dem ich von der Schwangerschaft erfuhr, hörte ich sofort auf zu rauchen. Deshalb und sicher auch aufgrund der hormonellen Umstellung nahm ich rasch 5, 6, 7 kg zu (Größe: 185 cm; Startgewicht: 64 kg). Um der schnellen Gewichtszunahme entgegenzuwirken, fiel ich recht schnell bzw. immer häufiger in die Bulimie zurück, die ich schon länger, bis auf wenige Ausnahmen, im Griff hatte. Nun (seit heute 31+0) wiege ich, nachdem ich schon wieder 2 kg verloren habe, 84!!!! kg. Normal zu essen, ist mir momentan nicht mehr möglich. Laut der letzten US-Untersuchung vor 3 Tagen ist das Baby zeitgerecht entwickelt. Obwohl die Schwangerschaft schon so weit fortgeschrittenen ist, möchte ich fragen, als wie problematisch Sie diese Eßstörung einstufen. Mit dem FA und der Hebamme habe ich unter vielen Tränen gesprochen. Leider ist es mir nicht gelungen, kurzfristige therapeutische Hilfe (wegen der Eßstörung mit Depression) zu finden. Vielen Dank im Voraus Everlynne

von Everlynne am 26.01.2017, 16:30

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Antwort auf: Wie problematisch ist Bulimie während der Schwangerschaft wirklich?

Bei Bulimie kommt es, so wie bei Ihnen zu starken Schwankungen bei der Ernährung. Bislang scheint das keine Auswirkungen auf das Kind gehabt zu haben und das bedeutet ganz eindeutig, dass "alles im grünen Bereich" ist. Ihrem Kind haben Sie also nicht geschadet. Manchmal kann man alleine das Problem der Essstörung nicht lösen und ich meine, dass Sie sich doch mit einem Psychologen unterhalten sollten. Es ist nicht so dringend, dass es Morgen passieren muss, aber trotzdem... Wenn Ihr Leidensdruck sehr hoch ist - und das Gefühl vermitteln Sie mit Ihrer Frage -, wäre zu überlegen, ob Sie nicht in die Geburtsklinik aufgenommen werden sollten, damit dort die Probleme, auch die psychologischen Aspekte stationär behandelt werden. Man darf Sie nicht alleine lassen - deswegen sind ja Kliniken auch da, nicht nur, um akute medizinische Notfälle zu behandeln... Bitte besprechen Sie das mit Ihrem Frauenarzt.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 28.01.2017